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„Die St. Georg Kirche in Lünen habe ich bisher erst einmal geöffnet angetroffen, und da hatte ich natürlich
keine Kamera dabei.
Die Kirche, etwa um 1365 erbaut, ist den Aufzeichnungen nach das älteste erhaltene Gebäude in Lünen. Es handelt sich um eine 3jochige Hallenkirche. Abgesehen vom Turm könnte man den Grundriss fast als Quadrat bezeichnen. Für mich sehr ungewöhnlich ist es, dass man am Ostgiebel Fachwerk erkennen kann. Im Moment fällt mit keine andere Kirche der Umgebung ein, die so etwas aufweist. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die Kirche durch einen Brand schwer beschädigt und 1520 wieder komplettiert.
Zum Glück sind viele Teile der Innenausstattung erhalten, Aus dem 15. Jahrhundert stammen neben dem Flügelaltar auch die Leuchtereengel, der Taufstein und das Sakramentshaus. Im 17. Jahrhundert gab es eine neue Empore und Brüstung. Die gelungene Kopie von Caravaggios "Grablegung Christi" wurde erst im 19. Jahrhundert angefertigt und ist seitdem allein schon durch ihre Größe ein Blickfang.
Die evangelische Gemeinde ist nicht nur auf sozialem Gebiet tätig, sondern veranstaltet auch in unregelmäßigen Abständen Lesungen, Ausstellungen und Konzerte. Eine ganz besondere Einrichtung ist der Gehörlosengottesdienst, der bisher immer am 1. Sonntag des Monats unter der Leitung eines Gehörlosenpfarrers stattfand.
Auf dem Vorplatz der Kirche befindet sich ein Brunnen mit der Figur des Hl. Georgs. Wie man weiß, war der Hl. George der Ritter, der mit der Lanze einen Drachen (Sinnbild für Teufel) besiegte. Seltsamerweise passt die doch sehr moderne Brunnenplastik gut zu dem Platz und der nahen Kirche. Angefertigt wurde der Brunnen 1988 nach Plänen des Lünener Künstlers Reinhold Schröder (1932-), der auch heute noch in Lünen lebt, soweit mir bekannt ist.
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