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„Hollywood in Chemnitz ?
Kaum zu glauben, lässt man mal die Kinos der Stadt außer acht. Hier werden regelmäßig
die neuesten Streifen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, speziell aus dem Eldorado der Filmindustrie in Los Angeles , gezeigt.
Und doch gibt es Hollywood auch noch auf andere Art in der "Stadt der Moderne", wie sich die sächsische Industriemetropole gern selbst nennt.
Selbstbewusst nennt ein Diplomingenieur und Fotografenmeister sein Geschäft "Hollywood Photostudios".
Urheberrechtlichen Ärger scheint er wegen des Namens noch keinen bekommen zu haben, denn das Fotogeschäft besteht schon seit einigen Jahren an dieser Stelle im Stadtzentrum in der Nähe des Marktes..
Neben zwei weiteren Filialen werden hier im Hauptgeschäft auf fast 140 qm Fläche Angebote rund um die Fotografie offeriert.
Von alltäglichen Dingen wie Pass- und Bewerbungsfotos, Familien- und Kinderbilder, fotografische Begleitung bei Hochzeitsfeiern oder Taufen, Aufnahmen zu Werbezwecken bis hin zu Akt&Erotik ist hier so ziemlich alles zu bekommen, was man auf Film oder Digitalmaterial festhalten kann.
Weiterhin werden im eigenen Photolabor Aufnahmen von Kunden entwickelt oder von digitalen Datenspeichern zu Papier gebracht, Leinwanddrucke und Poster angefertigt, Fototassen und T-Shirts bedruckt.
Alte Fotos können restauriert werden, es besteht die Möglichkeit, unter Anleitung Fotobücher selbst zu gestalten, vieles kann heutzutage auch online abgewickelt werden.
Eine schöne Auswahl an Postkarten von Chemnitz und Umgebung, Zubehör wie Bilderrahmen, Fotokalender, Diarahmen, Albumblätter und noch so einiges mehr runden
das Angebot ab.
Da spätestens mit Erreichen des Gültigkeitsdatums des eigenen Personalausweises neue Passfotos fällig werden, betrat ich kürzlich die heiligen Hallen Hollywoods.
Was mir als erstes auffiel, war die Wärme im Raum. Und das Geräusch. Oder besser, die Geräusche.
Große Apparaturen summten und brummten vor sich hin, Übergroße Lampen warfen nicht nur Licht auf die jeweilige Szenerie, sondern heizten den großzügigen, modernen Verkaufsraum auf.
Der Inhaber selbst erledigte an diesem Nachmittag alle Arbeiten selbst. Und das in einerseits beschaulicher Ruhe, andererseits betriebsamer Geschäftigkeit.
Da wurde der neue Kunde nach seinen Wünschen gefragt, nebenbei ein weinendes Kind getröstet, einem anderen Kunden die gerade angefertigten Fotos zur Auswahl vorgelegt.
Während dieser sich für seine Favoriten entscheiden sollte, wurde bereits eine weitere "Session" mit Kunde Nr. 3 durchgeführt.
Dabei immer einen flotten Spruch auf den Lippen wirbelte der Fotografenmeister durch sein Reich.
Innerhalb von 20 Minuten wurde ich zunächst auf eine bequeme Sitzgelegenheit verfrachtet , konnte mir Chemnitzer Postkarten anschauen und die vielfältigen Eindrücke des Ladeninneren aufnehmen. Zahlreiche Porträts in allen möglichen Größen
hingen als Schmuck und Werbung zugleich an den Wänden.
Kaum 5 Minuten waren vergangen, da wurde ich ins "Studio" gebeten. Es hieß Platz nehmen auf einem kleinen Hocker und ein emotionsloser Gesichtsausdruck wurde erbeten.
Dies sei heutzutage so üblich und für Passfotos gefordert, "manchmal gibt es eben nichts zu lachen", merkte der Meister, selbst über alle Backen grinsend, an.
Die digitale Kamera hängt übrigens praktischerweise an einem Drahtseil von der Decke herab, so ist sie immer bei der Hand und wird klick klick klick, auf "Dauerfeuer" gestellt.
Damit man einen guten Eindruck und nicht nur den Ernst der Angelegenheit von ihm in Erinnerung behalte, solle man nach den ersten 3 Aufnahmen nun für 3 weitere "Shots" Freundlich lächeln oder auch Grimassen ziehen, wie es eben gerade beliebe.
Warum, wird kurz darauf klar.
Fotos im Kasten, das dauerte keine weiteren 5 Minuten, nun wieder draußen im Verkaufsraum Platz nehmen.
Inzwischen ist Kunde Nr. 2 mit der Auswahl fertig, Ruckzuck laufen die Fotos aus einer dieser großen brummenden Maschinen , gezahlt und tschüss. Das Kind hat sich beruhigt, die Mutter auch, ein neuer Kunde ist im Laden. Und noch einer.
Zwischen Studio, Kasse, Drucker und was weiß ich nicht noch was für Geräten hin und her eilend behält der Meister stets den Überblick, seine sichtliche Arbeitsfreude und herzliche Freundlichkeit.
Ich bin dran mit der Auswahl. auf einem Bogen Fotopapier sind stets 4 Passfotos angeordnet " geht technisch nicht anders", auch wenn man nur eins braucht.
damit man nicht nur 4 "Nonemoticons" bekommt, kommen 2 amtliche und 2 Grinsebilder auf das Blatt. nach eigener Auswahl.
Ah ja, ist das auch geklärt.
Gedruckt, geschnitten, eingetütet ist dann schnell. Etwas Erstaunen beim Preis. 17 Euro für die 4 Bildchen in Briefmarkengröße sind doch recht happig. Da möchte man gar nicht wissen, was eine Serie mit Hochzeitsbildern kostet...
Na ja, aller 10 Jahre braucht man das normalerweise. Da lässt sich das verkraften.
Ohne auf den Preis zu sprechen zu kommen, verabschiede ich mich mit dem Hinweis, in 10 Jahren wieder reinzuschauen. Der Meister , um keinen flotten Spruch verlegen, meint, das wird sicher eher werden, denn bald werde die *** ( das verschweige ich jetzt mal, wer) aktuelle Bilder abfordern.
Über seinen eigenen Witz lachend wünscht Herr Hollywood einen schönen Tag und eilt zum nächsten Kunden.
Mit Ausnahme des Preises eine sehr erfreuliche Fotosession, das hat Spaß gemacht.
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„Wir brauchten Passbilder für den Personalausweis. Nach neuer Vorgabe biometrisch. Hier gab es eine kurze
Wartezeit du wir mit kurzen frisch machen nutzen konnten. Haare kämmen und Lippen nachziehen. Auf den Stuhl setzen, zwei drei Schnappschüsse und fertig. Das beste rausgesucht, bezahlt und fertig. Nette und kompetente mitarbeiterin . Da saß jeder Handgriff und nach zehn Minuten und 13,99 Euro weniger in der Tasche war alles schon Geschichte. Super schnell, freundlich und unkompliziert. Toll. Jederzeit wieder, wenn wir paßbilder brauchen.
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