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„Der Südwestkirchhof in Stahnsdorf ist einer der bedeutendsten Friedhöfe in Deutschland und kann auch
internationalen Vergleichen, z.B. mit dem Wiener Zentralfriedhof, standhalten. Er ist bis heute im Besitz der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Viele bedeutende Persönlichkeiten sind hier begraben. Es gibt einen Förderverein, auf dessen Website viele Informationen zu finden sind. Dazu gibt es die offizielle Homepage der evangelischen Kirche zum Friedhof. Bis heute werden Bestattungen durchgeführt.
Eine Verwandte von mir ist vor einiger Zeit auf diesem Friedhof begraben worden. Wir rückten im Familienkollektiv mit vier Personen an, um dem Grab einen Besuch abzustatten. Es ging uns also nicht um die alten Grabmäler und die Gräber bekannter Persönlichkeiten; der Besuch war privater Natur.
Am Eingang war das Einfahrtstor verschlossen. Ein versenkbarer Poller hinter dem verschlossenen Tor war ein weiteres Hindernis, um die Besucher von der Einfahrt abzuhalten. Eine Nachfrage in der Friedhofsgärtnerei ergab, dass man in der Woche, montags bis freitags, mit dem Pkw bis zur Stabkirche vorfahren konnte. Am Wochenende sei dies leider nicht möglich.
So mussten wir den Pkw vor dem Tor lassen. Dort gibt es einige Parkplätze, auch wir standen ganz in der Nähe des Eingangs. Vom Eingang bis zur Stabkirche sind es ca. 500 m, etwa die Hälfte des Weges bis zu dem Grab der Verwandten. Für Menschen, die normal zu Fuß sind, kein Problem. Wir hatten zwei Gehbehinderte dabei; einer lief mit zwei Stöcken, die betagte Seniorin der Gruppe mit einem Rollator. Es half nichts, da mussten wir durch.
Der gepflasterte, breite Hauptweg zur Stabkirche lief sich sehr gut. Am Wegesrand fanden sich einige Bänke, um kurz Rast zu machen. Es hätten nur ein paar mehr Bänke sein dürfen :-) An der Stabkirche angekommen, fanden sich mehrere Sitzgelegenheiten. Wir nutzten sie, um dann die zweite Hälfte des Weges in Angriff zu nehmen.
Diese Strecke war beschwerlicher. Kurz hinter der Stabkirche bogen wir von dem Hauptweg rechts ab und liefen auf einem Waldweg. Er war um diese Jahreszeit, Ende November, feucht und rutschig. Hier hieß es aufpassen. Wir kamen am Grab von Heinrich Zille, dem „Pinsel-Heinrich“, der das „Berliner Milljöh“ so trefflich in Bildern festgehalten hatte, vorbei. Es ist bis heute ein Berliner Ehrengrab. Wir machten ein paar Fotos, dann ging es weiter auf dem Waldweg.
Wir kamen an eine Wegkreuzung mit einem Weg, der durch eine Wiese mit Kriegsgräbern führte. Hier bogen wir nochmals rechts ab. Auf beiden Seiten des Weges die schlichten Tafeln der Kriegstoten aus dem zweiten Weltkrieg. Hier sind Zivilisten bestattet, die bei den Bombenangriffen auf Berlin umgekommen sind. Es ist kein Soldatenfriedhof. Am Ende dieses Weges bogen wir links ab, liefen diesen Weg ein Stück entlang in den „Friedwald“ hinein. Schließlich an der Seite ein schmaler Weg, der zu einzelnen Begräbnisbäumen führte. Wir hatten es geschafft.
Die hier Bestatteten haben ihre eigene Urnengrabstelle mit einem kleinen, beschrifteten Stein über der Urne. Es sind keine anonymen Gräber. Das Besondere ist, dass keine Grabpflege der Angehörigen gestattet ist, um den Waldcharakter zu erhalten. Der Verstorbene kann zu Lebzeiten (oder die Angehörigen später) aussuchen, in welche Himmelsrichtung das Grab liegen soll. Unser besuchtes Grab lag nach Süden.
Dann ging es an den Rückweg. Zuerst der beschwerlichere Teil über die feuchten Waldböden, vorbei am Grab Heinrich Zilles. Schließlich hatten wir den Hauptweg wieder erreicht, hier war es nicht mehr weit bis zur Stabkirche. Auf dem Weg dorthin fielen mir rechterhand ein paar alte Grabmonumente auf, die teilweise eingerüstet waren. Es wird doch einiges zur Erhaltung der schönen, alten Monumente getan.
Rechts und links am Weg waren einzelne, kleine grüne Tafeln zu sehen. Sie wiesen auf ein Grab einer bekannten Persönlichkeit hin.
Noch einmal Pause an der Stabkirche, dann ging es an den Endspurt. Wir waren froh, als wir wieder am Tor ankamen. War das ein Gelatsche :-)
Wer diesen Friedhof besucht, sollte möglichst gut zu Fuß sein. Er ist sehr weitläufig mit vielen verschlungenen Wegen abseits des Hauptweges. Oder in der Woche kommen, um wenigstens bis zur Stabkirche vorfahren zu können.
Wer sich nach dem Besuch des Friedhofs stärken möchte, dem können wir das direkt gegenüber gelegene Café Tick Tack empfehlen. Dort kehrten wir ein, um einen Kaffee zu trinken, den wir uns nach dieser Tour redlich verdient hatten.
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„Ein zauberhafter Platz. Neue Gräber, verwitterte, große, geheimnisvolle - hier kann man stundenlang spazieren und immer wieder neues ...”
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„Der 1909 eröffnete Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode in Stahnsdorf liegt zwar keine 1000 m südlich
von der Stadtgrenze entfernt in Brandenburg, ist aber trotzdem der größte Friedhof für Berlin und nach dem Ohlsdorfer Friedhof Hamburg der zweitgrößte Friedhof Deutschlands.
Der Friedhof setzt sich aus zahlreichen Friedhöfen verschiedener Kirchengemeinden zusammen. Zum Friedhof gehören auch Kriegsgräberstätten. Eine davon ist der im Südwesten des Friedhofs gelegene Italienische Militärfriedhof / Cimitero Militare Italiano Guerra 1914-1918.
Angelegt wurde der Militärfriedhof ab 1926 auf Grundlage eines Vertrags zwischen dem damaligen Königreich Italien und der Evangelischen Synode der Stadt Berlin.
Italien wollte damit einen zentralen Friedhof für während des 1. Weltkriegs in deutscher Kriegsgefangenschaft verstorbene Angehörigen seiner Streitkräfte schaffen. Das Königreich Italien war am 23.5.1915 an der Seite der Entente in den Krieg eingetreten. Zur Unterstützung Österreich-Ungarns kämpften auch deutsche Truppen an der sogenannten „Alpenfront“. Von ihnen gefangen genommene italienische Soldaten kamen in Kriegsgefangenenlager im Deutschen Reich, z.B. in die Lager von Zossen und Wünsdorf südlich von Berlin.
Nicht alle Soldaten überlebten die Gefangenschaft. 1658 zwischen 1915 und 1918 verstorbene italienische Militärangehörige wurden nach dem Krieg auf den Militärfriedhof Stahnsdorf beigesetzt.
Der Friedhof wurde vom deutschen Landschaftsarchitekten Louis Meyer (1877-1955) entworfen. Der Obelisk im Zentrum der Anlage stammt von dem in Deutschland lebenden italienischen Bildhauer Angelo Negretti (1881-1930).
Ursprünglich sah der Friedhof etwas anders aus. So waren die 1.626 Toten mit Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgraden in mit kleinen Grabsteinen gekennzeichneten Einzelgräbern beigesetzt.
32 Offiziere und Offiziersanwärter fanden in dem Hügel unter dem Obelisken ihre letzte Ruhe.
Besonders nach dem 2. Weltkrieg und in der DDR-Zeit litt der Friedhof erheblich. So „verschwand“ ein Großteil der Grabsteine. Eine Pflege des Friedhofs durch Italien war wegen fehlender vertraglicher Regelungen mit der DDR nicht möglich.
Erst 2006, nach der deutschen Wiedervereinigung, ordnete das italienische Verteidigungsministerium die Rekonstruktion des Militärfriedhofs an.
Man bemühte sich, das ursprüngliche Aussehen des Friedhofs wiederherzustellen. Man verzichtete aber auf die Neuanfertigung der verlorengegangenen Grabsteine. Stattdessen wurden die noch vorhandenen 415 Grabsteine neu und sternförmig um den Obeliskenhügel angeordnet und mit Metallplatten versehen, auf denen Name, Dienstgrad und Lebensdaten von meist 4 Soldaten vermerkt sind.
Man betritt den Friedhof durch das schlichte Eingangstor. Rechts und links am Weg stehen etwa halbmeterhohe Stelen. Auf den ersten Stelen sind Erläuterungen zum Friedhof in italienischer und deutscher Sprache angebracht. 18 weitere Stelen tragen in alphabetischer Reihenfolge die Namen der 1.626 Soldaten und Unteroffiziere mit der Nummer der Grabreihe und des Steins.
Auf einer weiteren Stele, die auf dem Hügel neben dem Obelisken steht, sind die Namen der im Hügel beigesetzten Offiziere und Offiziersanwärter vermerkt.
Der meterhohe Obelisk, der auf der hügeligen Erhebung und umgeben von steinernen Kreuzen steht, trägt die italienische Inschrift:
„ Frieden
Italien seinen Söhnen die im Krieg gestorben sind
1915-1918“
(1915 bezieht sich wieder auf den Kriegseintritt Italiens).
Im oberen Teil zieren den Obelisk große Kreuze. Bekrönt wird der Obelisk von einem Stern, der an die Ehrenmale der Roten Armee erinnert, aber mit diesen gestalterisch nichts zu tun hat, denn es handelt um den 5-zackigen Stern, der im Staatswappen der Republik die Einheit der italienischen Nation versinnbildlicht. Dieser Stern wurde erst bei Friedhofsrekonstruktion 2006 hinzugefügt.
Fazit: Zum Nachdenken und Gedenken anregender Ort.
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