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„Generationenwechsel erfolgreich vollzogen!
Der Hirschen in Merzhausen war in den Neunzigern als gehobener
Landgasthof mit Wirtshaustradition seit 1460 so richtig hip. Tische waren weder im kleinen Gastraum mit etwa sechzig Plätzen noch auf der weinumrankten Terrasse zu haben. Zu groß war die lokale Prominentendichte aus Freiburg.
Von einem Tag auf den anderen war damit Schluß, die Karawane war zur nächsten In-Oase weitergezogen.
Rückbesinnung auf alte Tugenden war angesagt, die eingesessene Dorfklientel mußte mühsam zurückgewonnen werden. Überflüssige Szene-Drinks verschwanden von alleine aus der Getränkekarte.
Da kam die Übernahme durch den Sohn des Hauses Marc Isaak gerade recht. Mit frischem Elan ging es zu neuen Zielen.
Statt der alten Gasträume im Obergeschoß des windschiefen Fachwerkgebäudes wurde ein modernes Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft hochgezogen, das mit einem ansprechenden Wintergarten auch zu Kaffee und Kuchen einlädt.
Das historische Gebäude mit niederer Balkendecke, Kachelofen und Herrgottswinkel ließ man zum Glück nahezu unangetastet. Nur ein paar selbstmontierte Baumarkt-LED´s über der Theke signalisieren, dass technisch durchaus Handlungsbedarf besteht. Auch der Abstieg in die Notdurftgrotte - von Toilette kann man da noch nicht sprechen - sollte so lange wie möglich vermieden werden. Allerdings sauber ist es dort.
Entscheidend ist für den Gast letztlich das Küchenergebnis. Und da führt in Merzhausen kein Weg am Hirschen vorbei. Die beste Flädlesuppe im Breisgau, Kalbsrahmschnitzel zum Niederknien, Schmorbraten - eigentlich nicht meine Baustelle - wie ich ihn zarter und geschmacksintensiver allenfalls aus dem Piemont kenne, frische und handwerklich sehr gut zubereitete Beilagen, eine wechselnde Tageskarte und ein sorgfältig bestückter Weinkeller.
Dazu eine ungezwungene familiäre Atmosphäre - höchster Wohlfühlfaktor. Nur die alten Holzstühle und die klassisch umlaufende Holzbank könnten ein paar Polster mehr vertragen.
Auch die Parkplatzsituation wird zunehmend kritischer, auch Merzhausen hat die Vorteile der Parkraumbewirtschaftung erkannt. Der Hotelparkplatz reicht für die Restauration definitiv nicht.
...”weniger
