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Regionale Klassiker der Weihnachtsbäckerei

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Weihnachtsplätzchen eingestellt am 11.11.2013

Traditionelles Weihnachtsgebäck – Eine Reise durch Deutschland

Überall strömen in der Adventszeit leckere Düfte von Zimt, Vanille, Honig, Nelken und Anis durch die Küchen. An stimmungsvollen Adventssonntagen backen Groß und Klein gemeinsam Weihnachtskekse und -plätzchen, suchen alte Rezeptschätze aus Omas Backbuch, finden Erinnerungen an die eigene Kindheit und erleben bei Tee, Kerzen und Adventsgeschichten die schönste Vorfreude auf Weihnachten.

Die Geschichte des Weihnachtsgebäcks beginnt schon in den Klöstern des Mittelalters. Zu jener Zeit war es ein gesellschaftlich auferlegtes Muss, armen Menschen zu helfen, indem man rund um Weihnachten und Neujahr Gebäck verteilte. Noch heute gibt es bestimmte Plätzchen nur in bestimmten Regionen.

Nürnberger Printen – Der Exportschlager aus Deutschland
Untrennbar verknüpft ist die Weihnachtszeit in Franken mit den weltbekannten Nürnberger Printen. Das würzige Backwerk ist stolze 600 Jahre alt und bei Jung und Alt beliebt. Zurückzuführen ist die Herstellung von Lebkuchen auf fränkische Klosterbrüder, deren köstliche Pfefferkuchen die Vorläufer der heutigen Printen sind. Ruhm und Tradition des Nürnberger Lebkuchens verdankt die Reichsstadt ihrer verkehrsgünstigen Lage am Schnittpunkt von Handels- und Gewürzstraßen. Im Hoch- und Spätmittelalter wurden die beliebten Honigkuchen mit weiteren exotischen Gewürzen verfeinert, die aus dem Orient über Venedig in die Handelsstadt Nürnberg kamen. Heute strömen Touristen aus der ganzen Welt zum Nürnberger Christkindlmarkt, um dort die traditionellen Lebkuchen zu kosten.

Regionale Spezialitäten
In Sachsen stehen Weihnachtsleckereien wie Margarethentaler und Zimtsterne hoch im Kurs. Die ovalen Margarethentaler werden aus Butter, Zucker, Vanille, Eiern und Mehl hergestellt und nach dem Backen schräg in dunkle Kuvertüre getaucht. Zimt galt im Europa des 16. bis 18. Jahrhundert als ein besonders teures und kostbares Gewürz. Die Mönche in den Klöstern dieser Zeit waren begnadete Bäcker und wussten, dass das Gewürz, welches aus der geriebenen Rinde des indischen Zimtbaumes stammt, eine aromatische und leckere Würzkraft besaß. Die Zimtwürze verleiht den leckeren Zimtsternen ihre besondere Note. Bis heute ist das klassische Weihnachtsgebäck nicht von unseren Gabentellern wegzudenken.

Im Rheinland sind Hildaplätzchen und Kandisprinten besonders beliebt. Die Hilda-Plätzchen wurden in älterer Zeit noch als Holle-Plätzchen oder Holda-Plätzchen bezeichnet und symbolisieren die dreifaltige Göttin Holle. Die Plätzchen bestehen aus drei einzelnen, runden Gebäckschichten, die zu einem Berg aufgetürmt sind und mit rotem Fruchtgelee bestrichen werden, welches das Blut der Geburt symbolisiert. Ein weiterer Klassiker im Rheinland sind Kandisprinten. Die Köstlichkeit wird mit allerlei weihnachtlichen Zutaten wie Zuckerrübensirup, Anis, Koriander, Nelken, Piment, Orangeat und natürlich Kandis zubereitet und fehlt auf keinem rheinländischen Weihnachtsteller.

Die Schwaben haben mit Spezialitäten wie Spitzbuben, Biberle und Albertle ihre ganz eigene weihnachtliche Backtradition. Der Aufbau des schwäbischen Spitzbuben-Gebäcks ist immer gleich: Ein Boden bildet das Fundament. Darauf folgen ein geleeartiges Fruchtmus und noch eine weitere Keksschicht, die mindestens ein Loch enthält. Auf diese Weise bekommt das Plätzchen sein Auge. Zum „Spitzbub“ wird das Spritzgebäck dann, wenn der Deckel schelmische Gesichtszüge abbildet. Biberle sind knusprige Plätzchen aus Honigteig mit Marzipan, deren Rezept ursprünglich aus der Schweiz stammt. Die schwäbischen Albertle heißen im Hochdeutschen Albertkekse. Sie sollen nach dem Gemahl der englischen Königin Viktoria benannt sein. Laut Volksmund knabberte Prinz Albert auch in puritanischen Zeiten gern die Vanille-Butter-Süßigkeit mit den kleinen Löchern.

Das Lieblingsgebäck der Deutschen: Vanillekipferl
Das beliebteste Weihnachtsgebäck der Deutschen sind Vanillekipferl. Jahr für Jahr werden die kleinen Hörnchen zum beliebtesten Plätzchenrezept gekürt. In keiner deutschen Region kommt man an der Leckerei mit Vanillearoma vorbei. Kein Wunder, denn Vanillekipferl sind schnell gemacht und durch ihr besonderes Aroma ganz besonders lecker.
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