Fachärzte für Augenheilkunde

Fachärzte für Augenheilkunde – von Astigmatismus bis Katarakt-OP

Der Facharzt für Augenheilkunde, in der Fachwelt „Ophthalmologe“ und im allgemeinen Sprachgebrauch „Augenarzt“ genannt, behandelt Funktionsstörungen und Erkrankungen der Augen, der Sehnerven sowie der Sehrinde im Gehirn. Auf Grundlage dieser Diagnostik entscheidet er sich für die entsprechende medizinische Behandlung und Therapie.

Augenheilkunde: Was sind die wichtigsten Krankheitsbilder?

Der Augenarzt beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum verschiedener Funktionsstörungen und Augenerkrankungen. Diese reichen von einfachen Entzündungen der Augenlider bis hin zu ernsten Sehstörungen, verursacht durch physiologische oder physische Einwirkungen auf das Auge.

Die häufigsten Krankheitsbilder in der Augenheilkunde:

Katarakt (Grauer Star)

Grauer-Star-Linse
Grauer Star: trübe Linse

Eine Augenerkrankung, bei der die ehemals klare Linse trüb wird und ihre Brechkraft verliert. Die Dinge, die man sieht, werden unscharf. Patienten beschreiben das daraus resultierende Bild als „wie von dichten Schleiern überzogen“. Einige Patienten reagieren auch empfindlich auf Licht (z. B. starkes Sonnenlicht, Autoscheinwerfer). Der Augenarzt unterscheidet beim Grauen Star zwischen dem in der Kindheit auftretenden und dem altersbedingten Katarakt. Da sich die altersbedingte Trübung der Augenlinse nicht mit Medikamenten behandeln lässt, ist die Katarakt-OP die einzige, meist sehr erfolgreiche Therapie.

Glaukom (Grüner Star)

Das Glaukom oder der Grüne Star ist eine sehr häufig vorkommende Augenerkrankung im Alter. Durch regelmäßige Kontrollen ist der Augenarzt gefordert, das Glaukom frühzeitig zu erkennen und entsprechende Therapien in die Wege zu leiten. Denn Sehstörungen treten bei dieser Krankheit nicht über Nacht auf, sondern entwickeln sich schleichend.

AMD (altersbedingte Makuladegeneration)

Bestimmte Körperzellen, wie zum Beispiel die Sinneszellen der Netzhaut, führen eine Selbstreparatur bei Schädigungen durch. Mit zunehmendem Alter geht diese Fähigkeit allmählich verloren. Ein Facharzt für Augenheilkunde diagnostiziert bei diesen Patienten Degenerationen im Bereich der Makula.

Diabetische Retinopathie

Eine Erkrankung der Augennetzhaut, von der Diabetiker betroffen sind. Bei der Diagnose konzentriert sich der Augenarzt auf die Stelle des schärfsten Sehens, die sogenannte Makula am Augenhintergrund.

Trockene Augen (Sicca-Syndrom)

Frau benutzt Augentropfen
Tropfen gegen trockene Augen

Eine verminderte Oberflächenbenetzung der Augen mit Tränenflüssigkeit. Der Augenarzt unterscheidet dabei eine hyperevaporative Form (gestörte Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit führt zur verstärkten Verdunstung des Tränenfilms) von einer hypovolämischen Form (mangelnde Produktion von Tränenflüssigkeit). Die Ursachen für trockene Augen sind vielfältig: Zugluft, Kontaktlinsen oder zu viele Stunden am Computer („Office-Eye-Syndrom“) können für das „Kratzen im Auge“ verantwortlich sein.

Konjunktivitis (Bindehautentzündung)

Die Bindehautentzündung ist eine akute oder auch chronische Entzündung der Bindehaut. Die Erkrankung tritt bei Menschen am häufigsten auf. Bevor der Augenarzt eine entsprechende Therapie durchführt, untersucht er die Entzündungsursache. Eine infektiöse Bindehautentzündung kann durch Viren, Bakterien, Pilze oder auch durch Parasiten verursacht werden. Nicht infektiöse Bindehautentzündungen entstehen aufgrund von Reizen durch Fremdkörper, Chlorwasser, Zigarettenrauch, Kontaktlinsen oder Allergien.

Myopie (Kurzsichtigkeit)

Brille
Mit Sehhilfe wieder scharf sehen

Nahe gelegene Dinge werden von Patienten scharf gesehen – weiter entfernte Dinge unscharf. Kurzsichtigkeit ist häufig erblich bedingt; sie kann bereits bei Kindern auftreten. Der Facharzt für Augenkeilkunde erkennt die Fehlsichtigkeit möglichst frühzeitig und bestimmt ihr Ausmaß. Kurzsichtige benötigen meist eine Sehhilfe – das können Brillen und Kontaktlinsen sein. Eine Laserbehandlung kann die Kurzsichtigkeit in bestimmten Fällen aufheben.

Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)

Wie der Name bereits erklärt, liegt die Ursache der Fehlsichtigkeit bei der Verformung der Hornhaut – das einfallende Licht wird durch die Verkrümmung nicht gleichmäßig gebrochen. Bei der Therapie hat der Augenarzt die Wahl zwischen Kontaktlinsen, Brille oder sogar einem operativen Eingriff, der mittlerweile mittels Laser schonend ausgeführt werden kann.

Blepharitis (Lidrandentzündung)

Patienten, die an dieser Erkrankung der Augenlider leiden, zeigen Entzündungszeichen und haben gerötete Augen. Die hauptsächliche Ursache liegt bei einer Funktionsstörung der Meibom-Drüsen (Talgdrüsen).

Presbyopie (Alterssichtigkeit)

Hierbei handelt es sich um keine richtige Erkrankung, sondern um eine Alterserscheinung. Die Alterssichtigkeit ist eine Folge nachlassender Linsen-Elastizität. Der Facharzt für Augenheilkunde wendet eine spezielle Diagnostik an, um die Augenbrechkraft erkennen und im Anschluss die notwendigen Therapien individuell bestimmen zu können.

Aufgaben und Zuständigkeit der Ärzte für Augenheilkunde

Geräte für die Augenuntersuchung
Geräte für die Augenuntersuchung

Die Augen sind ein komplexes Sinnesorgan: Die Anatomie des Auges umfasst sowohl nervale als auch mechanisch-funktionelle Strukturen. Somit ist auch das Aufgabengebiet der Fachärzte für Augenheilkunde umfangreich. Über das Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen und Augenerkrankungen hinaus, besitzt die Augenheilkunde auch Verbindungen zu anderen medizinischen Fachdisziplinen, wie der Dermatologie, der Neurologie und der HNO-Medizin. Augenärzte werden häufig gebeten, ophthalmologische Befunde zu erstellen, um auf diese Weise die Diagnose bei Patienten anderer Fachgebiete zu bestätigen oder diese auszuschließen.

Wusstest Du schon?

Die Augenheilkunde (Ophthalmologie) ist eines der ältesten medizinischen Fachgebiete. Bereits vor über 3000 Jahren gab es in Ägypten die ersten Augenheilkundler, Augenoperationen und Therapieanweisungen zur Behandlung von Augenleiden.

Behandlungs- und Untersuchungsmethoden der Augenärzte

Augenuntersuchung beim Kind
Augenuntersuchung

Ärzte arbeiten in der Augenheilkunde meistens nach einem festgelegten Schema: In einem ersten Patientengespräch können Erkrankte ihre Leiden detailliert beschreiben und Probleme im Alltag schildern.

Anschließend begutachtet der Augenarzt die Augen von außen mithilfe einer Spaltlampe.

Danach folgen weitere Untersuchungen der Sehorgane:

1. Sehvermögen. Wichtige Kriterien für den Ophthalmologen, um das Sehvermögen zu beurteilen, sind nicht nur Unschärfe oder Schärfe. Für die Diagnostik spielen ebenfalls Augenbeweglichkeit, Farbensehen sowie die Augenstellung eine essenzielle Rolle.

2. Sehtest. Augenärzte untersuchen bei einem Sehtest die Sehschärfe von beiden Augen. Diese Untersuchung verbinden Fachärzte häufig mit der Kontrolle des Innendrucks der Augen. Sie nutzen ebenfalls die Ophthalmoskopie (die Untersuchung des Augenhintergrunds). Bei dieser Untersuchung wird ein Augenspiegel genutzt. In einigen Fällen erhält der Betroffene zwanzig Minuten vor der Untersuchung Augentropfen: Die Tropfen erweitern die Pupillen und vereinfachen den Blick auf den Augenhintergrund.

Sehtest
Augenprüfung – Sehtest

3. Fluoreszenz-Angiografie. Die Netzhaut (Retina) steht im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Mithilfe der Fluoreszenzangiografie können die Gefäße der Netzhaut dargestellt werden. Zunächst spritzt der Facharzt für Augenheilkunde dem Patienten ein fluoreszierendes Kontrastmittel. Die Verteilung des Kontrastmittels in den Gefäßen des Auges kann Hinweise auf eventuelle Gefäßveränderungen in den Augen, die der Augenarzt mithilfe einer speziellen Kamera erkennt und beurteilt.

4. Prüfung des Gesichtsfeldes. Beim Geradeausblicken erkennt man auch Objekte, die sich am Rande befinden. Der Augenarzt überprüft den Umfang dieses Gesichtsfelds mithilfe eines sogenannten Perimeters. Bei fixiertem Kopf sendet das Gerät Lichtreize aus, die in ihrer Helligkeit variieren und sich bewegen. Die Veränderungen werden von Patienten mittels einer Taste bestätigt.

5. OCT (optische Kohärenztomografie). Fachärzte für Augenheilkunde messen mit diesem bildgebenden Verfahren die Netzhautdicke und überprüfen sie mithilfe eines Lasers auf eventuelle Flüssigkeitsansammlungen.