Hautärzte

Hautärzte – Fachärzte für das größte Organ des Menschen

Die Haut ist das größte und vielseitigste Organ des menschlichen Körpers. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen hat sie eine Oberfläche von ungefähr 1,7 Quadratmetern und wiegt zwischen 10-14 Kilogramm. Die Dicke der Haut bewegt sich zwischen 1,5 und 4 Millimetern. Neben ihrer Funktion als Abgrenzung und Schutz des Körpers leitet die Haut durch ihre Rezeptoren äußere Reize wie Wärme, Kälte, Berührung oder Schmerz weiter. Sie ist am Stoffwechsel beteiligt und schützt vor UV-Strahlen. Darüber hinaus spielt die Haut auch für das Aussehen eine wichtige Rolle. Zu den Bestandteilen der Haut, die spezielle Aufgaben erfüllen, gehören unter anderem die Haare, Finger- und Fußnägel und Schweißdrüsen. Entsprechend wichtig sind die Hautärzte.

Der Dermatologe – Facharzt für die Haut

Hautärzte tragen eine große Verantwortung, weil sie sich mit einem großen Aufgabenfeld in der Medizin zu befassen haben. In den Verantwortungsbereich der Hautärzte fällt nicht nur die therapeutische Behandlung von Hauterkrankungen, inklusive Operationen, sondern auch Vorsorge, Nachsorge und Rehabilitation.

Wie wichtig der Dermatologe oder Facharzt für Hautkrankheiten ist, geht auch aus dem Fakt hervor, dass Hautkrebs in all seinen Spielarten mit mehr als 200.000 diagnostizierten Fällen die häufigste Krebserkrankung ist. Dem Können der Hautärzte ist es zu verdanken, dass die Sterblichkeitsrate aber gering ist, viel niedriger als bei anderen Krebserkrankungen. Die Aufgaben der Hautärzte sind jedoch noch viel weiter gesteckt. Der Dermatologe ist auch für Allergien zuständig, die in Verbindung mit der Haut stehen. Darüber hinaus ist der Dermatologe ebenfalls Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Er führt auch kosmetische Operationen aus, wenn zum Beispiel nach einem Unfall Teile der Haut oder der Haare verbrannt sind.

Wie findest Du einen guten Dermatologen?

In der Regel ist es besser, wenn Du zuerst Deinen Hausarzt aufsuchst. Der wird sich Deine Haut ansehen und Dich zu einem Facharzt überweisen. Oft kann er Dir gute Hautärzte empfehlen. Die Recherche nach einem guten Hautarzt ist besonders empfehlenswert, wenn Du neu in der Stadt bist und noch keinen Facharzt kennst, wenn Dein Dermatologe gerade Urlaub hat oder im Moment keine freien Termine anbieten kann. Anstatt das Problem zu verschleppen und dadurch die Behandlung zu erschweren, ist es besser, zu einem anderen Facharzt zu gehen und die Therapie rechtzeitig einzuleiten!

Was sind die häufigsten Krankheitsbilder?

Ekzem an den Händen
Allergische Symptome oder Ekzem?

Der Dermatologe beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Krankheitsbildern. Die folgenden sind nur die wichtigsten:

Allergien: Hautärzte sind die Ansprechpartner, wenn Deine Haut allergische Reaktionen zeigt. Mit einer Reihe von Tests versucht der Dermatologe herauszufinden, welche Substanz die Allergie auslöst. Aufgrund der zunehmenden Belastung der Umwelt sind Allergien auf dem Vormarsch.

Hautkrebs: Das ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Erkrankungen der Haut. Der Facharzt führt eine umfassende Untersuchung durch und leitet bei Bedarf eine Therapie ein.

Fußpilz: Das dürfte wahrscheinlich die häufigste Erkrankung sein, mit der sich Hautärzte befassen. Fußpilz ist nicht nur lästig, sondern kann sich auch ausbreiten und ernsthafte Erkrankungen hervorrufen. Davon abgesehen beeinträchtigt er die Lebensqualität beträchtlich.

Akne
Leichte Akne eines Jugendlichen

Akne: Die Krankheit kommt häufig vor und nimmt viele Formen an. Jugendliche sind besonders häufig betroffen. In 40 Prozent aller Fälle heilt Akne nicht von selbst ab. Hier übernehmen Hautärzte die weitere Behandlung.

Herpes (Herpes-Simplex): Herpes ist eine weit verbreitete Virusinfektion. Sie tritt vor allem als Lippen- oder Genital-Herpes auf. Betroffene merken oft nichts davon und geben die Infektion unbemerkt weiter. Erst wenn durch eine andere Erkrankung das Immunsystem geschwächt ist, kann Herpes ausbrechen. Genital-Herpes ist besonders gefährlich. Der Dermatologe als spezialisierter Facharzt sollte sich darum kümmern.

Schuppenflechte (Psoriasis): Die Hauterkrankung ist erblich bedingt und chronisch. Hautärzte können sie oft nicht heilen, aber den Verlauf und die Symptome abschwächen. Unbehandelt kann Schuppenflechte auch Nägel, Gelenke und innere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Betroffene müssen in regelmäßigen Abständen Hautärzte aufsuchen.

Neurodermitis: Neurodermitis ist eine chronische Entzündung der Haut. Sie verläuft häufig in Schüben und verursacht bei den Betroffenen einen quälenden Juckreiz. Kopfhaut, Gesicht und Hände sind besonders häufig betroffen. Der Dermatologe muss in erster Linie herausfinden, welcher Stoff die Neurodermitis verursacht, damit der Patient ihn vermeiden kann. Manchmal stecken auch psychische Probleme hinter einer Neurodermitis.

Warzen: In der Regel sind Warzen zwar harmlos, oft aber unschön. Wenn sie sich verändern oder bluten, sollte sich das ein Dermatologe unbedingt ansehen. Der Facharzt kümmert sich auch um die Entfernung der harmlosen, aber lästigen Dornwarzen (Verrucae plantares) an den Fußsohlen und um die sogenannten Hühneraugen (Clavus).

Welche Untersuchungsmethoden wenden Hautärzte an?

Hautscreening
Hautärztin untersucht ein Muttermal

Hautkrebs-Screening: Zu den wichtigsten gehört das so genannte Hautkrebs-Screenings. Dabei wird der Patient am ganzen Körper untersucht, einschließlich der Kopfhaut. Das wichtigste Instrument ist, neben einer hellen Lampe, die berufliche Erfahrung der Hautärzte. Durch ein Hautscreening kann Hautkrebs im Frühstadium erkannt und rechtzeitig eine Therapie eingeleitet werden. Aus verdächtigen Stellen der Haut entnimmt der Dermatologe eventuell eine Gewebeprobe und schickt sie zur Untersuchung ins Labor.
Ab dem 35. Lebensjahr bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ihren Mitgliedern alle 2 Jahre ein Hautkrebsscreening als Vorbeugeuntersuchung. Da mittlerweile immer mehr junge Menschen an Hautkrebs erkranken, bieten einige Krankenkassen eine kostenlose Hautkrebs-Früherkennung alle 24 Monate bereits ab einem Alter von 20 Jahren an.

Allergietest
Allergietest – der sogenannte Prick-Test

Allergietests: Hautärzte benutzen verschiedene Hauttests zur Diagnose von Allergien, zum Beispiel den Prick-Test: Der Patient erhält kleine Dosen bestimmter Substanzen auf die Haut getupft. Danach piekt oder ritzt der Dermatologe die Haut an diesen Stellen leicht an, damit die allergenhaltigen Substanzen in die Haut eindringen. Der Hautarzt beobachtet, ob eine allergische Hautreaktion ausgelöst wird und wie stark sie ausfällt. Mit dieser Methode diagnostiziert der Facharzt beispielsweise eine Hausstauballergie, eine der häufigsten Allergien.

Sonographie: Diese Untersuchungsmethode verwendet Ultraschall, um krankhafte Veränderungen der Haut zu entdecken. Mit Hilfe der Sonographie kann der Dermatologe auch die Unterhaut untersuchen, weil Ultraschall tief in den Körper eindringt. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Untersuchungsmethoden. Bei manchen Krankheiten, darunter zum Beispiel Geschlechtskrankheiten, nehmen Hautärzte einen Abstrich der betroffenen Schleimhäute und untersuchen ihn unter dem Mikroskop oder schicken ihn ins Labor, um die Erreger zu identifizieren.

Wie verläuft die Ausbildung der Hautärzte?

Damit ein Facharzt als Dermatologe praktizieren kann, muss er nach dem Abschluss des allgemeinen Medizinstudiums eine 60-monatige Weiterbildung absolvieren. Davon arbeiten die zukünftigen Hautärzte mindestens 30 Monate im ambulanten Bereich. Die Ausbildung ist sehr komplex und reicht von der Vorsorge und Früherkennung über operative Eingriffe bis hin zur Rehabilitation und einer palliativmedizinischen Behandlung von Patienten. Insgesamt gibt es in Deutschland ca. 6.000 Hautärzte. Die meisten von ihnen arbeiten als niedergelassene Hautärzte in eigenen Praxen.

Wann solltest Du einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen?

Person kratzt sich am Hals
Juckreiz

Hautärzte klagen häufig darüber, dass Patienten zu lange warten, ehe ein Dermatologe konsultiert wird. Das liegt daran, dass viele Hautkrankheiten harmlos beginnen und anfangs gar nicht als solche wahrgenommen werden. Häufige Symptome wie Juckreiz, gerötete Haut oder brennende Schleimhäute werden als harmlos abgetan. Sie gelten bestenfalls als lästig. Wenn die Probleme nicht innerhalb weniger Tage abklingen, sollte sich aber auf jeden Fall ein Dermatologe darum kümmern. Hautkrankheiten heilen meistens nicht von selbst ab. Unbehandelt verbreiten sie sich immer weiter. Die Beschwerden wie ständiger Juckreiz oder gerötete Haut, die brennt und voller Pickel ist, können die Lebensqualität massiv negativ beeinflussen. Darüber hinaus können Hauterkrankungen auch ernste Folgen nach sich ziehen oder chronisch werden. Es ist auf jeden Fall besser, wenn sich ein Dermatologe das Problem genauer ansieht.

Fazit

Hautärzte sind Spezialisten für Erkrankungen der Haut. Da die Haut das vielseitigste Organ des menschlichen Körpers ist, haben Hautärzte entsprechend vielfältige Aufgaben. Die reichen von der Krebsfrüherkennung über die Behandlung von Hautkrankheiten bis hin zu Therapien gegen Allergien oder diverse Geschlechtskrankheiten. Beschwerden solltest Du nicht zu lange ignorieren, sondern lieber rechtzeitig einen Arzt aufsuchen. Je eher sich ein Dermatologe das Problem ansieht, umso besser sind die Heilungsaussichten.