Schutz gegen Telefonbetrug und Belästigung

Hier findest du schnelle Hilfe und Tipps bei Belästigung oder Betrug am Telefon!

Du wurdest bedauerlicherweise gerade Opfer eines Telefonbetrugs?

Leider schützen gute Information und aufmerksames Verhalten nicht davor, Opfer von Telefonbetrügern zu werden. Wenn der schlimmste Fall eingetroffen ist, dann empfiehlt es sich, so schnell wie möglich die Polizei unter der 110 zu informieren und umgehend Anzeige – persönlich, telefonisch, schriftlich oder online – zu erstatten. Auf diese Weise kann die Polizei effektiv gegen Telefonbetrüger vorgehen und Betrugsopfern gezielt Hilfe anbieten.

Unbekannte Nummer? – nicht zurückrufen!

Wie oft passiert es, dass eine unbekannte Telefonnummer auf dem Display erscheint!

Egal, ob verpasster Anruf, angebliche Nachricht in der Mobilbox bzw. auf dem Anrufbeantworter oder sogar ein überraschender Anruf aus dem Ausland – meist willst du doch wissen, wer das nun war. Genau dafür ist der Service der Rückwärtssuche, auch Inverssuche genannt, da.

Denn Rufnummern zurückverfolgen kann heutzutage jeder – nicht nur die Polizei und die Geheimdienste. Jedenfalls, solange der Anrufer seine Nummer nicht unterdrückt hat.

Woher haben die meine Nummer? – Unerlaubte Telefonwerbung

"Cold Calls" ("kalte" Werbeanrufe) nennt man die lästigen Anrufe, mit denen Waren oder Dienstleistungen beworben oder verkauft werden sollen. Meist brauchen die Anrufer ewig, bis sie überhaupt zur Sache kommen ("Lieben Sie italienische Küche?"). So etwas ist in Deutschland durch den § 7 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb verboten, außer wenn der Angerufene vorher (nicht erst zu Beginn des Anrufs!) ausdrücklich seine Zustimmung dazu erteilt hat. Auch in solchen Fällen ist die Rückwärtssuche nützlich, damit du herausfinden kannst, wer hinter den Werbeanrufen steckt. Denn die Anrufer stellen sich häufig nicht oder nur sehr undeutlich vor.

Abhilfe schafft hier die Bundesnetzagentur. Sie kann Geldbußen bis zu 300.000 Euro verhängen und auch Rufnummern sperren. Das geschieht auch tatsächlich immer wieder. Dazu ist die Beschwerdestelle aber darauf angewiesen, dass du solche Anrufe mit Angabe von Datum, Zeit, möglichst auch Namen und Anschrift des Unternehmens an die Bundesnetzagentur meldest.
Am einfachsten geht dies über das Online-Beschwerdeformular der Bundesnetzagentur.

Achtung, Betrug! – Abzocke am Telefon

Umgang mit persönlichen Daten

Grundsätzlich solltest du sensible Daten (Geburtsdatum, Kontodaten, Kreditkarte etc.) bei unerwarteten Anrufen niemals bekannt geben.
Kein seriöses Unternehmen wie z.B. deine Bank oder deine Krankenkasse wird dich telefonisch kontaktieren und nach sensiblen Daten am Telefon fragen. Die Bundesnetzagentur kann Ping-Anrufe, Phishing-Versuche und Scam-Calls nicht als unerlaubte Werbung verfolgen. Hier sind Polizei und Staatsanwaltschaften zuständig. Daher gilt: Sollte dir bei einem Anruf etwas verdächtig vorkommen, melde dies umgehend der Polizei.

Ping-Anrufe: Rückruf zu Mondpreisen

Was sind Ping-Anrufe? Mit diesem besonders hinterhältigen Trick wird nichts Böses ahnenden Menschen das Geld aus der Tasche gezogen: Es klingelt zweimal, dann wird der Anruf abgebrochen. Und wenn du glaubst, dass du einen vielleicht wichtigen Anruf verpasst hast, rufst du zurück – ein schwerer Fehler, der ziemlich teuer sein kann. Die nächste Telefonrechnung zeigt, dass du eine kostenpflichtige Rückrufnummer gewählt hast, bei der im Sekundentakt empfindlich hohe Beträge anfallen können. Damit du möglichst lange in der Leitung bleibst, halten dich die Betrüger oft mit langatmigen Tonbandansagen hin. In der Regel kommen Ping-Anrufe aus Staaten, in denen eine Strafverfolgung fast unmöglich ist.

Phishing- und Scam-Anrufe sind gleichfalls weit verbreitete Betrugsmaschen:

Phishing-Anrufe: Hacker, die ums Passwort bitten

Beim Phishing geben sich die Betrüger als vertrauenswürdige Stelle aus, haben es aber darauf abgesehen, Zugriff auf deine Daten, deinen Computer etc. zu erhalten. Es ruft zum Beispiel jemand an, der angeblich für Microsoft arbeitet: Man habe einen Hackerangriff auf deinem Computer festgestellt, der nun dringend durch "Fernwartung" abgewehrt werden müsse …

Scam-Anrufe: Luftschloss gegen Vorkasse

Bei Scam-Anrufen ist es nicht viel anders. Das deutsche Wort dafür heißt "Vorschussbetrug", weil die Anrufer einen Gewinn in Aussicht stellen, dafür aber eine Art "Vorschuss" fordern. Immer geht es darum, dir Geld abzuluchsen – etwa wenn sich die Anrufer als Angestellte einer Lotterie ausgeben, bei der du angeblich den Jackpot geknackt hast. Damit du aber an den Gewinn kommst, musst du zuerst ... ja was denn nun – natürlich anrufen – und das kostet.

Rat und Hilfe bei Belästigung und Betrug am Telefon

Nicht immer lassen sich Anrufe, die gegen geltende Gesetze verstoßen, auch melden und verfolgen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Anruf aus dem exotischen Ausland kommt. Es gibt aber eine Reihe von Informationsdiensten und Möglichkeiten, mit deren Hilfe man das Ärgernis trotzdem in den Griff bekommen und sich schützen kann:

  • Über unerlaubte Telefonwerbung (Cold Calls) und darüber, was sich dagegen unternehmen lässt, informiert ausführlich die Bundesnetzagentur.
  • Die Bundesnetzagentur hat auch Beispiele für weitere Missbrauchsfälle wie Spam, Predictive Dialer (eine verbreitete Form von Wählcomputer) etc. parat. Sie geben einen Überblick über die gängigsten Tricks, auch über das Medium Telefon hinaus.
  • Bei öfter wiederkehrenden unerwünschten Anrufen bieten viele Endgeräte auch die Möglichkeit, einzelne Nummern oder ganze Nummernbereiche (zum Beispiel bestimmte Länder oder Netze) zu blockieren – Stichwort "Anruffilter". Auch die jeweiligen Netzbetreiber bieten zum Teil solche Filteroptionen an, die allerdings manchmal kostenpflichtig sind.