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O du fröhliches Weihnachtslied

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iStock - iStock eingestellt am 06.12.2022

„O Tannenbaum"

Aus den Buden und Hütten eines Weihnachtsmarkts tönen jedes Jahr die unterschiedlichsten Songs. Von Wham! und Mariah Carey bis zu deutschen Liederklassikern wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „O Tannenbaum“ ist alles dabei. Letztere kennt man oft schon als Kind auswendig, denn sie begleiten uns jedes Jahr ab der Vorweihnachtszeit bis in den Heiligen Abend. Aber wer hat sie eigentlich getextet und was ist die Geschichte hinter den Strophen? Wir haben uns einmal für Euch auf die Suche nach dem Ursprung von drei der beliebtesten deutschen Weihnachtslieder gemacht.

O Tannenbaum
Was heute als fröhliches Weihnachtslied von Kindern gesungen wird, hat eine eher traurige Entstehungsgeschichte. Der Potsdamer Gelehrte und Prediger August Zarnack schrieb das Lied ca. 1820 als eine Art tragisches Liebeslied an seine untreue Geliebte. So lautet die ursprüngliche zweite Strophe „O Mägdelein, o Mägdelein, wie falsch ist dein Gemüte“ als Kontrast zum treuen Tannenbaum aus der ersten Strophe. Vier Jahre später dichtete der Leipziger Ernst Anschütz den Text komplett auf Weihnachten um und kreierte so den Weihnachts-Hit, den wir heute kennen. Der Text wurde im Laufe der Zeit aber noch unzählige weitere Male umgeschrieben und die Melodie ertönt nun sogar als Fan-Gesang beim FC Chelsea und als Hymne des US-Bundesstaates Maryland.

Ihr Kinderlein, kommet
„Kindererziehung ist ein Engelsgeschäft“ war das Motto des Pfarrers und Pädagogen Christoph von Schmid aus Dinkelsbühl. Er wollte so vielen Kindern wie möglich die Weihnachtsgeschichte als Teil einer anständigen Bildung näherbringen und schrieb neben unzähligen anderen pädagogischen Gedichten und Geschichten auch „Ihr Kinderlein, kommet“. Die Dinkelsbühler sind ihm dafür bis heute dankbar und widmeten ihm nicht nur ein Denkmal, Museumsräume und Straßen, sondern auch diverse Glühweinbecher mit seinem Abbild auf dem heimischen Christkindlmarkt.

Stille Nacht, heilige Nacht
Mit Übersetzungen in mehr als 300 Sprachen und Dialekte gilt es heute als das wohl mit Abstand bekannteste Weihnachtslied der Welt. Der österreichische Vikar Joseph Mohr verfasste den Text bereits im Jahr 1816. Auf Wunsch von Mohr komponierte der Organist Franz Xaver Gruber vor Weihnachten 1818 eine Melodie zu seinem Gedicht. Direkt an Heiligabend wurde das Lied von beiden persönlich uraufgeführt und wurde dank der einprägsamen Melodie und dem eingängigen Text sofort zum Hit. Bereits 1839 verbreitete sich das beliebte Weihnachtslied bis über den Atlantik nach New York – und von dort aus weiter in alle Welt. Von den ursprünglich sechs Strophen werden heutzutage nur die erste, zweite und letzte Strophe gesungen. Eine besondere Ehrung gab es 2011, denn da wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe in Österreich erklärt.

Falls Ihr jetzt bei Eurem nächsten Weihnachtsmarktbesuch eines dieser Lieder hört, könnt Ihr Eure Familie und Eure Freunde mit ein paar Fun Facts und Hintergrundinformationen beeindrucken – und am besten direkt alle zusammen mitsingen.

Viel Spaß und eine besinnliche Adventszeit!
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