Dachdecker

Dachdecker – Arbeiten in luftiger Höhe

Ob ein Dach eingedeckt, saniert oder gereinigt werden soll – für diese und viele weitere Aufgaben, die mit Dächern, Außenwänden, Dämmung und Abdichtung zu tun haben, ist das Dachdeckerhandwerk zuständig. Wir zeigen Dir in diesem Artikel, was ein Dachdecker macht und für welche Aufgabengebiete er qualifiziert ist. Nebenbei erfährst Du viel Wissenswertes rund um Dach und Fassade – von Blitzschutz über Solaranlagen bis hin zu Wärmedämmung und Gründächern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Dachdeckerhandwerk – ein vielseitiges Aufgabengebiet
  2. Die besten Dachdecker nach Bundesländern
  3. Dacheindeckung und Berechnung von Dachkonstruktionen
  4. Dachdeckerei – Reinigung und Sanierung von Dächern
  5. Abdichtungstechnik
  6. Dachdämmung und Fassadendämmung
  7. Fassadenbekleidung
  8. Installation von Solar- und Photovoltaik-Anlagen
  9. Blitzschutzsystem von einer Dachdeckerei einbauen lassen
  10. Dachfenster einbauen und austauschen
  11. Planung und Aufbau eines Gründachs
  12. Zentralverband Deutsches Dachdeckerhandwerk

Das Dachdeckerhandwerk – ein vielseitiges Aufgabengebiet

Die Aufgaben und Leistungen der Dachdecker lassen sich unterschiedlichen Bereichen zuordnen. Das sind die Tätigkeiten einer Dachdeckerei im Überblick:

  • Dacheindeckung und Berechnung von Dachkonstruktionen
  • Reinigung und Sanierung von Dächern
  • Abdichtungstechnik
  • Dachdämmung und Fassadendämmung
  • Fassadenbekleidung
  • Installation von Solar- und Photovoltaikanlagen
  • Einbau von Blitzschutzsystemen
  • Einbau und Austausch von Dachfenstern
  • Planung und Aufbau von Gründächern

Dacheindeckung und Berechnung von Dachkonstruktionen

Dacheindeckung
Dacheindeckung

Zu den Hauptaufgaben der Dachdeckerei gehören der Dachaufbau, die Dacheindeckung und als notwendige Voraussetzung dafür die Berechnung von Dachkonstruktionen. Meistens handelt es sich um Steildächer, bei denen die Basis für den Dachstuhl eine tragende Konstruktion ist. Sie ist im Mauerwerk verankert, um die Dacheindeckung und die Dämmung tragen zu können. In der Regel werden für die Dacheindeckung Standardziegel aus Ton verwendet. Möglich sind auch Beschichtungen aus Metall, Beton oder Kunststoff. Welche Dacheindeckung von der Dachdeckerei verwendet werden darf, ist abhängig vom Bebauungsplan. Entscheidungskriterien sind neben dem Bebauungsplan, der Optik und dem Preis auch der Pflegebedarf und die jeweilige Lebensdauer.

Dachdeckerei – Reinigung und Sanierung von Dächern

Das Dach ist der Teil des Hauses, der am meisten beansprucht wird. Die Dachreinigung ist zusammen mit der Dachsanierung eine weitere Aufgabe der Dachdeckerei.

Dachreinigung: Im Laufe der Jahre sammeln sich auf den Dachschindeln witterungsbedingt Verschmutzungen, Flechten und Moos an – insbesondere in Schattenlagen. Um die Funktion des Daches sicherzustellen und die Optik sowie den Wert der Immobilie zu erhalten, kann eine Dachreinigung sinnvoll sein, vor allem, wenn sich zum Beispiel Flechten nicht nur auf einzelne Dachschindeln konzentrieren, sondern sich flächig auf dem Dach ausgebreitet haben.

Dachsanierung: Im Falle von Beschädigungen am Dach werden einzelne Dachschindeln ausgetauscht und durch neue ersetzt. Schäden können durch umstehende Bäume und herabfallende Äste verursacht worden sein. Außerdem können Schindeln im Laufe der Jahre kleine Risse oder Löcher aufweisen. Auch dann ist eine Sanierung des Daches die richtige Entscheidung.

Abdichtungstechnik

Abdichtungsarbeiten
Abdichtungsarbeiten auf einer Dachfläche

Zu den Aufgaben im Dachdeckerhandwerk gehört auch das Abdichten von Dachflächen sowie von Wand- und Bodenflächen. Dachdecker bauen außerdem Abwasserleitungen für Dachrinnen und fertigen Dachabdichtungen. Meistens werden Bitumenbahnen verwendet, immer häufiger auch Kunststoffbahnen und neuerdings auch Flüssigkunststoff.

Dachdämmung und Fassadendämmung

Dachdämmung und die Fassadendämmung sind weitere Arbeitsbereiche der Dachdeckerei. Der Dachdecker ist auch Experte für die Umsetzung und Einhaltung von Energiesparmaßnahmen.

Wärmedämmung: Ohne eine Dachdämmung sind die Auswirkungen von schwankenden Temperaturen deutlich spürbar: Dachdämmung und Fassadendämmung haben den Vorteil, dass sie im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze schützen.

Kostenersparnis durch geringere Heizkosten: Der entscheidende Grund für dämmende Maßnahmen am Dach ist jedoch die Kostenersparnis durch geringere Heizkosten: Dachdecker wissen, dass rund 30 Prozent der Heizwärme über ein nicht gedämmtes Dach verloren gehen. Das bedeutet, dass Du als Hausbesitzer ordentlich Heizkosten sparen kannst. Insoweit hast Du den finanziellen Aufwand für die Dämmung bald wieder hereingeholt.

Arten der Dämmung: Bei einem Steildach gibt es verschiedene Möglichkeiten der Dachdämmung, die Untersparrendämmung, die Zwischensparrendämmung und die Aufsparrendämmung. Hier solltest Du dem Rat der Dachdeckerei folgen, da die Wahl der richtigen Variante von den baulichen Voraussetzungen und dem Zustand des Daches abhängig ist. Bei der Dachdämmung müssen außerdem die Anforderungen der Energieeinsparverordnung eingehalten werden.

Dämmstoffe: Sowohl für die Steildachdämmung als auch für die Flachdachdämmung stehen verschiedene Dämmsysteme aus unterschiedlichen Dämmstoffen zur Verfügung, unter anderem klassischer Dämmstoff sowie natürliche Materialien. Um die Dachkonstruktion und die Dämmung vor Feuchtigkeit zu schützen, ist Luftdichtheit notwendige Voraussetzung. Sie ist nur gewährleistet, wenn die Verarbeitung fachgerecht durch einen Dachdecker erfolgt. Kommt es zu Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht, kann sich Tauwasser bilden, was zu Bauschäden am Dach führen kann!

Fassadenbekleidung

Dachdecker verwenden für die Fassadenbekleidung unterschiedliche Materialien, zum Beispiel Aluminium, Holz, Glas, Naturstein, Faserzement oder Keramik. Empfohlen wird die Fassadenbekleidung vom Dachdeckerhandwerk als Schutz vor Regen, Sonne, Wind und Kälte. Insoweit sind die für die Fassadenbekleidung verwendeten Werkstoffe witterungs- und frostbeständig – Grundvoraussetzungen, die die Langlebigkeit der Fassade sicherstellen.

Installation von Solar- und Photovoltaik-Anlagen

Foto von Justin Lim Installation von Solarpanels auf einem Dach
Solarpanels werden auf ein Dach installiert

Dachdecker sind die richtigen Ansprechpartner, wenn es um die Installation von Solar- und Photovoltaikanlagen geht. Solaranlagen funktionieren mit Solarthermen, die Wärmeenergie sammeln und in das Wärmesystem des Hauses weiterleiten. Bei ausreichend Sonnenschein sichern sie die Warmwasserversorgung. Im Gegensatz dazu erzeugt eine auf dem Dach montierte Photovoltaikanlage Strom. Das bedeutet, dass Du als Hauseigentümer ein kleines Kraftwerk auf Deinem Hausdach hast. Der erzeugte Strom wird für die Versorgung des Hausnetzes verwendet, während überschüssige Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Dachdecker beraten Dich (ebenso wie kommunale Beratungsstellen, freie Gutachter etc.) und finden gemeinsam mit Dir die ideale Lösung für die alternative Energiegewinnung.

Blitzschutzsystem von einer Dachdeckerei einbauen lassen

Blitzschutzsysteme leiten im Falle eines Blitzeinschlags den Blitzstrom in die Erde ab, sodass ein Brand oder sonstige Schäden vermieden werden. Sofern es keine besonderen Regelungen gibt, basiert der Blitzschutz auf Freiwilligkeit. Zuständig für den Einbau eines Blitzschutzsystems ist eine Dachdeckerei beziehungsweise der Dachdecker. Es wird zwischen äußerem und innerem Blitzschutz unterschieden. Der äußere Blitzschutz wird vom Dachdecker am Mauerwerk oder am Schornstein angebracht, während der innere Blitzschutz elektrische Anlagen im Gebäude gegen Überspannungen durch Blitzschlag sichert.

Dachfenster einbauen und austauschen

Dachdecker bauen Dachfenster ein oder tauschen in die Jahre gekommene oder schadhafte Dachfenster aus. Es gibt sie in unterschiedlichen Varianten, unter anderem Schwingfenster, Rundbogenfenster, Balkonfenster, Fenster mit versetzter Schwingachse, Kniestockfenster sowie maßgefertigte Sonderlösungen. Dachfenster, die nachträglich von einem Dachdecker eingebaut werden, müssen vorab von der zuständigen Baubehörde genehmigt werden, wobei bei Einfamilienhäusern eine einfache Bauanzeige ausreicht. Anderes gilt, wenn der Dachausbau und die Dachfenster bereits im Bauantrag eines Hauses vorgesehen waren. Dachfenster können von einem Dachdecker eins zu eins ausgetauscht werden. Sinnvoll ist jedoch, zusätzlich die Dämmwerte von Dachfenstern zu verbessern oder den Raum durch eine größere Fensterfläche und mehr Tageslicht aufzuwerten.

Planung und Aufbau eines Gründachs

Wer sich für ein begrüntes Dach interessiert, wendet sich ebenfalls an eine Dachdeckerin oder an einen Dachdecker, bevor Pflanzen eingesetzt werden. Im Grunde kann jedes Dach begrünt werden. Das gilt für Hausdächer ebenso wie für Carports und Garagen. Dachdecker weisen jedoch darauf hin, dass es Unterschiede gibt, die aus der Beschaffenheit und den individuellen Bedingungen des Daches resultieren. Bei der Planung sind unter anderem die Statik des Gebäudes, die Dachabdichtung und die Wärmedämmung zu berücksichtigen. Bei der Dachbegrünung wird zwischen Extensivbegrünung und Intensivbegrünung unterschieden:

Gründach
Begrüntes Dach

Die Extensivbegrünung eignet sich für Gründächer ohne weitere Nutzung und zeichnet sich durch einen einfachen Schichtaufbau und einen geringen Pflegebedarf aus.

Intensivbegrünung: Anderes gilt für die Intensivbegrünung (Dachgarten), bei der das grüne Dach zusätzlichen Wohn- und Nutzraum bietet. Eine intensive Dachbegrünung – zum Beispiel mit Rasen, Stauden, Sträuchern oder sogar Gehölzen – ist allerdings mit einem höheren Pflegeaufwand verbunden. Außerdem gibt es Sonderlösungen für Dächer mit Solaranlagen sowie Funktionsbegrünungen, zum Beispiel mit einem intelligenten Regenwassermanagement.

Zentralverband Deutsches Dachdeckerhandwerk

Organisiert sind Dachdecker im Zentralverband Deutsches Dachdeckerhandwerk, dessen unmittelbare Mitglieder Landesinnungen des Dachdeckerhandwerks und Landesinnungsverbände sind. Der Zentralverband Deutsches Dachdeckerhandwerk vertritt die wirtschaftlichen, fachlichen, kulturellen und sozialen Interessen des Dachdeckerhandwerks. Er koordiniert die gesamtberufsständische Öffentlichkeitsarbeit, schließt Tarifverträge ab und stellt Richtlinien, Fachregeln und Arbeitshinweise für das Dachdeckerhandwerk auf.