Bäckereien

Wo kommen Backwaren, Brot und Brötchen her?

Brot und Brötchen sind nicht nur in Deutschland enorm beliebt. Deutsche Backwaren werden häufig auch im Ausland für ihren guten Geschmack und die herausragende Qualität bewundert. Doch wo kommen diese guten Sachen eigentlich her? Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, wie der Arbeitsalltag in einer Bäckerei aussieht? Wir zeigen Dir, wie Bäckereien arbeiten, wer für Deine Speisen zuständig ist und wie die wirtschaftliche Situation der Branche aussieht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Bäcker und einem Konditor?

Frau zeigt auf Croissant
Französisches Gebäck: Croissants

Hast Du Dich schon einmal gefragt, worin der Unterschied zwischen einer Bäckerei und einer Konditorei besteht? Denn beide verfügen in der Regel über eine eigene Backstube und einen eigenen Verkaufsraum. Der Unterschied zeigt sich in der Regel erst im Detail:

Bäckereien: In einer Bäckerei werden Brot, Brötchen und viele normale Backwaren hergestellt. Dabei halten sich die Bäcker an bekannte Rezepte und arbeiten diese vor allem ab. Eigene Rezepte werden zwar auch entwickelt, aber eher selten und nur bei Bedarf.

Konditoreien: In einer Konditorei hingegen arbeiten vor allem Konditoren. Diese sind eher als Künstler tätig und entwerfen unter anderem Torten, Pralinen, Eis und Zuckerkunstwerke für die unterschiedlichsten Anlässe. Hier ist deutlich mehr Kreativität gefragt, vor allem, weil mit häufig wechselnden Produkten gearbeitet wird. Bist Du also auf der Suche nach außergewöhnlichen Leckereien, solltest Du eher eine Konditorei aufsuchen.

Bäckermeister – ein langer Weg zum Erfolg

In Bäckereien arbeiten in der Regel Bäcker und Bäckermeister. Der Beruf des Bäckers ist ein traditioneller Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren. Wer in diesem Beruf weiter vorankommen und eine eigene Bäckerei betreiben möchte, erweitert die Ausbildung später um den Meistertitel. Der Bäckermeister ist heute noch eine sehr anerkannte und gute Ausbildungsstufe und befähigt unter anderem zur Ausbildung von Lehrlingen.

Foto von DDP Bäcker am Ofen
Bäcker holt Brotlaibe aus einem Ofen

An die Arbeitszeit müssen sich viele der Auszubildenden allerdings erst einmal gewöhnen: Damit bereits am frühen Morgen frisches Brot und frische Brötchen bereitliegen, müssen Bäcker in der Regel sehr früh aufstehen. In vielen Betrieben wird bereits um 2 Uhr der Ofen angeworfen, sodass um diese Zeit die Arbeit beginnt. Allerdings unterliegen Auszubildende einem gewissen Schutz: Wer bei der Ausbildung jünger als 16 ist, darf erst um 6 Uhr mit der Arbeit beginnen. Ab dem Alter von 16 Jahren beginnt die Arbeit ab 5 Uhr in der Früh. Erst ab 17 Jahren darf dann ab 4 Uhr gearbeitet werden. Volljährige Auszubildende dürfen mit der Öffnung der Backstube mit der Arbeit beginnen.

Konditormeister – mehr als nur Backwaren

Cupcakes mit rosa Topping
Konditorkunst im Kleinformat – Cupcakes mit Topping

Konditoren sind häufig mehr Künstler als Handwerker und kreieren Torten und andere feine Backwaren für die unterschiedlichsten Anlässe. In vielen Bäckereien arbeiten Bäcker und Konditoren gemeinsam, um die notwendigen Produkte für den Tag herzustellen. Auch Konditoren durchlaufen eine dreijährige duale Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule. Und auch die Meisterschule ist für viele Konditoren eine attraktive Wahl, da diese die eigenen Marktchancen nochmals deutlich steigert und die Eröffnung einer eigenen Konditorei erlaubt. Und eine eigene Konditorei ist für viele Konditoren ein lang ersehntes Ziel, um der eigenen Kreativität freien Raum zu geben.

Großbäckerei oder lieber kleine Bäckerei mit eigener Backstube?

Brötchenteiglinge
Brotlaibe auf dem Fließband einer Großbäckerei

Früher gehörte zu jeder Bäckerei selbstverständlich eine eigene Backstube. Mittlerweile jedoch werden in vielen Bäckereien die Brötchen und das Brot nicht mehr selbst gebacken, sondern nur noch aufgebacken:
Dies gilt vor allem für die Filialen von großen Bäckereien, die meist an mehreren Standorten einer Region zu finden oder sogar überregional tätig sind. Denn die Filialen rechnen sich nur, wenn der Kunde von Beginn an weiß, was ihn in einer Filiale der Bäckerei erwartet.

Aus diesem Grund wird die Produktion von Brot und Brötchen in der Regel zentralisiert: Das bedeutet, dass die Teige und Rohlinge für diese Backwaren in einer zentralen Fabrik hergestellt und anschließend an die Filialen ausgeliefert werden. Die Rohlinge müssen anschließend nur noch aufgebacken werden und auskühlen, ehe sie verkauft werden können. Diese „Backmethode“ hat vor allem zwei Vorteile:

Gleichbleibende Qualität: Vor allem bei Bäckereien mit vielen Filialen hat sich dieses Konzept durchgesetzt, da auf diese Weise für alle Filialen eine gleichbleibende Qualität der Backwaren gewährleistet werden kann.

Verlässliches Sortiment: Zudem können sich die Kunden auf die bekannte Angebotspalette verlassen und wissen genau, dass sie in dieser Bäckerei oder Konditorei exakt die Waren erhalten, die sie auch in den anderen Filialen erwarten dürfen.

Brot und Brötchen – ein Grundnahrungsmittel in Deutschland

Foto von Wesual Click Brotlaibe
Verschiedene Brotlaibe

Die Bäckereien in Deutschland stellen außergewöhnlich viele Brotsorten und regionale Brotspezialitäten her, um ihren Kunden eine möglichst große Sortenvielfalt zu bieten.
Brot oder Brötchen gehören für viele Menschen in diesem Land einfach zu einem guten Frühstück dazu und werden auch gerne zwischendurch oder als Abendmahlzeit verspeist.
Im Deutschen Brotregister des Deutschen Brotinstituts in Weinheim sind zurzeit mehr als 3.200 deutsche Brotsorten aufgeführt. Hinzu kommen noch die verschiedenen Brötchen, die häufig nach einer eigenen Rezeptur hergestellt werden. Zudem bieten viele Bäckereien ihren Kunden bereits fertig belegte Brötchen an, sodass sich die Auswahl nochmals erhöht.

Verschiedene Backwaren für die besondere Auswahl

Foto von Sergio Arze Brotlaibe
Süßes Gebäck

Ob Teilchen, Plunder, Kuchen oder Torten – süße und auch herzhafte Backwaren dürfen in einer Bäckerei nicht fehlen. Diese Produkte sind häufig teurer als Brote oder Brötchen, überzeugen dafür aber auch mit raffiniertem Geschmack und vielen unterschiedlichen Kompositionen. Je nach Ausgestaltung kann für deren Produktion entweder ein Bäcker oder aber ein Konditor verantwortlich sein. Vor allem Torten, die zu Geburtstagen, Hochzeiten oder anderen Anlässen gekauft werden, produzieren die Konditoren in der Regel noch in echter Handarbeit.

Bäckereien und Konditoreien sind mehr als nur Verkaufsstellen

Junges Paar trinkt Kaffee
Sitzplatz vor der Lieblingsbäckerei

Viele Bäckereien und praktisch jede Konditorei bieten nicht nur unterschiedliche Waren zum Verkauf an, sondern haben einen eigenen Café-Bereich, wo die Kunden Getränke genießen und die präsentierten Backwaren probieren können. Vor allem in den Städten haben sich viele Filialen dazu entschlossen, auch herzhafte Gerichte anzubieten und damit die Wünsche der Kunden umfassend zu erfüllen. Daher erfreuen sich viele der Bäckereien und Konditoreien eines guten Zulaufs und können unter anderem durch den Verkauf von Getränken die eigenen Margen nochmals spürbar verbessern. Als Orte der Geselligkeit überzeugen Bäckereien häufig auch durch attraktive Sitzplätze im Innen- und Außenbereich, sodass bei schönem Wetter der Kaffee in der Sonne genossen werden kann.