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„Geschmacklich gutes Eis, weswegen ich ab und an dahin gehe.Der Services ist unterirdisch: unfreundlich, gelangweilt, überfordert, ...”
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„Gut 20 Meter Schlange, vorbei an vielen Tischen und Stühlen und Olivenbäumchen vor dem Eiscafé, galt es zu überwinden , bis man endlich an ...”
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„Quo vadis, Flingern?
Unser schöner "Kiez" ist schon seit einiger Zeit im Umbruch; ist ja nix neues.
Viele schöne Jahre galt Flingern als Arbeiterviertel mit hohem Ausländeranteil und niedrigem Pro-Kopf-Einkommen. Wer auf sich hielt, wollte da nicht hin.
Auf der Habenseite hatten wir allerdings schöne Altbauten, ruhig-idyllische Straßen mit altem Baumbestand, diverse Restaurant-und-Kneipen-Geheimtipps, die Birkenstr. mit allem, was der Mensch so braucht-Discounter ebenso wie originelle Einzelhändler. Die Mieten bezahlbar, das Bier so preiswert wie sonst nur am Büdchen. Es ließ sich hier leben.
Das Elend an solchen Vierteln ist, daß früher oder später ein "feindliches Raumschiff" landet. Sei es der Berufssohn, für den Papa im hippen Unterbilk keine Galerie gefunden hat und der durch Zufall ein leerstehendes Ladenlokal im idyllischen Flingern-Nord gesichtet hat. Oder der auftragsmäßig gerade etwas durchhängende Architekt, der normalerweise seine Knete mit dem Entwurf gräßlicher Betonwürfel verdient, aber für sich selbst natürlich größten Wert auf eine Wohnung aus dem vorigen Jahrhundert legt, mit Stuck, Flügeltüren und Eichenparkett. Hier gab's das alles noch, für relativ kleines Geld.
Eine Etage tiefer ist dann noch eine Wohnung frei. Der Architekt ruft seinen Kumpel, den Grafiker, an. Der steht als Künstler mit Geschmack und Stil natürlich auch auf Altbau. Aber Unterbilk, auch ein ehemaliges Arbeiterviertel, das diese Entwicklung schon hinter sich hat, ist inzwischen unbezahlbar.
Spätestens dann taucht auch der Lifestylepresse-Schreiberling auf. Das neue "In-Viertel" ist geboren.
"Flingern wird hip!" lautet dann die Schlagzeile im Szeneblättchen.
Die entsprechende Gastronomie läßt natürlich nicht lange auf sich warten.
Teuer. Muß auch. Denn die Mieten steigen. Längst drängt auch der gutverdienende Hipster ins Viertel. Der braucht mittags sein Sushi, nicht den preiswerten Metzger mit Kohlroulade im Mittagstisch-Sortiment.
Und sein Weinchen trinkt er in cool-stylischen "Locations". Nicht in Kneipen. Also eröffnen immer mehr trendige Schuppen.
Ein Eis möchte man ja auch mal essen. Bio soll, muß es sein. Allein schon die Nähe zum Vegetarier-Tempel "sattgrün" gebietet das. Und nicht zu unausgefallen. Erdbeer, Schoko, Vanille-kann man machen, aber ohne Chili-Sour-Aperol-Pommery-topped-southafrican-lime-taste-ice-cream kann ein wirklich hipper Eisdealer heute nun wirklich nicht mehr punkten.
Hab ich eigentlich auch nichts gegen. Eis ohne Chemie-toll. Gerne auch ausgefallenere Sorten. Muß nicht, kann aber. Und da so viele das Nordmann-Eis über den grünen Klee loben, das Wetter schön und vor dem Laden ein Parkplatz frei war, beschlossen wir, das "Eisjuwel von Flingern" mal zu testen.
Draußen sitzt man auf etwas unbequemen Stühlen, trotzdem nett in der Sonne. Der Laden selbst ist übersichtlich und puristisch-geschmackssicher eingerichtet, wie es der stylische Einrichtungscode gebietet: Weiße Tische, weiße Stühle, weiße Wände, Kristalllüster und ein Hauch Designergrün. Außer der Eistheke erinnert nichts an die guten alten italienischen Eisdielen mit kitschigen Adria-Fotos an den Wänden. Wäre ja auch nicht mehr zeitgemäß, zugegeben.
Die Preise lassen uns schlucken. Ein Kügelchen Eis für 1 € ist happig. Aber ist ja Bio. Wenn es wirklich so gut ist, wie behauptet wird, sei's drum. Das letzte Hemd..
Die Bedienung ist nicht direkt unfreundlich, aber hart an der Grenze. Lächeln wird nicht erwidert. Die Bestellung wird auf den Tisch geknallt. Kein überflüssiges Wort und zelebrierte Arbeitsunlust. Das gehört in einer angesagten "Location" in Düsseldorf wohl dazu. Ich bin hier geboren-aber daran werde ich mich nie gewöhnen.
Puh, ich texte und texte schon wieder-kommen wir zum Wesentlichen. Das Eis.
Zitrone-Ingwer, schwarzer Mohn und Erdbeer wurde getestet. Erdbeereis gehört zu meinen Lieblingssorten, da bin ich echt anspruchsvoll.
Die Konsistenz war großartig; locker, leicht und ohne Fettschlieren am Gaumen zu hinterlassen. Beim Erdbeereis -es war recht lecker, aber keine Offenbarung-hatte ich ein leichtes Störgefühl. Schmeckt Bio so? Sind da wirklich keine chemischen Helferlein drin? Ich weiß es nicht.
Zitrone-Ingwer war wirklich ein Highlight, meinem Begleiter indes zu süß. Auch das Mohneis schmeckte ausgefallen, aber gut. Trotzdem, ich bleibe dabei: 3 € für drei kleine Eiskügelchen - zu hoch für das Gebotene.
Eine absolute Frechheit: Für ein bißchen Sahne werden € 1,10 aufgerufen. Stammt diese Sahne von einer handgemolkenen Kobe-Kuh?
Aber so ist das halt mit angesagten Läden in angesagten Vierteln. Man zahlt den Preis. Ein besseres Gefühl hätte ich dabei gehabt, wenn wir wenigstens noch nett bedient worden wären. Zuviel verlangt. Dafür ist der Laden in.
Eis 3-4 Sterne. Der Rest - naja. Da hilft auch der zum frischen Minztee (€ 2,60, ups!) servierte Miniwürfel Kuchen (nette Idee) nicht wirklich weiter.
Irgendwann wird der Hype vermutlich vorbei sein und der Laden den Weg alles Irdischen gehen. Was kommt dann? Frozen Yoghurt? Oder der Bubble Tea wird exhumiert?
Quo vadis, Flingern?
...”
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