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„Geschichtliches:
Die Aplerbecker Georgskirche nimmt unter den Kirchen Dortmunds insofern eine Sonderstellung
ein als sie die einzige Kreuzbasilika im gesamten Stadtgebiet ist.. Bei Renovierungsarbeiten und Probegrabungen fand man Reste eines Vorgängerbaus, den man auf die Zeit etwa um 900 datieren kann.
Der eigentliche Bau dann entstand um 1160 mit Westturm, Apsis, Mittelschiff, 2 Seitenschiffen und Querschiff. Bei Umbauten um 1404 wurde die Apsis durch einen quadratischen Chorraum ersetzt, eine Sakristei wurde im nördlichen Querschiff neben dem Chorraum angebaut. Trotz der später eingezogenen gotischen Spitzbögen blieb der lastende Charakter des romanischen Baus erhalten.
Die wichtigste Veränderung aber betraf den als Trutzturm gedachten gewaltigen Turm, der einen ebenerdigen Eingang im Westen erhielt und mit Fenstern versehen wurde. Vorher war er nur mit Leitern durch eine Öffnung im ersten Stock zu betreten. Diese Öffnung wurde nun zu einem Fenster umfunktioniert. Aus statischen Gründen musste das südliche Querschiff noch durch Stützmauern befestigt werden.
Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche dann lutherisch. Schwere Schäden, die im 30jährigen Krieg entstanden und 'Ausschlachtungen' nach einem Blitzeinschlag führten dazu, dass die Kirche immer mehr zu einer Ruine verkam, danach wurde dann auch die Ruinenstraße benannt.
Nach dem ersten Weltkrieg wurden die romanischen Bauelemente wieder betont, ein Kriegerdenkamal und die Figur des Hl. Michael im Westen hinzugefügt, und der gesamte 'MIchaelisbau' wurde, nachdem die Nutzung als Kirche ja aufgegeben worden war, der NSDAP als 'Saalbau' zur Verfügung gestellt. Hitlerjugend und SA nahmen Räume im Turm in Beschlag. Sogar nach den zweiten Weltkrieg wurde die Kirche noch als Saal genutzt.
1963 machte man sich unter der Leitung des Landedenkmalamtes (Münster) und des kirchlichen Bauamtes (Bielefeld) daran, die Kirche wieder als solche nutzbar zu machen und ihr ihren ursprünglichen Namen wiederzugeben. Es gab einen neuen Turmhelm, Dächer und Außenmauern wurden genauso restauriert wie die Turmräume und das Innere der Kirche.
1979 wurden dann die zur Saalbauzeit hinzugefügten Anbauten abgerissen und somit der Kirche weitestgehen ihr ursprüngliches Erscheinungsbild wiedergegeben. Dazu gehörte auch die Umgestaltung des Umfeldes mit historischen Grabsteinen.
Eigene Erfahrung:
Selbst habe ich die Kirche erst dieses Jahr bei einem Spaziergang in Aplerbeck für mich entdeckt. Der mächtige Bau mit seinem auffälligen Turm beeindruckte mich sofort, als nächstes fiel mir natürlich die sehr bewegte Skulptur des Hl. Georgs (Michaels?) auf, die über dem Kriegerdenkmal angebracht ist. Zum Glück war die Kirche geöffnet, wahrscheinlich weil gerade eine Orgelprobe stattfand. Trotz der lastenden Raumteile wirkt der Innenraum mit seiner modernen Bestuhlung und den großen Fenstern hell und freundlich. Das Sakramentshäuschen habe ich leider erst später auf dem Foto entdeckt. Der Klang der Orgel war beeindruckend, obwohl der Organist eine Melodie spielte, die durchaus nicht kirchlich zu nennen war
Im Vorraum gefielen mir zwei alte Taufsteine und ein Relief des Tiroler Künstlers Rudolf Millonig, das den Hl. Georg zeigt. Eine Kirche, die zu besichtigen sich wirklich lohnt, beim nächsten Mal werde ich mich aber sicher noch intensiver mit dem Innenraum beschäftigen.
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