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„Candy - Colour - Overkill
Zuckerberg, nein, nicht Mark mit seiner IT, aber auch aus den USA, schließlich
heißt der Laden "Traditional Candy Shop": ein Berg aus Zuckerwaren, und zwar ein wahres Gebirge, also bitte Zeit mitbringen für die Tour. Keine langweiligen deutschen Gutzle, sondern amerikanische und internationale Sweets werden hier feilgeboten, abgepackt und in Fächern zum Selbstmischen. Angesichts der 300 Sorten droht erst die Gefahr eines Dolce-Deliriums, dann der Zucker-Schock, vielleicht auch noch eine Hüftgold-Hosenbund-Havarie. Der Laden ist also nichts für Gesundheitsapostel, doch wer weiß, ob die nicht insgeheim den süßen Lüsten frönen.
Für Liebhaber von Süß & Bunt ist der Zuckerberg in Prenzlberg ein Eldorado, und wegen der großen Vielfalt und des Erlebnis-Shoppings kommen sie trotz der hohen Preise sicherlich immer wieder. Wer auf die Schnelle einen süßen Gruß oder ein Geschenk braucht, wird hier fündig. Veganer, Diabetiker und Glutenallergiker finden hier ebenfalls eine gute Auswahl an verträglichen Goodies.
Mit Bonbons, Weingummi, Schokoriegeln und Lakritz kann man mich jagen. Auch Fudge, die uramerikanische Süßigkeit, die es hier in vielen Geschmacksrichtungen gibt, mag ich nicht. Nur bei Pralinen und Schokolade werde ich schwach, doch nicht hier, die kaufe ich lieber von echten Confiserien. Schokolierte Früchte und Nüsse esse ich gelegentlich, und hier ist die Auswahl beachtlich: Himbeer-Schokomandeln hört sich ganz gut an, und die sind nicht mal teuer.
Schließlich entdecke ich etwas, das ich noch nirgends gesehen habe: Schokoladen-Kreationen für die Berliner Stadtteile, ein Projekt der Berliner Schriftstellerin und bekennenden Chocoholic Tanja Dückers. Die Verpackung finde ich sehr gelungen: für jeden Stadtteil eine Farbe, auf der oberen Hälfte der Umriß von Berlin, der Stadtteil ist darin mit einem dunkleren Farbton markiert. Und die Geschmäcker sind richtig originell!
Wie wäre es mit Zwiebel-Pistazie-Hagebutte für Charlottenburg? Nein, keine Hommage an die vorige Stadtregierung RRG, die Idee hinter jeder Kombination erläutert Dückers geistreich mit einem kurzen Text. Oder Nougat-Kakaonibs-Veilchen für Lichterfelde? Am besten gefällt mir Gojibeere-Kreuzkümmel-Pfeffer für Moabit. Gekauft habe ich sie aber nicht. Noch nicht. Einspruch vom Portemonnaie: knapp 5 Euro die kleine Tafel (10 Euro / 100 g). Ach, irgendwann brauche ich bestimmt ein Geschenk, und dann belohne ich mich selbst mit einem Täfelchen.
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