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„20.02.2015
" Mit Schreiben werde ich alles los. Mein Kummer verschwindet, mein Mut lebt wieder auf.
Aber, und das ist die große Frage, werde ich jemals etwas Großes Schreiben können, werde ich jemals Journalistin und Schriftstellerin werden können?"
( Anne Frank , 5. April 1944)
Es lebte einmal ein Mädchen, das hatte Wünsche und Träume wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter. Das Mädchen hieß Anne und war 15 Jahre alt. Sie war Jüdin.
Ob sich ihr Traum Journalistin und Schriftstellerin erfüllt hat?
Man kann sagen:" Ja und nein".
Anne Frank, war 1929 in Frankfurt/Main geboren und 1933 mit ihren Eltern nach Amsterdam geflohen. Ab 1942 lebten sie versteckt in einem Hinterhaus, bevor sie 1944 entdeckt und deportiert wurden.
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges starb Anne im KZ Bergen - Belsen.
Ihr Vater überlebte als einziges Familienmitglied das KZ. Bei seiner Rückkehr nach Amsterdam wurde ihm das bei der Festnahme zurück gebliebene und von einer Mitarbeiterin in Verwahrung genommene Tagebuch ausgehändigt.
Er las das Tagebuch und stieß dabei auf die eingangs zitierte Textstelle.
So kam es zur Veröffentlichung des Tagebuches. Damit wurde Anne post mortem zur Schriftstellerin .... mehr noch : sie wurde unsterblich!
Wer kennt das Tagebuch der Anne Frank nicht?
Als ich es in meiner Jugend las schämte ich mich unendlich. Ich schämte mich nicht nur, in einem fremden Tagebuch zu lesen und fragte mich, ob Anne das gewollt hätte.
Noch mehr schämte ich mich über das , was ihr angetan worden war, als der Mantel des Nationalsozialismus über Deutschland und Europa wehte.
Es war die Zeit, als im Fernsehen die Serie "Holocaust" lief und alles bis dahin vorstellbare an Wahn und Grausamkeit in den Schatten stellte.
Es war die Zeit meiner Jugend in der ich mir schwor, dass dies niemals in Vergessenheit geraten darf .
So kam es, dass ich nach dem Besuch des Jüdischen Museums Berlin nun diesen Ort im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39 besuchte und nun diese Bewertung schreibe.
Es ist meine aktuell 888. Bewertung auf golocal und so möchte ich sie einem ganz besonderen Menschen, nämlich Anne Frank widmen.
Das Anne Frank Zentrum, welches sich in Nachbarschaft zur Gedenkstätte "Stille Helden" und dem Museum Bürstenwerkstatt Otto Weidt befindet, ist ein interaktives Museum, welches mit seinen modernen Medieninstallationen vor allem Jugendliche und junge Erwachsene anspricht, aber auch für ältere Semester interessant ist.
Das Museum erzählt die Lebensgeschichte von Anne Frank und stellt sie im Kontext der Geschichte derjenigen Epoche, in der sie lebte, dar.
Es ist nicht mehr als ein größerer Raum in einem Hinterhofgebäude in der Nähe der Hackeschen Höfe, vollgepackt mit Informationen und Objekten zu Annes Welt.
In der Ausstellung kommen Berliner Jugendliche zu Wort, die sich mit Fragen und Themen beschäftigen, mit denen sich auch Anne beschäftigte.Die Themen und Gedanken aus ihrem Tagebuch werden aufgegriffen . Begriffe wie Identität, Werte, Diskriminierung, Krieg, Zivilcourage und Zukunft werden thematisiert.
Die Ausstellung ist Museum und Lernwelt zugleich.
Für mich war insbesondere der ca. 40- minütige Dokumentarfilm über die historischen Zusammenhänge interessant, den ich mir auf einem der Computerplätze anschaute.
Sehr gut sortiert war auch der Büchershop zum Thema Anne Frank.
Mein letzter Blick fiel auf die Tafel mit den Zetteln, auf denen liebevolle Nachrichten für Anne hinterlassen worden waren. Da wusste ich, dass die Botschaft bei der Nachwelt angekommen ist .... :-)
Die 5 € Eintritt (nicht ermäßigt) habe ich gerne gezahlt.
Einen Besuch kann ich sehr empfehlen.
...”
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