verifiziert durch
Community,
via golocal
Die hier abgebildeten Bewertungen wurden von den Locations über golocal eingeholt.
„Gesonderte Öffnungszeiten beachten:
11. April bis 11. Oktober jeweils Samstag und Sonntag (außer bei
Regen) zwischen 15:00 und 17:30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung
Waldkapelle und die Großstadt Berlin – geht das zusammen? Ja, im waldreichen Südosten der Stadt findet man sie, die Waldkapelle „Zum anklopfenden Christus“, etwas versteckt im Ortsteil Hessenwinkel des Stadtbezirks Treptow-Köpenick.
Die kleine Kapelle liegt in einem Waldstück, einige dutzend Meter zurückgesetzt und gegenüber der Waldstraße 24.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründeten wohlhabende Bürger damals noch weit vor den Toren der Stadt und in der damaligen Provinz Brandenburg gelegen, am Dämritzsee die kleine Villenkolonie Hessenwinkel. Schnell wuchs die Siedlung und so wurde neben einer Schule auch die Waldkapelle erbaut. Beauftragt wurden das (Berlin-)Charlottenburger Architektenbüro Jürgensen & Bachmann, das ua. auch das Rathaus von Berlin-Schöneberg entwarf.
Am 22.10.1910 fand die Einweihung der kleinen, 80 Plätze umfassenden Kapelle mit dem Charakter einer kleinen Dorfkirche statt. Das aus Backsteinen errichtete Gotteshaus hat innen ein hölzernes Tonnengewölbe. Auf einer Empore gegenüber dem Altar steht ein Harmonium, ebenfalls aus dem Jahr 1910.
Der originale Altartisch stand ursprünglich etwas weiter im Raum und ist nicht mehr erhalten. Nach der Wiedervereinigung wurde als Spende einer Marienfelder Tischlerei ein neuer Rahmen für das im Original erhaltene Altarbild in Form des alten Altartisches angefertigt. Das Altarbild zeigt Christus, anklopfend an eine Haustür vor märkischer Kiefernlandschaft (daher „Der anklopfende Christus“ genannt).
Ganz unbeschadet überstand die Waldkapelle die 105 Jahre ihres Bestehens nicht. Zwar blieben Schäden am Ende des 2. Weltkrieges aus, aber die Ausmalung der Stirnwand wurde irgendwann nach dem Krieg abgewaschen und weiß übertüncht. Die Abwaschungen waren so gründlich, daß Restauratoren nach der Wende die ursprüngliche Bemalung mehr erahnen als erkennen konnten. Eine Rekonstruktion ist bisher nicht geplant.
Auch die durch Vandalismus zerstörten farbigen Kirchenfenster konnten wegen fehlender Vorlagen nicht mehr rekonstruiert werden, so daß heute neben alten Motiven auch neue Motive die Fenster zieren.
Ebenfalls verloren ist die kleine Kanzel, während die Deckenkandelaber aus aufgefunden Originalteilen und vorhandenen Fotos rekonstruiert werden konnten.
Zum Erhalt der Waldkapelle gründete sich vor Jahren ein überkonfessioneller Freundeskreis, dem neben Christen auch engagierte Bürger angehören. Dieser Freundeskreis ermöglicht es auch, die Kapelle für interessierte Besucher wenigstens wenige Stunden an Wochenenden offen zu halten.
Genutzt wird die Waldkapelle für Gottesdienste, Hochzeiten, Taufen uä. sowie für kulturelle Veranstaltung, z.B. Konzerte des alljährlichen „Musiksommers am Müggelsee“.
Fazit: Sehenswertes, kleines, fast schon gemütlich zu nennendes Gotteshaus. Die Ehrenamtlichen vor Ort stehen gerne für Hintergrundinfos zur Waldkapelle zur Verfügung.
Verkehrsanbindung:
PKW
Bus 161
...”
mehr
Legende: 1 Bewertungen stammen u. a. von Drittanbietern