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„Schon zu den Zeiten als ich noch in Duisburg arbeitete, ging ich hier (meist in lieber Begleitung) öfter
zur Mittagszeit zum Essen hin.
Dazu muss ich noch sagen, dass mich die auf der grossen Fensterbank stehenden Chilipflanzen sehr angezogen hatten, denn viele von ihnen trugen leuchtend-rote und leuchtend-grüne Früchte, andere fruchtverheissende Blüten.
Und als wir uns dann am Tisch aus den bereitgestellten Gläsern mit Chilifrüchten bedienten, hatten wir sofort einen Kontakt zu dem Inhaber hergestellt, der erst einmal mit grossem Erstaunen schaute und nicht glauben wollte, dass wir die in leichtem Essig eingelegten Chilischoten "einfach so" wie Snacks verkosteten.
Er fragte uns, wie das denn möglich sein könnte, er habe das noch nie gesehen und meinte, die wären doch nun wirklich scharf!
Na ja, scharf waren sie schon aber sie schmeckten uns auch gut und es wäre schön, dass er unterschiedliche Sorten auf dem Tisch hätte, war unsere Antwort und spätestens jetzt war ihm klar, dass es auch europäische Chili-Heads geben musste! ;-)
Es blieb erst einmal keine Zeit zur Bestellung unseres Mittagessens, er erzählte uns von seiner Chilizucht, die nicht nur im Schaufenster sondern auch in einer Art überdachtem Hinterhof zu bestaunen war und die aus ungezählten Chilipflanzen bestand. Verschiedene und unterschiedlich scharfe Sorten pries er uns an und als er hörte, dass wir solche Versuche daheim bei uns auch machten, leuchteten seine Augen und er hat uns vorgeschlagen, Samen von seinen bisher schärfsten Pflanzen abzugeben, sobald die Schoten reif dafür seien.
Wir haben uns sehr bedankt, er brachte noch 2 weitere Gläser mit eingelegten Chilischoten an unseren Tisch und wir konnten unser Essen bestellen.
Ich begann damals mit der Verkostung der vietnamesischen Suppen, die so ungeheuer vielfältig und exotisch sind. Meine erste Suppe war eine "Rindernudelsuppe aus Hue", die mit wunderschön aussehenden Bananenblüten garniert war und angesichts unserer Erfahrung mit Chili in "verschärfter" Form serviert worden ist.
Durch die vielen frischen Kräuter und den unvergleichlich duftigen Geschmack der Bananenblüten war das ein ganz besonderes Erlebnis und führte dazu, dass ich ab diesem Zeitraum zu Mittag immer eine der grossen Suppen (damals je 7,50 €) gegessen habe.
Der Wohlfühlfaktor war nicht mehr zu übertreffen, 2005 habe ich Duisburg verlassen und war dann nur noch sehr sporadisch dort.
Eine Zeitlang danach sah das Restaurant dann von aussen aus wie ein Asia-Shop (ohne Restauration), trug einen neuen Namen aber irgendwann bin ich dann doch mal hineingegangen und siehe da: hier wurde wieder gekocht und man konnte sich -wie früher- an den kleinen Tischen im hinteren Teil niederlassen.
Die handelnden Personen waren andere, ich glaubte aber eine Frau aus der Küche zu erkennen.
Die Speisekarte war modernisiert worden, es fanden sich aber immer noch diverse grosse Suppen darauf, die jeweils mit 8,00 € ausgezeichnet waren.
Ich konnte mich dann verständlich machen und fragte nach der Suppe mit Bananenblüten und sofort war ein Gespräch im Gange, woher? schon einmal gegessen?, wo gegessen? ...
Über die geschilderten Zuchtversuche mit den Chilis war man erstaunt, ja fast ungläubig, so etwas machte man dort nicht aber man hatte eingelegte Chilischoten parat.
Die Suppe wurde etwas anders als früher serviert, denn die vielen unterschiedlichen Kräuter incl. der Bananenblüten wurden auf einem separaten Teller gebracht, man konnte sich die nach eigenem Gusto nehmen.
Das hat dem Geschmack keinen Abbruch getan, ich habe die Suppe genossen, sie war sehr, sehr gut und so ausreichend, dass ich mehr nicht haben mochte.
Beim nächsten Besuch habe ich mich für Bruchreis mit Schweineschwarte-Streifen
und gedämpftem Ei mit Hackfleisch entschieden, alle Reisnudelgerichte werden mit süß-sauer eingelegtem Gemüse, Salat und vielen frischen vietnamesischen
Kräutern sowie Nuoc Nam-Dip serviert. Für 7,50 € ein vollständiges Mittagessen und so wohlschmeckend -grandios- !
Zur Erklärung: Nuoc Nam ist die auch in Thailand als Nam Pla bekannte und allgegenwärtige Fischsauce aus fermentiertem Fisch, die es in vielen, wenn nicht sogar allen asiatischen Ländern als Würze gibt.
Die alten Römer kannten das ebenfalls, hier hiess es Liquamen.
Ich bin sehr gerne hier und werde noch "gernerer" zukünftig durchprobieren, auch wenn ich dafür lange Zeit brauchen werde, denn ich bin nur ca. alle Vierteljahre in Duisburg. Ab er egal, ich freue mich auf dieses nette Lokal mit den lieben Menschen und den ausgezeichneten Leckereien der vietnamesischen Küche.
Nächster Termin ist der 04. 03. 2015... ;-)
Nachtrag vom 06. 03. 2015:
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Am 04. 03. 2015 war ich kurz vor 14:00 Uhr wieder im Lemon Tree und habe mir eines der Bruchreis-Gerichte bestellt. Zu Trinken hatte ich einen Oolong-Ginseng-Tee und als "Nachspeise" eine Garnelensuppe, die auf meinen Wunsch scharf gemacht worden ist.
Aber zuerst einmal zum Bruchreis-Gericht, das sich auf der Speisenkarte so darstellt:
73. Bruchreis-Platte – Com Tam Thap Cam 9,00 €
Gemischte Platte mit Bruchreis, mit erfrischendem Zitronengras gewürzter
und gegrillter Schweinebauch, Schweinefleisch und Schweineschwarte in dünne Streifen geschnitten und mit geröstetem und gemahlenem Reis aromatisch vermengt, dazu gedämpftes Schweinefleisch-Ei-Omlett, garniert mit Salat, vielen frischen Kräutern, Gurken und eingelegtem Gemüse. Dazu wird Nuoc Mam Dip serviert.
Meine Bitte um frische Chilischoten wurde freundlich erhört und so bekam ich ein Tellerchen mit kleinen Chili-Ringen, die ich ganz einfach nur noch auf die Platte geben musste, wo der Dip aus Fischsauce bereits wartete.
Jetzt war alles nach meinem Geschmack und ich habe es genossen.
Für mich hätten ruhig noch mehr frische Kräuter dabei sein können aber da ich dieses Gericht zum ersten Mal hatte, reichten mir die frischen Chilis, es standen ausserdem genügend Fläschchen und Töpfchen auf dem Tisch, ich hätte leicht nachwürzen können, was ich aber nicht gewollt habe.
Nach dem Hauptgericht habe ich mir dann die schon erwähnte Garnelensuppe bestellt, die ganz herrlich duftete und schmeckte, denn sie enthielt ausser 2 Riesengarnelen ganz viel frisches Gemüse und viele wohlschmeckende Kräuter und mein Wunsch nach Schärfe war erhört worden.
Gerne hätte ich noch ein paar Kleinigkeiten probiert aber das muss ich mir für den nächsten Besuch aufheben, denn mengenmässig war ich auch jetzt schon mehr als ausreichend bedient.
Wir unterhielten uns noch kurz über ein paar Kleinigkeiten und satt und zufrieden verliess ich die Stätte meiner mittäglichen "Sause", die mich insgesamt gerade mal 15,60 € gekostet hatte.
Wir versprachen noch, uns recht bald wiederzusehen und dann war ich schon wieder draussen; die Sonne lachte und ich ebenfalls.
Bis bald, ich könnte schon wieder...
...”
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