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„Schade, dass die Kirchengemeinde so wenig Engagement für ihr Gotteshaus hat, dass sie auf ihrer durchaus
umfangreicheren Homepage nur ein Außenfoto zeigt, aber keine Beschreibung gibt.
Sicher hat die in den 50er Jahren erbaute Sülldorfer St.Michaelskirche keinen besonderen kulturhistorischen Wert, sie ist aber ein schöner harmonischer Sakralbau. Ihren schlichten Stil möchte ich schon für die zu ihrer Bauzeit geltenden Verhältnisse als „retro“ bezeichnen. Ich kann dort gut innere Einkehr halten, dazu trägt der Blumenschmuck bei, für den eine Kantorswitwe regelmäßig sorgt.
Ich komme aus der Gegend, kenne die Kirche seit meiner Kindheit und hatte vor etwa 40 Jahren begonnen, am Gemeindeleben teilzunehmen.
Damals gab es da Pastor B., der auf einem gegenüberliegenden längst bebauten Acker jahrmarktähnliche Kirchenfeste ausrichtete, so richtig mit Fahrgeschäften. Außerdem reaktivierte er die Erntedankumzüge, die damals prächtig und von großem Idealismus der Landwirte geprägt waren. In seine Amtszeit fiel der Bau eines Gemeindehauses mit Kitaräumen. Diese Tatkraft faszinierte die Damenwelt, was wiederum in konservativen Kreisen Anstoß erregte. Der Mann musste gehen.
Nachfolger wurde Pastor F., auch ein rühriger Mann – jedenfalls mit dem Löffel. Er bekochte seine Gemeinde und bekam dafür den Beinamen „Suppenpastor“. Er war volksnah und auch durch ihn war ich richtig an die Gemeinde gebunden. Leider schaute er nicht nur tief in den Kochtopf, das führte zum Showdown. Es wurde eine Gemeindeversammlung einberufen, an deren Ende war klar, dass auch dieser Mann gehen musste, und die Kirchenobere, die die Versammlung leitete, machte eine Geste zu ihrem in der hinteren Reihe sitzenden Mann, die ich als Victory-Zeichen interpretierte.
Das langte mir. Einem Kirchenaustritt stand nur noch das Veto meiner Frau entgegen. Ich habe nur noch selten einen Fuß in die Kirche gesetzt.
Was ich danach an Pastoren (m/w) bei den in meinem Alter immer häufiger werdenden Ereignissen erlebte, wirkte nett, konnte aber nicht mit professionellen Trauerrednern in Wettbewerb treten. Mehr ist vielleicht auch nicht nötig, denn nach meinem Eindruck schreitet die Kirche ihrer Saekularisierung entgegen. Zurzeit ist sie unter der Woche ein von einer benachbarten Hausärztin betriebenes Corona-Impfzentrum, was ich richtig gut finde. Das noch recht junge Gemeindehaus soll aber schon wieder abgerissen werden. Wohnungen und größere Kita-Räume werden entstehen, also etwas, was der EKD Geld und „Neukunden“ bringt.
Ja das „Impfzentrum“ hat mich wieder in meine Kirche geführt, die unverändert so ist, wie sie es damals war. Danke dafür! Und es hat meine Erinnerung an ein GoLocal-Usertreffen in Wettin geweckt, wo wir in einem Café, einer der Weltlichkeit zurückgegebenen Kirche, gemütlich zusammengesessen haben. Wäre das noch was für mich….?
Und hier ist ein Blick auf Sülldorf. In der „Bildergalerie“ findet man ein Foto der Kirche.
https://www.hamburg.de/sehenswertes-suelldorf/#detailLayer
Die Kirchengemeinde Sülldorf ist vor einigen Jahren mit der des Nachbarvororts Iserbrook zusammengelegt worden. Die Pastoren wechseln sich mit der Seelsorge in beiden Kirchen ab. Persönlicher ist es damit nicht gerade geworden.
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