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„Schönes Museum mit jährlich wechselnden Ausstellungen. Der Eintrittspreis ist mit 5€ sehr angemessen.
Man kann Stunden dort verbringen ohne dass Langeweile aufkommt. Das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend. Auch die Führungen kann man ohne schlechtem Gewissen empfehlen.
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„Das Kolumba Museum ist ein wunderbarer Ort, den ich vor Jahren bei der Kölner Nacht der Museen kennengelernt
habe. Seitdem zieht es mich immer wieder an diesem besonderen Ort.
Die Architektur ist einfach gelungen und gekoppelt mit einer Ausstellung moderner Kunst einen Besuch wert.
Es lohnt sich das Museum unter der Woche zu besuchen denn dann gehen keine Horden von Menschen durch die Räume. Die Karge Architektur gepaart mit Ruhe und Kunst lassen einen Besuch zu einem ganz besonderen Erlebnis werden.
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„'Ich bewundere die konzeptionelle Reinheit'. Heißt es im Film 'Alien'.
Das lässt sich auch über dieses
vortreffliche Institut sagen, wenn auch in anderem Zusammenhang. Wir befinden uns schließlich auf erzbischöflichem, also geheiligtem Boden.
Von der spätgotischen Kirche Sankt Kolumba ist nicht allzuviel übriggeblieben, wofür natürlich nicht ausschließlich die britische Luftwaffe verantwortlich war. Für die unversehrt gebliebene 'Madonna in den Trümmern' wurde 1950 unter der Leitung des Architekten Gottfried Böhm eine eigenständige Kapelle errichtet. Im Jahre 2007 wurde dann der extraordinäre Neubau des Schweizer Großmeisters Peter Zumthor vollendet, der die verbliebenen Überreste der Vorgängerbauten aufnimmt und sich in fein strukturierter Weise darüber erhebt. Bänder von kleinen Wanddurchbrüchen sorgen außen für einen filigranen Touch und Innen für wunderbare Lichteffekte.
Dort finden wir die archäologische Ausgrabung mit Überresten römischer, fränkischer, karolingischer, romanischer und natürlich gotischer Herkunft vor. Ein Steg führt im Zickzack durch diese großartige Halle und endet in einem kleinen offenen Innenhof, der ehemaligen Sakristei. Das Erzbistum hat für die neue Unterbringung seines 1853 gegründeten Diözesanmuseums richtig Geld in die Hand genommen - mit beeindruckendem Resultat. Schön, dass meine noch bis vor kurzem abgeführten Vereinsbeiträge natürlich auschließlich in dieses wunderbare Haus geflossen sind - und nicht etwa nach Limburg.
Am Empfang ebenjenes Hauses erhält der erwartungsfroh gestimmte Besucher ein Erklär-Büchlein, das zunächst in der Reisetasche und anschließend in der schön holzvertäfelten Garderobe verschwindet. Denn zur konzeptionellen Reinheit des Hauses gehört auch, dass kein Bestimmungstäfele und keine beflissene Beschilderung den unvoreingenommenen Kunstgenuss stört. Im Nachhinein führt das Studium des Büchleins dann zu erhellenden 'ach das war das' Momenten und auch zu dem einen oder anderen gelehrten Halbsatz in dieser Ausarbeitung.
Wie bei einem lichtdurchfluteten Edelneubau nicht anders zu erwarten, geht es hier auch inhaltlich keineswegs dogmatisch sakral sondern offen und durchaus beschwingt zu. Dafür sorgt zum Beispiel die erstaunliche Raumklang-Installation 'Serpentinata' des Bernhard Leitner: 48 Lautsprecher bespielen auf ausgeklügelte Weise ein Arrangement aus PVC Schläuchen. Fragen wie 'Was soll das?' und 'Was soll das ausgerechnet hier?' kommen erst gar nicht erst auf. Meister Breloh ist mit einigen Skulpturen aus glasiertem Terrakotta vertreten und Michael Buthe erfreut uns mit der eleganten Rauminstallation 'Die heilige Nacht der Jungfräulichkeit' bestehend aus 14 großen, geschwärzten und gravierten Kupferplatten und einem eisernen Kingsize-Kerzenhalter.
Manches wie die monochromen Großbilder oder die neckische Gurkenbalett-Bildserie sind dazu angetan, Ratlosigkeit hervorzurufen. Das gesteht uns auch das Erklärbüchlein zu. Im thematisch abgegrenzten Zeichenmuseum stellt Monika Bartholomé vielfältige und auch humorhaltige Objekte aus, die den klassischen Zeichenbegriff stellenweise - wie sagt man so schön feuilletonistisch - transzendieren. Gegen Ende des Parcours finden wir in einer kleinen Dunkelkammer die amüsante und interaktive 'Licht- und Luftmaschine' des Manos Tsangaris vor. Desweiteren drei schön illustrierte Stundenbücher aus dem Frankreich des 15. JH.
Südamerikanische Madonnenbildnisse und der prächtige Anno-Schrein - stilistischer Vorgänger des Dreikönigsschreins im Dome - sorgen dann wieder für verstärkten kirchlichen Kontext. Das gilt auch für die wunderbare 'Madonna mit dem Veilchen' (womit natürlich die Blume gemeint ist) aus der Hand des Stefan Lochner. In Glasvitrinen sind liturgische Gerätschaften aus feinziseliertem Edelmetall untergebracht. Zugleich wird hier der Blick auf die Minoritenkirche und den Dom gelenkt - ein herrlisches Bild.
Fotografieren für private Zwecke ist erlaubt, solange nicht stativiert und geblitzdingst wird. Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und habe somit auch keine Hand fürs Erklärbüchlein frei. Das freundliche Hauspersonal weist auf die Stufen hin, die einige Austellungsräume über das Normalniveau erheben.
Öffnungszeiten leider nur 12 - 17 Uhr, außer Dienstags. Dafür günstige 5 Euro / 3 Euro Eintritt. Ein stattlicher Mitarbeiter des Hauses öffnet dem Besucher freundlich die schwergängige Außentür. 'Klopfet an, so wird euch aufgetan' heißt es dazu bei Matthäus 7:7. Nur dass man hier noch nicht mal anklopfen muss.
Update 18.03.2018
Nun ergub sich aber gegen Ende des 'Urlaubs' die Gelegenheit zur inzwischen wohl Fünftbegehung dieses wunderbaren Hauses. Die Ausstellungen wechseln regelmäßig, so dass es jedesmal Gelegenheit gibt, Neues zu entdecken und Altes zu vermissen. Oder auch Neues nicht zu vermissen: zu den ganz wenigen Objekten, die sich mein Lieblingsverdikt 'BANAL!' einfangen, gehören drei monochrome, gar etwas gschlampert ausgeführte Arbeiten, die wohl als 'spannender Kontrast' gedacht sind, ävver.... 'Aber das ist doch Kardinalspurpur' heißt es von Seiten der gewitzten Mitkuckerin. 'Aah, ooh - ich vergaß...' Auch sonst leistet das am Empfang dargereichte Erklärbüchlein hervorragende Dienste - zumal beim Untertiteln der ergänzenden Bebilderung.
Gottlob dauerpräsent: die wunderbare 'Madonna mit dem Veilchen' unseres kunsthistorischen Nationalhelden Stefan Lochner. Ein weiteres persönliches Highlight ist diesmal 'Chronhomme 1': eine filigrane Wandprojektion aus zwei Overheadprojektoren. An sich sind das ja Geräte, die wohl nicht nur bei mir psychologisch belastet sind. Hoch bemerkenswert auch das nach 1600 Jahren relativ unbeschädigt vorgefundene spätrömische Diatretglas. Die Inschrift 'Trinke, lebe schön immerdar' hätte auch von mir sein können, allerdings nicht auf Latein. Und dann dieses etwas farblich sortierte Stadtmodell aus lokal massenproduzierter römerzeitlicher Kleinkeramik...
Nachdenklich stimmt hingegen eine seinerzeit sündhaft teure Grabplatte, deren Text unten rechts mit dem Vermerk 'FC' endet... Ejal, für alle halbwegs Kunstsinnigen der Sanctissima Colonia ist es eigentlich gesetzlich verpflichtend, dat Kolumba mindestens einmal im Jahr aufzusuchen.
mit besonders vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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