via golocal
Die hier abgebildeten Bewertungen wurden von den Locations über golocal eingeholt.
„Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Ich wusste, dass ich es bereuen würde, als mich Ayse, meine Freundin dazu
überredete, ihren Friseur auszuprobieren, weil der ja soooo gut sei, und überhaupt nur türkische Friseure richtig gut Haare schneiden können.
Hätte ich bloß auf mein Bauchgefühl gehört. Als wir reinkamen, war der Laden voll mit südländisch aussehenden Männern, und ich dachte schon, "Meine Güte, hat der viel zu tun." Dann aber stellte sich raus, dass das gar keine Kunden waren, sondern Verwandte und Freunde der dort arbeitenden Friseure. Wir warteten etwa 10 Minuten, bis Unterhaltung der Männer beendet war, die ganzen Besucher den Salon verließen, und man(n) dann doch Zeit für uns hatte, und dann gings los. Die Beratung umfasste etwa zweieinhalb Sätze. "Wie willst Du haben? Lang hinten? Blond?"
Zu dem Zeitpunkt hakte ich die geplante Farbveränderung innerlich ab und wollte mich auf einmal Spitzenschneiden beschränken. Aber Ayse kannte keine Gnade. "Wir lassen uns jetzt schön machen", bestand sie. Also rein mit dem Gesicht ins Vorwärtswaschbecken und schon wurden Haare und Kopfhaut "geschrubbt". Und das meine ich so. Grob wie in der Textilverarbeitung. Ich bin ja sonst wenig zimperlich, aber da blieb mir die Luft weg.
Danach trockengerubbelt und dann die Frage "2cm? 3cm?" Ich gab zu verstehen, dass nur die Spitzen geschnitten werden sollten, aber letztlich musste ich einsehen, dass Längenangaben wie die Zeit extrem relativ sind. Auch wenn mein Friseur, dessen Namen ich hier absichtlich nicht nennen mag, meinte es wären nur 1cm, hatte ich gefühlt etwa das 5 bis siebenfache davon verloren. Und gerade Linien waren da auch nicht wirklich dabei.
Nach dem Schnitt wirbelte er mir meine Haare nochmal mit dem Föhn durcheinander und klebte sie mit einem süsslichen Spray zu einer Frisur, die hundertprozentig genauso aussah wie das, was meine Freundin Ayse jetzt am Kopf trug. Nur in blond.
Ach ja, noch einen Unterschied gab es. Im Gegensatz zu mir war Ayse mit der Frisur glücklich und zufrieden, während ich mir am liebsten wie ein bezahltes Klageweib die Haare raufen wollte. Ich will nicht sagen, dass der Besuch zu teuer gewesen ist, aber für weniger als 50€ gehe ich nie wieder zum Friseur. Lieber gebe ich etwas mehr Geld aus, fühle mich danach aber auch wieder 6 Wochen lang wie eine Prinzessin und nicht wie deren Pferdepflegerin.
Ich werde meiner Stammfriseurin beim nächsten Termin einen Blumenstrauß mitbringen und brav jeden Kommentar über meine aktuelle Frisur ertragen. Ich hab meine Lektion gelernt. In Anlehnung an ein altes Sprichwort kann ich nur sagen: Wer ins Paradies will, muss durch die Hölle gehen. Der Laden hat bestimmt viele Fans und Stammkundschaft. Ich gehöre allerdings nicht dazu.
...”
mehr
Legende: 1 Bewertungen stammen u. a. von Drittanbietern