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„Dann möchte ich an dieser Stelle mal weitermachen und die Eindrücke schildern, die ich während der Führung
erhalten habe. Dieser Saal sollte eine Brücke schaffen zwischen Raum und Zeit - und das wurde im 18. Jahrhundert geschafft!
Der Künstler Gregorio Guglielmi hat den Rokokosaal gestaltet - die Elemente für Zeit sind die 365 Kerzen (1 Kerze für jeden Tag) und die vier Jahreszeiten in Form von Skulpturen über den 4 Eingangspforten.
Der Raum wird verkörpert durch Gemälde an den Wänden und an der Decke. An der Decke sehen wir das Abbild des Universums (alte römische Götter wie Merkur und Co., die sich in ihrem Element wälzen) und an den Wänden sieht man die vier (!) Kontinente (Australien war anno dazumal zwar entdeckt, aber wurde noch nicht als eigener Kontinent angesehen).
Interessant ist dabei, dass der Künstler niemals selber die vier Kontinente bereist hat, aber sehr genau den Habitus der exotischen Tiere als Fresko an die Wand malte. Alles vom Hören und sagen :-)
Was auch alle Prinzessinnen unter uns und auch den Anhängern der Guillotine gut gefallen könnte: Marie Antoinette ist durch diesen Saal geschritten (wie frau eben damals so schritt: Nicht der Fußballen wird als erstes auf den Boden abgerollt, sondern die Fußspitze voran!) und hat den Augsburger Herren Stunden lang die Hände geschüttelt (ich vermute, das Ganze spielte sich vor 1789 ab)...
Hier ist auf jeden Fall alles Rokoko pur. Viel viel Tamtam um den Adel, viel Luxus und rosanes Blink-Blink (wie der solide Rokoko eben sein soll) und auf der anderen Seite der Stadt verhungern die Kinder.
Wer eine Stadtführung durch Augsburg macht, sollte hier rein. Ein extrem prächtiger Festsaal!
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