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„Anässlich eines Lehrgangs am nahe gelegenen Flugplatz Domberg hatten wir Gelegenheit, das gastronomische
Angebot in Bad Sobernheim zu testen. Eine erste Google-Suche sah eigentlich mehr nach "Bad Sodbrennen" aus, ich (wir alle) wurden aber überall und vor allem in der "Kupferkanne" positiv überrascht.
Das Speisenangebot und das Preisniveau der "Kupferkanne" liess zunächst einen gewöhnlichen Landgasthof mit der üblicherweise durchwachsenen, einfachen Qualität vermuten. Als wir das Lokal betraten, wurden wir schon vom sauberen, modernen Ambiente in unseren Vorurteilen erschüttert - die Ansprüche stiegen ganz automatisch mit dem gehobenen Niveau der Einrichtung.
Ein sehr freundlicher Service brachte uns dann Speisen, die den optisch gehobenen Anspruch des Restaurants mehr als bestätigten: Ich hatte als Vorspeise eine Kürbiscremesuppe, die mich mit ausgefeilter Anrichtung und leckerer Einlage mit "gerösteten Kernen und Öl" überraschte.
Das obligatorische Rumpsteak mit Bratkartoffeln war fast perfekt "Medium Well" (wie bestellt) gebraten, die Bratkartoffeln waren perfekt, knusprig aber nicht zu Tode gebrutzelt, mit sehr feinem Kartoffelaroma und ein paar Zwiebeln. Ein Beilagensalat verwöhnte den Gaumen mit Blattsalat, der mit der in besseren Restaurants beliebten dunklen Vinaigrette veredelt wurde, sowie einer Auswahl an köstlich angemachtem geraspeltem Gemüse und einem Klecks köstlich handgemachtem Kartoffelsalat - man möchte sich fast schämen, dazu "Beilagensalat" zu sagen.
Auch meine Begleiter waren durchweg von der Qualität ihrer Bestellungen begeistert, sei es das vermeintlich schnöde Schnitzel mit Pommes oder auch der Rehrücken mit Gewürzjus, Selleriepüree, geschmortem Kürbis und Schupfnudeln.
Insgesamt haben wir es hier mit einem typischen aber auch hervorragenden Vertreter der "Hausmannskost 2.0"-Küche zu tun, der sehr ambitioniert und gekonnt alte Standardgerichte mit hoher Qualität und geschmackvoll-passender Finesse aufwertet.
Für einen perfekten Abschluss des Menüs bietet die "Kupferkanne" eine reiche Auswahl an sehr hochwertigen Obstbränden aus der Region an (Weingut Dotzauer). Wir sind sogar am Samstag extra zu der nahe gelegenen Brennerei gefahren, um etwas von dem leckeren Zeug zu kaufen - leider hatte der Laden schon um 13:00 geschlossen und ich werde wohl eine Bestellung über das Internet machen müssen. Tip: Der "Regent Otto" Trester-Schnaps. Ich habe jeweils eine halbe Stunde meine Nase in das leere Glas gesteckt, weil das Aroma so toll war. :)
Das man hier seinen Gaumen für einen vergleichsweise niedrigen Preis sehr verwöhnen lassen kann sorgt natürlich für eine gewisse Nachfrage, weshalb unsere Horde am - unserem ersten Besuch folgenden - Sonntagabend dort nicht mehr einfallen konnte, da einfach kein Platz mehr für uns da war. Das ist durchaus verständlich und ich empfehle daher eine Reservierung.
Fazit: Schade dass ich so weit weg wohne, ich hätte gern die anderen Gerichte auf der Karte probiert - ich bin davon überzeugt dass jedes einzelne davon eine Überraschung bereit hält, die einen Besuch dieses Restaurants mitten in der Pampa (sorry) lohnenswert macht.
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