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„Der Mond ist aufgegangen, die güldnen Pommes prangen am Himmel, äh, Teller, hell und klar…
Auf meinem
Teller ist Halbmond und es muss Halbmond sein, denn ein Vollmond würde zu einer absoluten Pommesfinsternis führen.
Auf einige Empfehlung ehemaliger Kollegen hin, bin ich mit einer Freundin zum Griechentest-Parcours aufgebrochen und den Start machte das allseits gelobte Weilheimer Kneiple, dessen Ruf bei Kollegen kurzum mit drei Adjektiven beschrieben werden kann:
Reichlich
Lecker
Gastfreundlich
Dann mal auf zum Test… Reservieren war zwingend und dringend erforderlich, denn an diesem Wochenendabend war das Lokal brechend voll. Wir haben einen netten Tisch in einem kleinen Nisch… Nisch… Was ist die Verniedlichung von Nische?!?!... bekommen. Im Nischchenleinchen war genau Platz für zwei Stühle und einen Tisch, sowie einem Rest Bewegungsfreiheit.
Der Service kam flink und brachte reichlich umfassende Speisekarten voller leckerer Sachen. Zur Vorspeise haben wir und eine Ortef-Platte mit allerlei Vorspeisen geteilt, mein Hauptgericht sollte Bifteki mit Pommes werden. Die Getränke blieben unalkoholisch – Wasser und Bitter Lemon.
Die Getränke kamen rasch und auch der Vorspeisenteller mit lauwarmem Baguette als Begleit-Dip-Erscheinung ließ nicht lange auf sich warten. Alle Zutaten waren ausnahmlos frisch, Zaziki, undefinierbarer Gründip in dieser eigenartigen Resopal-Dunkelbraungrün-Farbe von 70er Jahre Wohnheimmobiliar, gegrilltes Gemüse, Feta, Tomatenscheiben, dicke Bohnen und Taramasalata waren schön angerichtet und ausnahmslos lecker.
Taramasalata! Diese rosafarbene Fischrogenpaste ist für mich immer ein Bewertungskriterium, da ich das Zeug unglaublich mag und schon so viel Schmu damit erlebt habe. Das hiesige Taramasalata ist nicht zu essigsauer und schmeckt auch nicht wie die Eimerware mancher Billiggriechen, vor der es mich so schaudert. Gutes Taramasalata kann ich pur essen, Eimerware nur zum Zuspachteln von Löchern in Fliesen verweden. Auf der KaterRina’schen Taramasalataskala (was für ein Wort…) rangiert das hier bei 9/10 Fischrogenpunkten.
Schon alleine die Vorspeise hätte durchaus genügt und wir waren schon solide vorgesättigt, als der Hauptgang kam. Uff. Die Kellnerin brachte meinen Teller, auf dem ein Halbmond, äh, Hackmond lag. Während das Bifteki mit Kräuterbutterkrönchen eine Tellerhälfte füllte, wurde die andere Hälfte von einer gewaltigen Menge Pommes okkupiert.
Nach Nix-Runterwerfen-Pommes-Mikado und einiger Tellerrandbereinigung konnte ich das Bifteki selbst probieren. Super! Nicht trocken, nicht totgebraten, nicht mehr medium. Der Schafskäse im Inneren war schön warm-cremig, die Würzung des Hackfleischs sehr gut. Kein Biss in einen Salzstreuer, kein Biss in einen Pappkarton, sondern einfach gut. Die Pommes waren schön knusprig und gut gewürzt. Keine Labberchen und auch keine dolchgleichen Rachendrachen, die den Gaumen massakrieren.
Ich bin so satt! Sooooooo satt! Wer rollt mich zum Auto? Gibt es hier eine Leihsackkarre für vollgefressene Gäste? Nach der Bezahlung (ohne Winkkrampf im Arm, sondern wunderbar schnell), bekommen wir noch einen Verdauungsschnaps angeboten. Ich durfte leider medikamententechnisch nicht und auch mein Gegenüber wartet damit lieber noch einen Monat, bis der kleine Nachwuchswargel das Licht der Welt erblickt hat. Mangels Alkoholbefähigung bekamen wir einen Verdauungslutscher, den ich großzügig weiterverschenkt habe.
Von mir gibt es glatte fünf Sterne, ich komme gerne mal wieder. Beim nächsten Mal dann aber mit Sackkarre…
Parkplätze stehen in der Nähe reichlich zur Verfügung, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls möglich. Um Sackkarren muss sich selbst gekümmert werden.
...”
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