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„Wir sind mit Freunden in dem Jugend- und Kulturzentrum Zweite Heimat in Höhr-Grenzhausen zum Kabarett
verabredet.
Jundula Deubel präsentiert mit Berliner Schnauze ihr Programm "Abgefahren, was tun wenn´s bremst."
Bei strahlendem Sonnenschein haben wir bis zur letzten Minute in unserem Garten gearbeitet und fahren hungrig los. Das Programm ist um 22.10 Uhr zu Ende, der Magen knurrt laut und vernehmlich.....
Bis zu unserem Lieblingsitaliener nach Kölbingen, von dessen Trüffelnudeln ich schon während der Vorstellung träume, Jundula, Du magst es mir verzeihen...., ist es zu weit.
Unsere Freunde wissen aber wo wir in Höhr-Grenzhausen um diese Uhrzeit noch etwas zu Essen bekommen.
Bei Pino. Dort sind sie häufiger und auch entsprechend bekannt.
Wir werden vom Chef freundlich empfangen, kurz vor uns sind bereits vier andere Besucher des Kabaretts eingetroffen. Wo bekommt man auch sonst um diese Uhrzeit noch etwas zu essen in der Provinz.
DAFÜR GIBT ES EINEN STERN.
Der Kellner kommt mit der Karte, mein Mann entscheidet sich für die Pizza Chef und bestellt einen kleinen Salat dazu, ich wähle den Salat mit Lachsfiletstreifen.
Brot mit Kräuterbutter wird schnell gebracht, auch unsere Getränke kommen flott.
Auch unser Essen lässt nicht allzu lange auf sich warten. Zunächst kommen zwei Pizzen, dann kommt der Kellner mit meinem Salat auf den Tisch zugesteuert und ruft mir aus ca. zwei Meter Abstand zu: Essig-Öl, Joghurt oder ??? das verstehe ich akustisch nicht, auch die Frage ist mir im ersten Moment nicht klar, ich bin gewohnt dass der Salat fertig aus der Küche kommt oder man mich vorher nach dem Dressing fragt. Als ich etwas irritiert schaue wird die Frage etwas lauter wiederholt und ich verstehe Essig-ÖL und sage gleich ja. Daraufhin wird von einem uns vorher nicht ins Auge gefallenen Salatbuffet mit einer großen Schöpfkelle eine dünne Plörre über meinen Salat verteilt.
In der Zwischenzeit ist auch das vierte Gericht, Nudeln, angekommen. Der kleine Salat für meinen Mann taucht nicht auf und nachdem ich meinen Salat inspiziert habe, gebe ich zu verstehen, dass davon garantiert genug übrig bleibt für meinen Mann.
Mein mit immerhin 9 Euro zu Buche schlagender Salat besteht aus Eisberg-, Eisberg-, Eisbergsalat und zwar so lieblos grob zerupft und auf dem Teller verteilt wie es schlimmer nimmer geht. Darüber eiskalte, wie tiefgefrorene Möhrenraspel, einige weiße dicke Bohnen, viel Dosenmais und ca. eine halbe Tomate und 3 Gurkenscheiben. Dazu am Rande völlig trockenes Lachsfilet.
Ich lasse meine Freundin probieren, Kommentar: "sehr trocken".
Den Lachs esse ich, der Hunger treibt´s rein, dann noch etwas Möhren,Mais, Bohnen- Mischung und das war es. Auch mein Mann hat keine Lust auf einen solchen Salat.
Dafür opfert er ein Stück seiner Pizza Chef, die ganz lecker schmeckt, damit ich nicht verhungere. Auch meine Freundin gibt mir ein Stück ab.
Für Brot und Butter und die geschmacklich nicht zu beanstandende Pizza
GIBT ES DEN ZWEITEN STERN.
Tja, das war es dann aber auch, denn der Kellner, der den Tisch abräumt sieht man noch nahezu unberührten Teller mit entsprechend platziertem Besteck und fragt mich: " Fertig?"
Wären unsere Freunde nicht dabei gewesen, wäre ich nicht so müde gewesen, dann hätte ich noch etwas gesagt, aber so war der Wunsch nach meinem Bett und die Gewissheit hier nicht wieder einzukehren so groß, dass ich mir jeglichen Kommentar verkniffen habe und nur mit Ja geantwortet habe.
Beim Restaurant da Vicari in Kölbingen wäre selbst das Küken Theresa im Service stutzig geworden und hätte sofort gefragt, ob irgendetwas nicht in Ordnung war. Und spätestens wenn dieser Teller in der Küche angekommen wäre, hätte sich Giuseppe auf den Weg ins Restaurant gemacht um zu hören, warum der Teller noch so voll ist.
Aber den Fall gibt es in Kölbingen eigentlich nur, wenn man sein Magenvolumen überschätzt hat und einfach nicht mehr alles reinpasst.
Ich kann dem Koch von Pino nur empfehlen mal eine Abend in Kölbingen zu verbringen und sich mal anzuschauen wie ein guter Salat und ein tolles Dressing gemacht werden mit einem hervorragenden Acetico balsimico. Eisbergsalat habe ich dort noch nie auf dem Teller gehabt, dafür saftige Fischfilets, Eichblatt und Pflücksalat, Rucola und Lollo Rosso usw. Dazu viele frische Kräuter.
Nach unserem Espresso kommt der Chef ungefragt mit einem Tablett mit vier Masala. Ich möchte aber, da ich noch fahren muss und im Kabarett bereits ein Glas Sekt getrunken habe keinen Alkohol.
Das ist kein Alkohol, das sind Vitamine wird mir offeriert. Und das vierte Glas bleibt dann demonstrativ am Tisch, damit einer der drei anderen halt zwei trinkt.
In Kölbingen wird nach dem Essen gefragt ob man noch etwas trinken möchte und jedem die Entscheidung selbst überlassen.
Der Chef fragt mich dann allerdings noch einmal ob ich etwas anderes trinken will. Damit reicht es gerade so für ein " Ist okay"......
DAFÜR DAS DRITTE STERNCHEN.
Dann kommt die Rechnung und der erste Blick meines Mannes gilt dem kleinen Salat, den er bestellt aber nicht bekommen hat. Der Salat steht auf der Rechnung und mein Mann wird aufgeklärt, dass man sich den Salat am Buffet selbst zusammenstellen muss. Ja, aber dass muss einem natürlich gesagt werden!!!!!!
Natürlich müssen wir ihn nicht bezahlen.
Unser Fazit: Lieber mal hungrig nach Hause fahren mit der Gewissheit am nächsten Tag gut ( von Giuseppe) bekocht zu werden, so werden wir es beim nächsten Mal wieder machen.
Bei Pino werden wir keine Stammgäste werden, die Qualität entspricht nicht unseren Vorstellungen und auch nicht dem Preisniveau. Der Service lässt zu wünschen übrig, wenn aus Richtung des Salatbuffets der Ruf erschallt welches Dressing ich denn gerne hätte, während ich mich in die andere Richtung unterhalte und gar nicht weiß was los ist...oder wenn man einen kleinen Salat bestellt und nicht darauf hingewiesen wird, dass man ihn sich selbst am Buffet zusammenstellen muss ( unserer Freunde hatten die Bestellung nicht mitbekommen, sie hätten es ja gewusst...)
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Und kaum ist mein Bericht fertig muss ich schon ein Update schreiben, denn mich erreicht eine E-mail meiner Freundin C. folgenden Wortlautes: Zitat:
"Habe heute schon zu M. gesagt, dass ich in Zukunft unser Geld nur noch
für wirklich ordentliches Essen ausgeben werde. So ein Essen wie gestern
kann mal auch schnell zu Hause (ich meine natürlich die Spagetti und den
Salat) machen und das noch viel besser. Die Spaghetti waren nicht wirklich
al dente sondern total verkocht und Dein Salat, na ja, brauchen wir nicht
drüber zu sprechen. Ich ärgere mich dann immer schrecklich darüber.
Also, nächstes Mal wenn wir zusammen essen gehen, fahren wir zu "Eurem
Italiener" mit."
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Das die Spagetti verkocht waren, habe ich am Vorabend gar nicht mitbekommen, bleibt also nur noch die Pizza, als geschmacklich akzeptabel übrig.
Ich fürchte Pino hat nicht nur uns als eventuell neue Gäste verloren sondern gleich zwei Stammgäste dazu.
...”
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