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„1212 wurde diese Abtei gegründet - wenn das nicht eine verheißungsvolle Zahl ist! Diese Zisterzienserabtei
stand in direkter Nachfolge des weltberühmtenn Klosters von Citeaux (1098) und wurde mitten im - damals sehr finsteren - Westerwald gebaut.
Ich habe ja schon in vielen Kloster- Beiträgen auf die sorgfältige Standortwahl aufmerksam gemacht, bei der die mönchischen Baumeister viel Zeit für zahlreiche geomantische und geografische Untersuchungen investierten.
Da die bäuerlichen Bevölkerung von diesen physikalischen Messungen nichts verstand, wurde schnell eine simple Legende erfunden, um die Besonderheit des Ortes, den genius loci, auch ihnen deutlich zu machen.
Oft stehen dann nacht leuchtend weiße Hirsche auf einem Feld, oder eine Marienerscheinung wird aus dem Ärmel gezaubert, manchmal sprudelt plötzlich eine lebensspendende Quelle aus kargem Ackerboden, oder ein Wasser wird als heilkräftig bezeichnet.
In Marienstatt war es ein Weißdornstrauch, der mitten im Winter prachtvoll blühte. Da dieses Blühwunder natürlich von ganz oben kommen musste (woher auch sonst?), hatte eben Maria höchstselbst den Mönchen damit ein Zeichen für die Klostergründung gegeben.
Was bei den Römern der genius loci, wurde bei den neu siedelnden Zisterziensern zum locus sanctae Mariae.
Anfangs gab es nur diese Bezeichnung, erst 1420 kam die passende Statue der Schmerzensmutter dazu, die zugegebenermaßen inzwischen durch geschickte Licht- und Farbgebung wirklich beeindruckend die Kirchenbesucher anzieht.
So ist diese Abtei schnell zum Marien- Wallfahrtsort und Gnadenort geworden, der jedes Jahr große Scharen von Pilgern anlockt.
Die besonderen Energien, die die ersten Baumeister hier gefunden hatten, sind auch heute noch spürbar. Die neuzeitlichen Mönche sprechen daher auch weniger von wundersamen Marienerscheinungen, als vielmehr von einem Ort der Kraft - und der ist Marienstatt in der Tat!
So ist man nach 800 Jahren wieder auf dem Boden der kraft- und lebenspendenden Erde angekommen und darf die Schöpfungskraft der Natur auch wieder als naturgegeben bezeichnen.
Von außen ist die gesamte Klosteranlage sehr harmonisch und perfekt in das idyllische Flusstal eingebettet, so dass ein Spaziergang um Marienstatt herum immer neue, sehr schöne Ausblicke bietet.
Das Kircheninnere ist in Ziegelrot gehalten, wodurch die einfallenden Sonnenstrahlen eine angenehme Wärme empfinden lassen. Sehr dekorativ sind die Pfeiler und Gewölbe, die in geometrischer Harmonie den gesamten Raum prägen. Der neue, einem Taufbecken nachempfundene, tiefschwarze Altar wirkt zunächst etwas abweisend, nach einer kurzen Gewöhnungszeit zeigt er aber gut umgesetzte Symbolik, denn der Geist, der auf einen Täufling durch die Benetzung mit Wasser übergehen soll, wird in der Predigt durch das Wort weitergegeben.
Weiterhin sehenswert sind die gülden glänzenden, kunstvoll geschmiedeten großen Gitter am Ende der Seitenschiffe vor dem Chorraum, und die magisch illuminierte Pieta hatte ich ja schon erwähnt.
Die Abtei ist ein Besuchermagnet, selbst im Winter reichen die einige hundert Parkplätze bei weitem nicht aus, um alle Autos aufzunehmen. Daher sollte man nicht zu spät anreisen!
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