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„Heute vor meinem Termin hier in der Nähe habe ich mich entschlossen, da draußen so kalt ist, etwas warmes
zu mir zu nehmen. Schon vorher schwebte mir eine deftige Suppe, wenn nicht das, dann das Kontrastprogramm etwas süßes. In der Nähe habe ich an etlichen Lokalen Halt gemacht, um in Augenschein zu nehmen, was dort geboten wurde, doch nichts sagte mir so richtig zu. Das lag nicht nur daran, dass sich lokaltechnisch vieles in den vergangenen Jahrzehnten geändert hatte, sondern auch, weil ich mich (mal wider) nicht entscheiden konnte!
Nach einer Weile blieb ich vor dem Café Knülle stehen. Auch, wenn unsere Wohnung wenige Meter davon entfernt lag, bin ich bis heute noch nie drinnen gewesen. Erstens als Schülerin ist man grundsätzlich knapp bei Kasse, auch die Leute, die meistens vor dem Café saßen, schienen mir schon (salatmampfend) recht suspekt aus... Ein flüchtiger Blick in die Karte bestätigte meine Vermutung - DU KANNST DIR DAS NICHT LEISTEN - Basta!
Aus gegebenem "Anlass" heute rein, um mich aufzuwärmen und eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Es sah schon gewöhnungsbedürftig, dass bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt noch Tische und Stühle draußen standen, als Alibi für die Raucher, wie man an den Aschenbechern erkennen konnte.
Erstes Problem: um rein zu kommen, müssen einige, schon ziemlich lädierte Stufen bewältigt werden. Drinnen war es schon recht warm, doch ein undefinierbarer Geruch hing in der Luft, eine Mischung aus feuchtem Keller und schlecht gelüfteten Räumen. Wollte eh nur kurze Zeit verweilen...
Was einem, als erstes ins Auge fällt sind die ausgefallenen Deckenleuchten: gegenüber dem Bedientresen, an dem, dem Anschein nach, Stammkunden Platz genommen haben, hing ein Exemplar, das an Art Deco erinnert hatte. Grade Linien, nichts verschnörkeltes, in schwarz und weiß gehalten. Auf der anderen Seite des Raums ein messingfarbener, mehrarmiger Leuchter, wie aus (Ur)großmutterszeiten. Die Holzbohlen quietschten ein wenig unter den Schuhen. Die Einrichtung erinnerte an ein Bistro... wenn, ja... wenn es kein Tretauto über dem Eingang gäbe!
An Sitzgelegenheiten gibt es Kaffeehausstühle, Hocker vor dem Tresen, sowie eine Polsterbank, auch der ich Platz genommen habe. Die Wandbemalung fand ich schon recht gewöhnungsbedürftig, denn umbra, beißt sich schon mit den roten Polstern.
Ein Blick in die Karte und ich habe mich (ausnahmsweise) schnell entschieden: eine Tomatensuppe sollte es sein. Das sagte ich auch der jungen Bedienung. Lieder sucht man danach in der besagten Karte vergeblich... Mein Wunschgericht gab es gar nicht :-( - bei der Vorstellung an wein Möhren-Ingwer-Süppchen als Alternative, da kräuseln sich bei mir die Zehennägel... Wer's mag! Dann nahm ich doch eine Tasse heiße Schokolade.
Es schmeckte wirklich sehr lecker mit reichlich Schaum oben drauf. Danach musste es schnell gehen (für mich zu schnell), sofort wurde auch kassiert, weil die Bedienung Feierabend machen wollte. Der Preis für die kleine Tasse kostet hier 2,10 €, völlig angemessen.
Die Karte im Allgemeinen ist ziemlich übersichtlich, denn hier werden vor allem kleine Gerichte wie Salate (ca. 9 €) und Suppen (ca. 5,50 €) angeboten. Dazu kann man auch frühstücken, doch da habe ich keine Ahnung, wie die Preise sich gestalten.
Wenn ich alle Vor- und Nachteile gegen einander abwiege, finde ich, dass 3 Sterne völlig angemessen sind. Es ist dennoch unwahrscheinlich, dass ich erneut hier vorbeikomme, denn es ist nicht unbedingt bei mir um die Ecke. da kenne ich auch bessere, als diese!
Bin endlich vorbeigekommen, um Fotos zu machen. Da konnte ich mir ein grinsen nicht verkneifen: die Uhr davor hat gleichzeitig auf einer Seite die Frühstücks- und auf der anderen die Mittagszeit angezeigt! Trotzdem haben beide nicht gestimmt :-D. Ohne Gäste wirkt der Ort noch trostloser, als in den Ausführungen, die ich bis dahin gemacht habe... Am schönsten sind für mich aber die Apotropaion, die an dem Gebäude zu finden sind!
...”
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