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„Das Ruhrtal hat in den vergangenen Jahrhunderten einen Wandel erfahren, der die Region und seine Menschen
nachhaltig geprägt hatte. Es war mit harter körperlicher Arbeit verbunden, die nicht nur auf die Gesundheit und somit die Lebenserwartung Rücksicht nahm, sondern war zugleich ein Motor des "Fortschritts" und ein profitabler Wirtschaftszweig für die Betreiber. Die Erkenntnis, dass von dieser ziemlich kleinen Anlage, die zum Teil rekonstruiert worden ist, den "ersten Schritt" in der Monatindustrie mit Tausenden von Arbeitsplätzen, hier gemacht worden ist! Es war für mich eine Überraschung, weil ich es an einer anderen vermutet hatte!
Wie wir wissen, sind solche Museen eine Art "Zeitkapsel", die einen partiellen Blick auf das gewähren, was ein bestimmten Ort einst ausgemacht hatte. Die Zeche Nachtigall hat in den vergangenen 3 Jahrhunderten seine Ausprägung geändert, bevor sie seit wenigen Jahren den Besuchern offen steht. Wie an keinem anderen Ort ist es keine Zusammensetzung von Menschenhand, sondern ein Verweis auf die tatsächlichen Kohlevorkommen, die es sogar oberhalb der Erde (auch wenn es sich um das "schwarze Gold" handelt) außerhalb des Stollens zu bewundern gibt.
Übrigens, wenn man Glück hat, kann man dort (unserer Führerin und den "Beweisfotos" zufolge) in einer Höhle ein Uhu-Paar mit ihren Jungen bewundern, was uns nicht gelungen ist...
Bereits, als wir uns zu dieser Tour anmelden wollten, wurden wir gefragt, ob einer von uns an Platzangst leidet oder Probleme mit dem Rücken hat. Erst als wir beide Punkte verneint haben, wurden uns die benötigten Marken ausgehändigt, die vor der "Einfahrt" abgegeben werden müssen. Wenn man sich wundern sollte, dass es so heißt und nicht anders, ist es darauf zurück zu führen, dass es sich um einen Begriff aus dem Bergbau handelt, der seit Jahrhunderten dort verwendet wird, unabhängig auf die Art der Fortbewegung!
Es ist wichtig zu wissen, dass unabhängig von der Witterung draußen in dem Gang eine konstante Temperatur von 12°C herrscht. Jeder muss daher selbst für eine entsprechende Kleidung bereits vorher sorgen! Festes Schuhwerk ist ebenfalls ein absolutes muss, weil die Gänge nicht nur uneben, sondern auch sehr häufig rutschig / feucht sein können! Nicht nur aus Gründen der Sicherheit, sondern aus meiner Sicht, auch aus den der "Bequemlichkeit" ;-).
Die Natur folgt ihren eigenen "Regeln", die der Mensch früher nicht hinterfragt hatte. Bei der Führung haben wir erfahren, dass die Menge und die daraus zu erwirtschaftender Nutzen der Kohle sehr unterschiedlich ausfallen konnte. Speziell bei dieser Zeche war es in einer sehr gering ausgeprägten Ader vorhanden. Das führte dazu, dass diese nur über eine sehr kurze Zeit (im Vergleich zu den anderen im "Pott") als solche in Betrieb gewesen ist. Noch heute wird im nahem Bochum abgebaut, doch auch das strebt seinem Ende zu... der für 2018 angekündigt wurde... Das am Rand erwähnt.
Im Gegensatz zu heutigen Zeit, in der das elektrische Licht selbstverständlich ist, war früher eine primitive Quelle die einzige Möglichkeit seine Umgebung unter Tage auszuleuchten. Am Ende des Rundgangs, in der Ecke, wo man selbst die Kohleflöte nicht nur sehen, sondern auch anfassen darf, wird einem bewußt gemacht, welchen Unterschied es ausmacht, wenn es keine Alternative dazu gibt. Da fällen einem der Ausspruch Goethes, in dem er nach mehr davon verlangt ein, auch wenn die Malocher unter Tage diesen kaum gekannt haben konnten!
In den Nachkriegsjahren, damit beschäftigt sich ein weiterer Teil der Ausstellung, als die Not groß gewesen ist, haben die Leute (natürlich ohne auf die eigene Sicherheit zu achten) nach brennbaren Materialien gezielt gesucht. Dabei wurde die Tatsache ausgenutzt, nach Maulwurflöchern Ausschau zu halten. Die kleinen Brocken wurden zu kleinen "Wegweisern", wo sich das graben lohnen würde. Es war einer der witzigen Details, der von unserer Führerin als ein "Zeig" beigefügt, der uns zum Schmunzeln gebracht hatte. Um auf die "Mikrozechen" zurückzukehren, auch wenn es (wie sonst auch) einer Genehmigung bedürfte, haben die Leute darauf verzichtet, sodass (zum Teil) schwere Unfälle (bisweilen mit Todesfolge) sich oftmals ereignet haben. Ein solcher Fall wird an einer der Tafeln genau dargestellt, inkl. Anzeige für den "Betreiber".
Erwähnenswert finde ich auch, dass der hier zu besichtigende Stollen im 19. Jahrhundert als eine "Abkürzung" für den Nachschub für die hiesige Ziegelei genutzt worden ist, um Lehm von dem nahem Muttental besser transportieren zu können. Das größte der Gebäude, das auf dem Gelände zu finden ist, ist eine "Ringofenanlage, die den Teil der Nutzungsgeschichte als solche bestens nachzeichnet. Da es uns nur bedingt interessiert hatte, haben wir uns dort nur sehr kurze Zeit dort aufgehalten.
Für Nike, Alligateuse und weitere Geocacher kann es von Interesse sein, dass (so wie jetzt am WE) treffen der Freunde dieser Freizeitaktivität in regelmäßigen Abständen (s. auch Homepage) kostenlose Treffen statt. Das haben wir aber erst vor Ort mitbekommen, sodsass wir nur für die erwähnte Stollenführung eine Gebühr von gerade mal 3 € entrichten mussten, sonst ist noch mal der gleiche Betrag fällig. Darüber hinaus, wenn man interessante Routen in Erfahrung bringen möchte, gibt es reichlich Infomaterial, das zum Teil kostenlos aber auch gegen eine kleine Gebühr erworben werden können. Für jeden Geschmack ist etwas passendes dabei.
Auch, wenn ich gerne in das "Café Nachtigall" eingekehrt wäre, haben wir uns dagegen entschieden, weil wir anderweitig gespeist haben und die Zeit bis zu unserer Abfahrt zu knapp gewesen wäre.
Zu Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass durch die erwähnten Nachteile (enge und geringe Höhe von Teilweise 1,40 Meter) es am besten nur von körperlich fitten Menschen besucht werden soll. Auch, wenn es eine Behindertengerechte Toilette gibt (anscheinend nur über eine Treppe erreichbar), habe ich keinen weiteren Zugang gefunden, der dorthin geführt hatte. Von der "Einfahrt" zum Tunnel ist gänzlich abzuraten.
Es war eine interessante Erfahrung, die schnell vergangen sind. Aus unserer Sicht ist die mehrmals erwähnte Führung der Highlight des Museums. Die Ausstellung mit den "Dapfenden Loks" in Fotos verewigt, war eine Zeitreise, die noch bis Ende Oktober dort angesehen werden kann.
Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich ein wenig enttäuscht, wie wenig es dort zu sehen ist... Habe mehr erwartet. Doch die Führung hat es (zum Teil) Wett gemacht, sodass uns 4 Sterne angemessen erscheinen. Vielleicht kommen wir erneut um an einer der anderen (mehrstündigen) Teilzunehmen. Dort ist aber eine vorherige Voranmeldung zwingend erforderlich! Preise richten sich nach der Dauer, wobei die "Hauerschicht" die teuerste unter ihnen ist (35 € inkl. Essen). Auch, wenn ich auf die Homepage verwiesen wurde, gab es keine weitere Infos darüber. Die von uns gewünschte Tour wird immer an 1. Sa im Monat angeboten. Falls es bei uns der Fall sein wird, kommt ein Update, wann es sein wird, das wird sich noch zeigen...
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