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„Nachts blau, tags rot und laut
... und zwar tagtäglich! Nein, nicht ich - so erlebe ich die Feuerwehr
nur einen Block von mir entfernt: nachts scheint das grellblau pulsierende Licht von der Straße herein, tags tönt das Martinshorn herauf. Hier in Nord-Neukölln, einer der am dichtesten bewohnten Gegenden Berlins, passiert das ständig.
Die Feuerwache an der Kirchhofstraße ist rund um die Uhr mit 17 Mitarbeitern besetzt und verfügt über drei Löschzüge sowie sieben Rettungswagen. Häufig öffnen sich die Tore, wenn ich gerade vorbeigehe: beeindruckend, wenn so ein rotes Technik- und PS-strotzendes Ungetüm sich an einem vorbeischiebt. Zwar ist öfters mit Musik untermaltes Klacken von Gewichten aus dem Fitnessraum an der Straße zu hören, wo die Feuerwehrleute sich stählen, doch oft genug sind sie im Einsatz.
Neukölln hat von allen Berliner Bezirken die wenigsten Feuerwachen: von den 59 Standorten liegen nur vier hier, das absolute Schlußlicht - ein anderer Bezirk hat 18 Feuerwachen. In puncto Fläche steht Neukölln zwar an neunter Stelle von zwölf, bei der Einwohnerzahl aber an vierter, die wenigen Feuerwehren versorgen also etwa 330 000 Menschen. Da die Hälfte im nördlichen Stadtteil wohnt, trägt Kirchhofstraßen-Feuerwache eine enorme Last. Tatsächlich sind es etwa 22000 Einsätze pro Jahr, also an die 60 pro Tag. Hier gibt es viele Betriebe, da kann es schon mal brennen, dazu häufige RTW-Einsätze wegen Unfall, Überfall und Notfällen von vulnerablen Personen. Kein Wunder, daß ich die rotweißen Wagen täglich mehrmals sehe und höre.
Richtig schlimm gebrannt hat es in meiner Gegend zuletzt vorigen Sommer, als die Remondis Papier-Sortieranlage, eine der größten und modernsten in Deutschland, in Flammen aufging. Der schwarze Qualm war über halb Berlin zu sehen, die gesamte Halle mit Materiallager brannte ab. Die Löscharbeiten mit 120 Mann dauerten vom Abend bis zum Vormittag, und sicherlich war auch die Neuköllner Truppe beteiligt, der Unglücksort liegt keine 2 km entfernt. Die Brandursache war vermutlich ein ins Altpapier geworfener Akku, möglicherweise von einer Einmal-E-Zigarette, die entzünden sich häufig spontan in Müllsortieranlagen. Wie schnell doch aus einem lässig weggeschmissenen kleinen Ding eine Fahrlässigkeit und eine große Gefahr mit Millionenschaden werden kann.
Ein halbes Jahr zuvor waren die Bilder vom Silvesterkrawall in der Sonnenallee durch die gesamte deutsche Presse gegangen, als die Feuerwehrleute beim Löschen eines abgefackelten Reisebusses angegriffen wurden. Das sommerliche Großfeuer war ganz in der Nähe, da war die "böse" Feuerwehr nun die "gute" Feuerwehr?! Dieses Silvester gab es erneut Krawalle mit "Mollis", wieder mit Übergriffen auf die Sicherheitskräfte. Ob die Öffentlichkeitskampagne für mehr Respekt etwas genützt hat, wird sich beim nächsten Jahreswechsel zeigen.
Wenn ich an der schmucken Feuerwache vorbeigehe, einem schön hergerichteten Jugendstil-Gebäude von 1913 mit rotweißen Fensterläden, bin ich froh, daß es sie gibt. Nie ärgere ich mich über das laute Martinshorn, wenn ein Wagen vorbeifährt, dafür habe ich ein Ritual: Ich bleibe stehen und halte mir die Ohren zu, bis ich es nicht mehr höre und hoffe, daß die Floriansjünger und Sanitäter Schlimmes verhindern können. Manche Passanten schauen mich dabei komisch an - vielleicht denken sie dann selbst mal über die Feuerwehr nach!
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„Allein für das Foto mit dem Reifen an der Laterne gebe ich der Feuerwache 5*.
Aber abgesehen davon -
dies wird jetzt kein langer Bericht - bedanke ich mich erst einmal an die Feuerwehr Belegschaft, egal ob von der Berufs- oder Freiwilligen Feuerwehr. Gut ich hatte noch nicht soviel Kontakt, eigentlich gar nicht, toi, toi, toi. Aber was diese täglich leistet ist bemerkenswert.
Habt ihr es bemerkt? Ich wollte eigentlich Mitarbeiter/innen schreiben aber ich habe noch mal beim Duden gegurgelt und habe als Alternative "Belegschaft" geschrieben. ;)
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