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Die hier abgebildeten Bewertungen wurden von den Locations über golocal eingeholt.
„Wer zählt die Biere, nennt die Namen, die süffig hier zusammenkamen."
Sehr frei nach einem Spruch aus
"Die Kraniche des Ibykus" vom Dichterfürsten Friedrich von Schiller möchte ich eine kleine Reihe von Bewertungen über Brauereien beginnen.
Weniger über die ganz Großen, welche ihre Produkte in so ziemlich jedem Getränkemarkt des Landes präsentieren, sondern über kleine bis mittelgroße Produzenten, die sich der Bierherstellung unter dem neudeutschen Oberbegriff "Craft-Beer" verschrieben haben, aber auch durchaus einfach nur Pils, Helles oder Bockbier brauen.
Während der Bierverbrauch in Deutschland seit Jahren zurückgeht und daher einige Brauereien den Betrieb einstellten, wächst gleichzeitig die Zahl kleiner und kleinster Brauereien stetig.
Nun gibt es im kleinen Örtchen Halsbrücke ebenfalls eine Brauerei.
Wobei "Örtchen" nicht mehr ganz zutreffend ist, denn durch Eingemeindungen hat Halsbrücke heute 10 Ortsteile mit insgesamt mehr als 5000 Einwohnern.
Was es aber nicht mehr gibt, ist eine Eisenbahnanbindung. 1890 eröffnet, führte eine kurze Stichstrecke von knapp 8 Kilometern ins nahe Freiberg. Der florierende Bergbau machte das nötig und möglich. Bergwerke gibt es in Freiberg längst keine mehr und so wurde 1995 der Bahnverkehr auf dieser Strecke endgültig eingestellt.
Geblieben ist das Bahnhofsgebäude, was seither leer stand und zunehmend verfiel.
Nicht ein Prinz küsste dieses Dornröschen wach, sondern zwei private Investoren. Diese erwarben 2018 den alten Bahnhof, bauten um und aus, erhielten, rekonstruierten und schafften Neues.
Nämlich zuerst eine moderne Brauanlage, die es ermöglichte bereits 8 Monate nach dem Kauf ein erstes Bier in Flaschen abzufüllen.
Pils hat inzwischen "Geschwister" bekommen und so sind aktuell vier Biersorten im Bahnhof selbst und in rund 25 Einzelhandelsgeschäften in und um Freiberg, zwischen Dresden und Chemnitz erhältlich. Genau genommen sind es nur 3, denn neben den "Ganzjahresbieren" Pils und Festbier gibt es Rotbier nur im Winter und Helles nur im Sommer.
Ich sah und kaufte im Einzelhandel Pils und Helles zu je 1,69 @ für das 0,33 l-Fläschchen. Für Craftbeer aus Kleinstbetrieb ein sehr ordentlicher Preis.
Die Etiketten sind recht einfach gehalten, da geht gestalterisch sicher noch was, geschmacklich gibt es am Bier nix zu mäkeln.
Als neueste Nachricht wäre aus Halsbrücke noch zu melden, dass man BAB-Bier seit Mitte Juli 2022 im hauseigenen Restaurant am Gleis 3 genießen kann. Von Donnerstag bis Sonntag ist dort geöffnet. Neben dem Bier gibt es magenfüllendes, nämlich Speisen mit mediterraner und Südtiroler Ausrichtung. Da nehme ich mir doch gleich mal fest vor, dort irgendwann einzukehren.
Noch ein Spruch zum Schluß, den ich der Homepage des Halsbrücker Biers entnommen habe:
Aus dem schönen Halsbrücke,
da komm ich her.
Der einstige Bahnhof,
wart so nicht mehr.
Mit viel Liebe und Herz
einen Kessel gebaut.
Handwerklich und geschmackvoll
bin ich dort gebraut.
...”weniger