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„Ich war hier mit meinem Sohn bei Frau Weigmann, da er eine etwas undeutliche Aussprache hatte. Die Logopädiestunden
wurden eigenwillig abgehalten. Zunächst wurden Obst, Gemüse und sonstige Lebensmittel abgefragt. Plötzlich wurde ich von Frau Weigmamn gefragt, warum es bei uns keine Eier gibt. Ob jemand allergisch wäre. Ich sagte, dass das bei uns niemand essen möchte. Alles lief darauf hinaus, herauszufinden, ob wir Süßigkeiten haben und ob frisch gekocht wird. Dann sollte mein Sohn auf eine hohe Leiter steigen und zögerte wohl. Nach der Unterrichtseinheit wurde ich gefragt, ob wir ihn nicht fordern würden. Seine Schuhe - Markenware aus dem Schuhgeschäft mit Beratung - wurden als unzureichend erkannt. Dann wurde über unseren Fernseher gemotzt, dass wir so ein Gerät nicht brauchen. Die Freizeit könnte man anders gestalten. Ein anderes Mal wurde über unser Auto gemeckert. Wir sollten doch mit dem Fahrrad kommen (große Fahrradtour über mehrere Ortschaften?). Ich sagte nichts und ließ mir alles bieten. Nachdem das erste Rezept beendet war, wurde mir gesagt, dass der Arztbericht dem Kinderarzt übersandt wird. Ich fragte nach einer Kopie für mich. Frau Weigmann schaute mich lange an und sagte dann, der Drucker würde nicht richtig funktionieren. Beim nächsten Besuch würde sie mir den Bericht geben, was sie auch tat. Ich war so bescheuert und habe alles geglaubt. Beim nächsten Kinderarztbesuch gab mir die Helferin heimlich einen Umschlag. Ich sollte den Bericht lesen. Ich sagte, dass ich ihn schon habe. Sie meinte jedoch: Lesen. Darin stand, dass in diesem Elternhaus einiges falsch läuft, die Eltern selbst keine sprachlichen Vorbilder sind, kein lupenreines Deutsch beherrschen und sich deshalb ebenfalls in Logopädie-Behandlung begeben müssten. Das ist nicht unser Niveau. Wir haben Frau Doumen als Praxisinhaberin angesprochen, die allerdings uneinsichtig war. Das ist hier wohl der Umgangsstil mir den Eltern, bei denen alleinig die Schuld gesucht wird. Man sollte aber mal Frau Doumen konzentriert beim Sprechen zuhören. Eventuell ist auch hier eine Logopädie-Behandlung in einer anderen Praxis erforderlich. Rückblickend ist der Therapie-Raum von Frau Weigmann komplett Orange ausgestattet, mit Sitzkissen am Boden, mit Räucherstäbchen zugequalmt. Sie selbst trug generell Ballonhosen (Geschmackssache), die allerdings an eine bestimmte Glaubensgemeinschaft erinnerten. Dann lag im Wartezimmer noch ein Katalog eines unbekannten Versandhauses, das diese hässlichen Ballonhosen vertreibt. Ist das eine Aufforderung?: Kauf Dir diese angemessene Kleidung! Mein Gott, ich hätte früher reagieren müssen. Die Behandlung wurde in der Praxis Doumen abgebrochen und seriös in der Uniklinik Mainz, Ausbildungszentrum für Logopädie, zu Ende gebracht. Hier üben unter Anleitung einer Lehrlogopädin die Auszubildenden mit den Patienten. Für uns war das kein Problem, denn es lief super und es zählt nur das Ergebnis.
...”weniger
