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„Die St. Katharinenkirche in FFM wirkt wie ein Relikt aus einer längst verblassten Zeit, die man sich
nicht mal vorstellen kann. Zwischen den modernen Konsumtempeln ist sie ein Ruhepol in einer hektischen konsumorientierten Umgebung rund um die geschäftige „Konstabler Wache“, an der sie sich befindet.
Auch, wenn das Äußere einen Blick auf eine gotische Hallenkirche gewährt, so ist es ebenfalls ein Nachbau, denn die Frankfurter Innenstadt war am Ende des 2. Weltkriegs zu 90 % Zerstört gewesen. Doch es ist immer noch eine spannende Sache sich mit dem zu beschäftigen, was trotzdem die Zeiten überdauert hatte, nicht nur im Inneren, sondern außerhalb ihrer Mauern. Um all das erfassen zu können (kräftemäßig und von der Menge der Bilder her) waren mehrere Versuche nötig, um das bewerkstelligen zu können.
Das liegt zum einen an den Öffnungszeiten, zum anderen, als wir es tatsächlich geschafft haben, gab es drinnen eine Veranstaltung, die uns umkehren ließ. Wir wollten schließlich nicht durch laufen und (ich) auch noch fotografierend auffallen bzw. stören.
Ein Hinweis ist aber notwendig, den ich leider am Eingang vermisst habe: man darf drinnen zwar knipsen, doch ohne Blitzlicht. Als ich es dennoch „gewagt“ habe, es doch zu tun, wurde ich barsch von dem jungen Aufpasser zu Recht gewiesen, in einer Lautstärke und Tonart, die mir in einer Kirche nicht angemessen erschien :-( . Man kann schließlich ruhig, sachlich und vor allem gelassen bleiben, wenn etwas zu beanstanden ist.
Einige Tage später ging es auch viel besser, bei wunderbarem Sonnenschein, der durch die modernen Bleiglasfenster rein fiel und farbige Akzente auf den Boden „gezaubert“ hatte, so macht eine Besichtigung wesentlich mehr Spaß!
Was einen, als erstes rund um die Kirche auffällt sind die zahlreichen Grabmäler mit all ihrer detailverliebten Erscheinung, die bis heute die Namen der hohlhabenden Patrizierfamilien der Stadt tragen, die heute zum Teil kaum noch lesbar sind. Sie sind ein Spiegel dessen, was die einstige Reichsstadt verkörpert hatte. Leider fehlt der wichtigste unter ihnen: das der Familie Wicker Frosch, die im Spätmittelalter dieses Grundstück gestiftet hatte, um ein Siechenhaus / Spital darauf zu errichten. Das sind jedenfalls die Ursprünge, die mit einer Stiftung begann.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Nutzung mehrmals geändert: ein Konvent für adlige Fräulein. Mit der Reformation mussten 1526 die letzten von ihnen es verlassen, denn man bekannt sich zu der neuen Lehre Luthers, wo sie unerwünscht gewesen waren, es sein denn, sie würden selbst konvertieren. Doch das ist eine andere Geschichte.
Doch noch bevor dies geschehen war, feierte man hier die erste Messe der neuen Konfession, sogar durch den Luther-Schüler Hartmann Ibach, der vom Rat der Stadt eingeladen worden war. Das Stift selbst, der dazu gehörte wird bis heute betrieben als Armenversorgung für Frauen diesen Glaubens, das an Rande erwähnt.
Die Zeiten kommen und gehen und neue Strömungen kommen in der Kunst auf: die Eingänge werden barock umgestaltet, die Wände farbig gefasst, doch davon merkt man nur außen an den verschnörkelten Ornamenten, Türen, die ins nichts führen und Schmiedearbeiten, die mir besonders gut gefallen haben.
Drinnen erwartet einen ein Mix aus alt und neu (nicht nur baulich gesehen): hinten unter und neben der Orgelempore, die ursprünglich weiter gefasst gewesen ist, als es jetzt der Fall ist. Das habe ich auf alten Fotos im Internet gesehen, dass die Wände voller Epitaphien gewesen ist, die an bedeutende Persönlichkeiten erinnerte, die leider unwiederbringlich zerstört worden sind.
Zu den Sachen, die aber überdauert haben sind farbig gefasste Grabmäler aus dem Mittelalter, die reiche Adelige Darstellen, die ich aber keiner genauen Person zuordnen kann. Diese sind bei den Fotos zu finden, darauf habe ich einen großen wert gelegt!
Auch, wenn es von den Lichtverhältnissen sich recht schwierig gestaltete, doch die authentischen Bildmotive aus der Bibel, die auch noch recht hoch angebracht worden sind, sind ein Zeitfenster zur barocken Ausstattung in dieser Kirche. Sie stammen aus dem 17. Jahrhundert, als sie eine entsprechend der Mode neu errichtet werden musste.
Die restlichen Details erspare ich mir, denn Bilder sagen mehr als 1000 Worte… Wenn man aber nachmittags (außer am WE) da sein sollte, unbedingt anschauen!
...”weniger