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„Das „Gustav Seitz Museum“ in Trebnitz (40 km östlich von Berlin) ist eines der jüngsten Museen in Brandenburg.
Man findet es auch als „Gustav Seitz Museum Müncheberg“, denn das Dorf Trebnitz ist seit der Eingemeindung ein Ortsteil der Stadt Müncheberg (6 km nordöstlich).
Das im September 2017 eröffnete Museum wird von der 1989 in Hamburg gegründeten Gustav-Seitz-Stiftung, die den Nachlass des Künstlers verwaltet, betrieben.
Warum man ausgerechnet in die brandenburgische Pampa gezogen ist, entzieht sich völlig meiner Kenntnis. Vermutlich gab‘s hier eine preisgünstige Immobilie.
Das Museum zog in das aufwendig sanierte ehemalige Waschhaus des Gutsbezirks von Schloss Trebnitz ein, in dem heute ein deutsch-polnisches Bildungs- und Begegnungszentrum seinen Sitz hat.
Zu erreichen ist Trebnitz am besten mit dem Auto (Parkplätze auf der Straße oder auf dem Gutsgelände) oder mit der Regionalbahn aus Berlin oder mit dem regionalen Busverkehr.
Auf 2 Etagen werden in wechselnden Ausstellungen bildhauerische Werke von Gustav Seitz gezeigt. Für die oft lebensgroßen Skulpturen sind die Räumlichkeiten eigentlich fast schon zu klein, so dass einiges an Wirkung verloren geht.
Wie es mit Kunst eben immer so ist: nicht Allen gefällt Alles. Einige Skulpturen fand ich in der Darstellung fast schon karikaturistisch überhöht und verzerrt. Dank fachkundiger Erklärungen meines Begleiters konnte mir aber vermittelt werden, was der Künstler damit beabsichtigt.
Andere Werke sind ausgesprochen naturalistisch und haben mir auch ohne Hintergrundwissen einfach nur gut gefallen. Beeindruckend fand ich die Portraitköpfe, darunter die von Bertold Brecht sowie die von Heinrich und Thomas Mann.
Im Erdgeschoss gibt es neben der Kasse noch einen kleinen Museumsshop.
Der Eintritt ist mit 4 Euro relativ moderat.
Für die Zukunft ist der Ausbau der Schuppen neben dem Waschhaus zu Ausstellungszwecken sowie die Gestaltung der Grünfläche vorm Haus zum Skulpturengarten geplant.
Da immer nur ein Bruchteil der vorhandenen Skulpturen ausgestellt werden kann, lohnt immer wieder ein Besuch in Trebnitz.
Gustav Seitz wurde 1906 in Mannheim geboren und absolvierte nach der Schule eine Putzerlehre, der sich 1922 eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer anschloss.
Es folgte ein Studium an der Landeskunstschule Karlsruhe und an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin.
Seine Zeit als Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin wurde durch die Einberufung zur Wehrmacht beendet.
Nach dem Krieg wurde Seitz 1946 Professor an der Technischen Universität Berlin. Nachdem er 1949 für sein Denkmal für die Opfer des Faschismus in Weißwasser einen der ersten Nationalpreise der DDR erhalten hatte und Mitglied der Akademie der Künste der DDR wurde, suspendierten ihn 1950 die in West-Berlin ansässige Hochschule für bildende Künste sowie die Technische Universität und erteilten ihm Hausverbot.
Seitz lebte und arbeitete dann in der DDR-Hauptstadt Berlin, bevor er 1958 nach Hamburg übersiedelte und dort an der Hochschule für bildende Künste Hamburg arbeitete und lehrte.
Gustav Seitz starb 1969 in Hamburg. Er wurde auf dem Friedhof Hamburg-Blankenese beigesetzt.
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