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„Um es gleich vorneweg festzustellen, das fehlende Sternchen ist dem Essen geschuldet. Es war zwar zumindest
optisch sehr attraktiv angerichtet, aber es war Berliner Küche, und damit hat ein Allgäuer wie meine Wenigkeit nun mal seine Probleme. Umgekehrt verhält es sich mit Sicherheit ähnlich, also werde ich meinen 'Rassismus' in den Käfig sperren und mit Käschpatza füttern. Oder mit 'Grescht Grumpera' :-D Aber gezuckerter Tomatensalat ohne Zwiebeln? Brrrrrr :-(
Eigentlich habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen, denn die Lektüre der Bewertung von @Nike, die erheblich aktueller ist als meine, belehrt mich hinsichtlich der Verpflegung eines Besseren. Aber sie schreibt auch, dass gerade in den letzten Jahren ganz erhebliche Umbrüche vorgenommen wurden und ich seinerzeit die Bildungsstätte in einer wesentlich ursprünglicheren Form kennenlernte. Dass dem so ist beweisen auch ihre Bilder, die nichts mit dem Satellitenfoto von google-maps, die im Jahr 2000 aufgenommen worden sind, zu tun haben und auch nicht meinem Gedächtnisinhalt entsprechen. Den gepflegten Entspannungsbereich am Ufer, mit Streßliegen und Sitzgruppen, den gab es damals noch nicht. Ein winziger Steg, etwa 4 qm groß und der dazu gehörende Durchgang durchs Uferdickicht waren die einzigen Möglichkeiten an und ins Wasser zu gelangen. Der wunderschöne englische Park war herrlich verwildert, dort verbrachte ich die Mittagspausen direkt auf dem spätsommerwarmen Rasen, der sich recht erfolgreich aufmachte, zur Wiese heranzuwachsen, in der Sonne dösend. Die Zimmer entsprachen damals auch schon @Nikes Bildern, einfach und trotzdem gemütlich. Internet bestand aus 2 öffentlich zugänglichen Maschinen im Foyer, WLAN war noch ein Zukunftstraum, Freizeitgestaltung war eher bescheiden, was uns stark geforderte Betriebsräte aber nicht weiter störte. Nun endlich zur Geschichte:
Vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen, in dieser Bildungsstätte einem Seminar beiwohnen zu dürfen, das sich mit Mobbing und dessen Bekämpfung befasste. Das Thema war noch recht neu, aber das Interesse riesig, es kamen Betriebsräte aus ganz Deutschland zusammen um sich das Wissen der beiden jungen Psychologiedozentinnen von der FU Berlin reinzuziehen. Allerdings wirkten die beiden Häschen etwas überfordert, denn ihr angelerntes Wissen via didaktischen und methodischen Standards der sehr bunt gemischten Männergesellschaft rüberzubringen kam eher etwas gemischt an, wie auch anders.
Der Streu des Auditoriums reichte vom mehrfach promovierten Hauptabteilungsleiter eines Chemiekonzerns, der mit dem Firmenjet nach Berlin-Tegel gebracht worden war und von dort aus mit Rucksack und Tretroller nach Pichelsee weiterreiste. Wenn das mal kein Kontrast ist. Am anderen Ende der Schnur baumelte ein vierschrötiger Stahlarbeiter mit Hauptschulabschluss, dessen Stirn vom permanenten Tragen des vorgeschriebenen Schutzhelmes bereits dauerhaft eingedellt war. Wie sollte man einem so bunt gemischten Auditorium ein Wissen rüberbringen, das selbst diesbezüglich studierten Fachleuten eine im wahren Umfang noch unbekannte Größe war. Gleich nach der Definition von Mobbing wurden die beiden Mädels mit wahren Fragenlawinen zugeschüttet, was einerseits bewies, wie drängend dieses uralte Problem war, das jetzt einen neuen Namen und eine eindeutige Definition bekommen hatte, andererseits das Abarbeiten der Thematik stark bremste, auch wenn ihm dadurch mehr Tiefe verliehen wurde als ursprünglich vorgesehen war. Also wurde kurzerhand vereinbart, dass man versuchen würde, das ursprünglich für eine Woche veranschlagte Seminar um eine Woche zu verlängern. Dies gelang auch, allerdings mit einer mehrwöchigen Pause dazwischen.
An dieser Stelle muss ich meine Leserinnen im Voraus um Nachsicht bitten, was jetzt kommt ist keine bösartige Diskriminierung sondern die wahrheitsgemäße Schilderung eines Vorganges, der dank der Wortgewalt unseres rheinischen Stahlarbeiters an Witz nichts zu wünschen übrig ließ. Unsere beiden eigentlich recht sehenswerten Dozentinnen waren vermutlich leicht alternativ angehaucht, denn was sonst hätte sie in den zwar bequemen aber von der Couturiere her gesehen entsetzlichen Schlabber-Latzhosen vor eine reine Männergesellschaft treten lassen um die Regie zu übernehmen. Ich kannte sowas ja schon aus meiner Berliner Zeit, deshalb fiel es mir zunächst nicht besonders auf. Naja, dass eine der beiden Hosen ausgerechnet babyrosa sein musste fand ich zwar auch etwas übertrieben, fast schon militant feministisch, aber wenn das Schätzchen ein Aushängeschild für ihre Einstellung zum Leben brauchte, warum nicht. Wir befanden uns ja in der Heimatstadt Friedrichs II, genannt der Große, der den unsterblichen Satz geprägt hat: ‚Es möchte ein Jeder nach seiner Facon selig werden‘.
Aber unser Arbeitervertreter mit dem schlichten Gemüt kannte den ‚Alten Fritz’ wohl nicht, ihm schienen angesichts von so viel Unschuld die Augen aus dem Gesicht zu fallen. Glücklicherweise hatte er so viel Format, dass er nicht gleich herausplatzte. Aber der gemütliche Abend in der Zillestube war ganz eindeutig seiner, wo hatte der Kerl bloß diese ganzen Sprüche her? Klar, Volksgut seiner Heimat Ruhrpott. Jedenfalls sorgte er stundenlang für einen Brüller nach dem anderen und wir alle hatten am Folgetag ganz erheblich Mühe, angesichts der frischen, diesmal lindgrünen Schlabber-Latzhose Fassung zu bewahren.
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„Die IG Metall ist die letzte stalinistische Vereinigung Deutschlands, hat mir mal ein alter Gewerkschafter
erklärt. Wer die IG-Metall-Bosse der großen Auto-Konzerne oder die abgehobenen Bezirks-Fürsten kennt, weiß was er meinte.
Ich war vor Jahren mal zu einem Pichelseer Filmabend dort draußen eingeladen. Solche, auch hübschere und angenehmere Einrichtungen kenne ich natürlich noch aus der vorhergegangenen historischen Epoche. Glaubensfreunde werden mit Privilegien bei der Stange gehalten. Angenehm wohnen, von dienstbaren Geistern verwöhnt, nett essen und am Abend in geselliger Runde mit Alkohol gemeinschaftsbildend zusammen sein.
Nun ist diese Einrichtung keine architektonische Perle, eher eine Mischung aus Jugendherberge und Reha-Klinik, aber die Lage ist natürlich prima mit dem Wasser drumherum. Zu Mauerzeiten war es ganz sicher besonders idyllisch, hier verwöhnt zu werden und zum Abschluss der Seminare der Besuch von Mauer und Stacheldraht.
So konnte bei der Abreise jeder Gewerkschafter die tiefe Genugtuung haben, auf der richtigen Seite zu stehen.
An die Diskussion nach dem Film kann ich mich nicht mehr so erinnern, war nicht spektakulär. Wohl aber an den anschließenden Umtrunk und Imbiss in der »Zillestube«.
Privilegien sind gut, wenn man sie hat. Alle anderen sind natürlich abzulehnen.
Gerade die IG Metall als reiche, fette Industriegewerkschaft kann sich noch vieles leisten und leistet es sich auch. Da sind andere schlechter dran, die nicht VW oder ähnliche Großkonzerne als »Tarif-Partner« haben. Entsprechend selbstsicher und selbstbewusst treten die IG-Metall-Bosse auf, wahrscheinlich auch bei den u.a. von Volkswagen spendierten Lustreisen in alle Welt.
Pikanterweise ja mit dem »Namensgeber« und Arbeits-Vorstand »Hartz«. Ist der Ex-IG-Metall-VW-Gesamt-Betriebsratsvorsitzende Volkert eigentlich in den Knast gekommen?
Fazit, schön gelegen und ein vom Arbeitgeber finanziertes Seminar (fast 2000 € für eine knappe Woche) mit bezahlter Freistellung ist für viele sicher eine ganz erholsame Angelegenheit.
Für richtige Berlin-Besuche jedoch ist die abseitige Lage eher hinderlich.
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