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„Kurzbewertung: Sehr freundliche Mitarbeiter, Möglichkeit zum Essen, Trinken und einmaligem kostenfreien
Telefonieren, großzügige Räumlichkeiten, aber viiieeel zu lange Wartezeiten!
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Wer Lust auf die Langform hat, kann hier weiterlesen… Die lange Textvariante ist in der Tat sehr lang, da das ganze Prozedere auch sehr lange dauert, es ist sozusagen die Lehrstunde für Zulassungsstellen-Aufsuchende des Kreises Ostholstein.
Teil 1 – Kurzzeitkennzeichen beantragen
Ich bin spät dran, rolle um 9 Uhr auf den Parkplatz der Zulassungsstelle. Es ist natürlich kein Parkplatz der ca. 50 Parkplätze mehr frei, ich parke notgedrungen und verbotenerweise bei einem naheliegenden Discounter. Die vollen Parkplätze signalisieren mir: der Andrang ist groß, Geduld ist mitzubringen.
Tapp, tapp, tapp in den 1. Stock getapert (es gibt auch einen Fahrstuhl). Tür auf. Ein Blick auf die Anzeigentafel kurz unterhalb der hohen Decke: „Es sind 33 Besucher vor Ihnen“. Ein zweiter Blick in den Wartesaal, in dem die der Jahreszeit angemessen hustenden und niesenden Besucher wie in einem Kino in langen Bankreihen auf den Stühlen sitzen, alle den Blick nach vorn auf die alles beherrschende Anzeigentafel mit den gezogenen Wartenummern bzw. die Glastür gerichtet, hinter der sich 13 Schalter verbergen.
Ich gehe zur Information, sage der freundlichen Dame, dass ich ein Kurzzeitkennzeichen benötige. Sie gibt mir einen Zettel mit der Wartenummer, die ein großes E aufweist - das bedeutet, ich werde als Express-Kunde behandelt und hätte keine sehr lange Wartezeit zu erwarten.
Das hat sie nett gesagt, allein mir fehlt der Glaube beim Anblick der inzwischen auf 47 Personen angewachsenen Besucherschar.
Nach „nur“ 50 Minuten erscheint meine Nummer auf der Anzeigetafel, ich betrete den großen Schalterraum mit den vielen Grünpflanzen, lege meinen Personalausweis und die von der Versicherung vergebene eVB-Nummer vor.
Nach wenigen Minuten erhalte ich eine Chipkarte zur Bezahlung der Gebühren, die in einen Kassenautoamten gesteckt werden muss. Das mache ich doch glatt und erhalte statt einer Zahlungsaufforderung den Hinweis, dass der Automat jetzt außer Betrieb ist. NEIN, hab ich jetzt etwas falsch gemacht? Den Automaten gekillt?
Ich tapere zurück zur Sachbearbeiterin, mache Meldung, sie bittet mich, es erneut zu versuchen. Mach ich doch glatt und siehe da – der Automat verlangt 12,80 € von mir. Ich schiebe 20 € in einen Schlitz, das Wechselgeld klötert heraus und die Quittung folgt.
Mit der Quittung gehe ich wieder zur Sachbearbeiterin, die mir ein Formular plus rosa Fahrzeugschein für Kurzzeitkennzeichen aushändigt, mit denen ich ins Parterre zur Schildervergabestelle gehen soll.
Dort angekommen, stehen natürlich drei Leute vor mir. Also wieder warten. Dieses Mal im Stehen. Mir zur rechten befindet sich ein kleiner Tisch mit Keksen und Kaffee. Immerhin! Dann endlich reiche ich das Formular über den Tresen und zahle 18,98 € für zwei Schilder.
Tapp, tapp, tapp, wieder in den 1. Stock getapert, wo mittlerweile lt. Anzeigentafel 52 Personen warten (!). Am Informationsschalter (da wartet gerade keiner!) lege ich die Schilder vor und die junge Dame klebt sorgfältig die Plaketten auf die Nummernschilder.
Teil 1 ist geschafft! Alles in allem hat die Prozedur gut 1 ½ Stunden gedauert.
...
Teil 2 – Die Anmeldung eines PKW
Mitzubringen sind – das wichtigste – ein ausgefülltes Formular für das SEPA-Lastschriftverfahren (danach wurde zuerst gefragt), Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein, evB-Nummer der Versicherung, Personalausweis und – falls man für jemand anderes die Anmeldung vornimmt, dessen Perso plus Vollmacht, die man auf der website der Zulassungsstelle findet und sich ausdrucken kann, Geld natürlich – und jede Menge Zeit!
Als ich um 8.30 Uhr an einem Dienstag bei der Zulassungsstelle aufschlage, sind lediglich 17 Leute vor mir, allerdings ist auch nur knapp die Hälfte der 15 Schalter (13 in einer Schalterhalle, 2 in der Wartehalle) mit einem Sachbearbeiter besetzt.
Die Zeit vergeht langsam, sehr langsam, auch die vielen unterschiedlichen Menschen machen die Sache nicht spannender. Ich hypnotisiere die Anzeigentafel, aber je länger ich darauf starre, desto länger dauert es bis der nächste Kunde aufgerufen wird.
Dann, nach geschlagenen 90 Minuten komme ich dran, zahle knapp 50 € (diese mal funktioniert der Automat reibungslos), lasse die Nummernschilder im Parterre drucken, frage dort nach der Umweltplakette und … leider bleibt man mir die Antwort schuldig - die junge Dame kommt von einer anderen Dienststelle, kennt sich damit nicht aus.
Ich soll noch einmal im 1. Stock bei der Information fragen.
Also wieder nach oben zur Information, 5 Leute stehen vor mir in der Schlange. Dann endlich bin ich dran und die Plaketten werden auf die Schilder geklebt.
Und wie sieht es jetzt mit der Umweltplakette aus, ist meine Frage. Ja, das wird an Schalter 15 gemacht, wie mir eine erneut ausgehändigte Express-Wartenummer zeigt. Ich stöhne innerlich und auch lautstark auf! Express… das hatten wir doch schon mal! BITTE nicht wieder so lange warten. Nein, dieses Mal warte ich nur 15 Minuten.
An Schalter 15 erhalte ich von einer Angestellten mit überdimensional langen, pinkfarbenen Fingernägeln eine Zahlkarte für die Umweltplakette. Ich bin beeindruckt mit welcher Grazie ihre Finger die Tastatur bearbeiten. Dazu gehört sicher jahrelanges Training.
Ich erhalte (mal wieder) eine Chipkarte, werde gebeten, in die große Schalterhalle zu gehen und dort am Geldautomaten 5 € zu bezahlen. Ich stiefele wieder los quer durch die Wartehalle, zahle 5 € in der Schalterhalle und stiefele wieder zurück zu Schalter 15.
Gegen Vorlage der Quittung erhalte ich ein Formular, mit dem ich wieder quer durch die Wartehalle zur Information gehe und dort … man mag es kaum glauben… bekomme ich die Umweltplakette – und darf nach Hause gehen.
Nach sage und schreibe 2 ½ Stunden trete ich mit neuen Nummernschildern unterm Arm die Heimreise an.
Genauso lang wie der Text ist, ist das Prozedere in der Zulassungsstelle. Nette Mitarbeiter, aber die Wartezeit und das Gelaufe von A nach B, von B nach C, von C wieder nach A usw. strapazieren die Geduld. Pluspunkte gibt es dennoch: ein Getränkeautomat, ein Automat mit Snacks und Süßigkeiten in der Wartehalle und ein Telefon, dass einmal pro Besucher kostenfrei benutzt werden darf.
Ich hoffe, der Text war nicht ganz so ermüdend wie mein Aufenthalt bei der Zulassungsstelle in Eutin und wenn doch, so weiß jetzt jeder, was ihn/sie dort erwartet.
...”
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