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„Ach du lieber Gott - allerhöchster Besuch aus Berlin!? Nicht ganz, denn es handelt sich natürlich um
eine (leider nur mäßig kunstvolle) Nachbildung des vom Autor bereits hymnisch besungenen sonnengleichen altägyptischen Originals. Auch bei der Venus von Willendorf oder dieser etwas entrückt lächelnden Florentinerin behilft man sich hier mit Nachbildungen. Immerhin spricht es aber sehr für das einschlägige Fachwissen im Hause, dass man die schönste Frau der Welt so prominent im Foyer präsentiert. Diese gehört zur umfangreichen und mit viel Esprit dargebotenen Sonderausstellung 'Evas Beauty Case', die noch bis 22.01.2017 allhier zu goutieren ist. Gezeigt werden Restaurierungs- und Optimierungsmittel und -gerätschaften aller Epochen, profundes zum Thema Hairstyle und natürlich reichlich Geschmeide, etwa beim mädchenpink illuminierten 'Juwelier'. Besucherinnen und Besucher haben ferner die Möglichkeit, an den Duftessenzen einiger Promis zu schnuppern oder
Werbe-Unterbrechung: http://www.hirmerverlag.de/de/titel-87-2/eva_s_beauty_case-1349/
sich per multimedialer Bildgebung zu verschönern. Eine Dame im Rokokogewand führte gerade eine Führung (3 Euro extra) durch, zu der mich anzumelden ich törichterweise verabsäumte. Aber das soll ja hier auch eine vollständige Besprechung werden.
Themenschwerpunkt des Rheinischen bzw. LVR-Landesmuseums ist eigentlich eher die fernere Vergangenheit - man ist hier schließlich unter anderem eine 'führende' archäologische Forschungseinrichtung. Denn die tüchtigen Stadtgründer der Colonia waren auch in der Bonna und deren Umgebung sehr aktiv und haben für entsprechend üppige materielle Hinterlassenschaften gesorgt - zur Freude des Autors und anderer Freunde des Imperiums. Ein weiterer Themenbereich widmet sich dem Neandertaler - für kurze Zeit waren soger richtige Originalknochen jenes Proto-Rheinländers im Hause zu sehen. Die Stein- und Bronzezeit präsentieren sich gut belegt und sehr anschaulich, etwa anhand von Modellen zum Brunnenbau oder der Metallverhüttung. Aus der Keltenzeit liegt das älteste rheinländische Wagenrad (250-150 v. Chr.) vor.
Das Mittelalter gibt sich vielgestaltig sakral / militärisch gemischt und auch im Barock wurde ja noch nicht wirklich am Konzept des Gottesgnadentums gezweifelt. Schön anschaulich wird dies anhand des Kölner Kurfürsten Clemens August, der sowohl weltliche als auch geistliche Spitzenposten in seyner erlauchten Person vereinigte.
Die zentrale Bedeutung des Rheinstromes für die nach ihm benannte Gegend zeigt sich in der Landschaftsmalerei nebst derzeitiger fotografischer Sonderschau 'Bilderstrom'. Es ist schon erstaunlich, was unser Zentralgewässer so alles an Handel, Verkehr und Tourismus (er)trägt.
Die Sammlungen des Hauses gehen weit über die etwa 2500 gezeigten Ausstellungsstücke hinaus und enthalten auch Beiträge aus dem Münzwesen, der Lichtbildnerei und der Grafik.
Dass das Institut im Jahre 1820 als 'Museum Rheinisch-Westfälischer Alterthümer in Bonn' gegründet wurde, sieht man dem luftigen Neubau aus dem Jahre 2003 nicht an. Die Glasfassade vor abgewinkelten, Holzverkleidungen erzeugt Transparenz und auch das Gebäudeinnere vermittelt großzügige Eleganz. Natürlich ist dies das größte und prächtigste Museum des Landschaftsverbandes Rheinland, dem u.a. auch noch das Max Ernst Museum in Brühl, der archäologische Park Xanten und die Römerthermen zu Zülpich angehören. Im Museumsshop findet sich Schrittum zum laufenden Ausstellungsprogramm nebst archäölogischen Repliken. Aber ich merke gerade, dass es höchste Zeit für eine weitere Werbe-Unterbrechung ist:
http://www.delikart-restaurant.de/
Die Getränkekarte ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, wenn man das Automobil im 100 Sellplätze fassenden Parkhaus zurücklässt. Die Parkgebühren werden tunlichst schon beim Eintrittskartenerwerb auf 3 Euro begrenzt. Fürs volle Programm werden 8 Euro, ermäßigt 6 Euro fällig. Leute unter 18 sowie Schulklassen erhalten kostenfreien Zutritt. Wer sich sein Zutrittspapier im Vorverkauf zu Hause andruckt, reist kostenfrei im öffentlichen Nahverkehr des VRS an.
Beim Betreten des Foyers wurde ich sogleich freundlich nach meinen Interessen befragt und ob man mir behilflich sein könne. Aber da hatte ich ja bereits die antike Traumfrau erspäht und war fürs Erste versorgt.
Ja.
Die vielfältigen Sonderausstellungen im Hause führen allerdings auch dazu, dass ständig irgendetwas auf- oder abgebaut wird und die entsprechenden Gebäudeteile dann natürlich abgesperrt sind. Bei keinem einzigen meiner beiden Besuche bin ich bisher auf die oberste Ebene des Hauses gelangt, aber das klappt schon noch irgendwann. Schade finde ich, dass das paläontologische Kabinett offenbar nicht zur Dauerausstellung gehörte. Auch wenn in anderen Landesteilen und Instituten weißgott spektakulärere Funde aus den Erdzeitaltern der Dinofäns vorliegen. Aber vielleicht stößt man ja bei einer der nächsten rheinländischen Großgrabungen mal nicht nur auf den üblichen Römer- und Preußenplunder sondern auf diesen gemütlichen Raubsauropoden welcher genannt werden soll: 'Megacephalus coloniensis'. Ich schweife ab, oder?
Das ist allerdings schwer zu vermeiden bei der hier vorhandenen und nicht immer wohlsortiert wirkenden thematischen Vielfalt. Die Grundausrichtrung des Hauses bleibt ein bisschen vage. Natürlich feiert man mit der allergrößten Berechtigung die überreiche Kulturgeschichte des Rheinlandes. Dabei entstehen allerdings schonmal seltsame Brüche (frühmittelalterliche Artefakte mit Ausblick auf die Düsseldorfer Malerschule, abrupter Übergang von der Bronzezeit ins derzeit arg geschrumpfte Porträtmalerey-Cabinett...) Für solche Eskapaden bin ich wohl ein bisschen zu schlicht gestrickt.
Die moderne Kunst kommt erkennbar zu kurz. Da muss man dann schon auf die Sonderschau 'ZERO ist gut für dich' warten, die am 26.11. beginnt. Natürlich gibt es in der Bundesstadt und auch anderswo im Rheinland wunderbare Spezialinstitute: man kooperiert projektweise mit der Bundeskunsthalle und bietet dann auch entsprechende Kombitickets an. Es fragt sich aber doch ab und zu, ob das Haus nicht mehr will, als es gut kann. Vielgestaltige Häppchen nach dem Motto 'da ist dann ganz bestimmt für jeden was dabei' wären jedenfalls nicht wirklich befriedigend. Ein kleines Dilemma angesichts der Tatsache, dass wir uns hier nunmal mitten in einem kulturell überaus gesegneten Landstrich befinden. Einer Zivilisation, die seit jeher für Weltoffenheit und eine entspannt-heitere Lebensart steht. Die eine ungeheure Anziehungskraft gerade auch auf jene ausübt, die... aber ich schweife schon wieder ab.
Mit freundlichen Grüßen aus der Perle des Rheinlandes, Sir Thomas
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„Ein wirklich ungewöhnliches Haus, das sich wenige Gehminuten vom Bonner Hauptbahnhof befindet, wenn man
den Hinterausgang nimmt und den Hinweisschildern folgt, Schon die Architektur, die man draußen erblickt - eine Mischung aus alt und neu, Metall, Glas aber auch ein römisches Portal und Holzkonstruktion. Das "neue" LandesMuseum Bonn, wie sie sich selbst nennen, kann man nicht nit wenigen Worten beschreiben... Die Sammlung ist nach Themen "sortiert", leider an einigen Stellen sehr gewöhnungsbedürftig, sowie das Personal, deshalb nur 3 Sterne!
Ausführlich:
Wir haben das LandesMuseum bereits mehrmals besucht, meistens waren es die spektakulären Sonderausstellungen der Grund dafür gewesen. Angefangen bei den Langobarden, über das Skytengold bis zu Fotografien von mehr oder weniger bekannten Personen, immer aber in einem bestimmten Kontext z.B. Nahost vor dem 1. Weltkrieg oder eines "Profis" mit Portrait aufnahmen.
Zuerst möchte ich etwas zu der Dauerausstellung etwas sagen: sie ist auf 3 Ebenen (barrierefrei) zu erreichen. Die Schließfächer und Toiletten befinden sich im UG, die Eintrittskarten, Souveniershop und ein Bistro im EG.
Ein Großteil der 1. (teilweise auch 2.) wird für Sonderausstellungen genutzt. In diesem Bereich ist fotografieren aus verständlichen Gründen nicht gestattet. In den letzten Jahren wurde viel darauf verwendet, dass die einzelnen Teilbereiche auch für Kinder begreifbar sind, so gibt es an einigen Stellen Videoprojektionen, die Zusammenhänge für sie verständlich sind, z.B. Jagd bei den Neandertalern oder in älteren Teilen als Bilder.
Auch, wenn die Sammlung mehrere Tausend Jahre in sich vereint, alte Knochen bleiben für mich gewöhnungsbedürftig. Die Themen sind wie folgt vorzufinden:Neandertaler & Co, (neu auch ein eigene Abteilung über die Kelten seit Juni 14); Macht und Mächte; Von den Göttern zu Gott; Das Rheinland und die Welt; (Über)leben- schöner leben; (Ur)landschaft.
Neandertaler & Co präsentiert die neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet, auch wenn die Neandertalerknochen als Dauerleihgabe im entsprechendem Museum zu finden sind... Hier nur als Replik vorhanden. Hier erfährt man auch etwas über die Bräuche der nachfolgenden Stämme seit der Zeit, in der das Feuer „gezähmt“ wurde anhand von Waffen etc.
Die Menschen sahen in den Erscheinungen, die man in der Natur beobachten kann, Kräfte am Werk, die man sich nicht erklären konnte, so wurden die Götter geboren. In dem Ausstellungsthema „Von den Göttern zu Gott“ Stücke, die sowohl sich mit dem Polytheistischen Gottheiten, als auch die Wechselwirkung der beiden monotheistischen Religionen: Christen- und Judentum. Sicherlich überwiegt hier das, was unseren Kontinekt über Jahrhunderte geprägt hat – Christentum. Es macht jedoch die Spannungen deutlich, die in den Progromen des letzten Jahrhunderts ihren traurigen Höhepunkt erreicht haben.
Erwähnenswert ist, dass jede der Abteilungen eine z.Z. Überlebensgroße Darstellung mehr oder weniger berühmter Rheinländer zeigt unter anderen Mercator, Albertus Magnus, Heinrich Heine, Marx und Engels oder Kaiserin Theophanu. Es wird jeweils Erläutert in welchem Kontext sie hier in der Ausstellung zum jeweiligen Thema stehen. Eine kleine Reise durch die Jahrhunderte mit wechselnden Statisten.
In der Abteilung „MACHT UND MÄCHTE“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen, die die Römer mit sich gebracht haben aber auch dem, was nach einem Krieg bleibt. Das was hier zu sehen ist, hat mich von der gesamten Ausstellung am meisten verstört. Erst auf den 2. Blick, wenn man hinter die Trümmerlandschaften schaut, entdeckt man hier schönes: den Kurfürst, der nachhaltig das barocke Aussehen einiger Städte im Umkreis und dieser Beeinflusst hatte: Clemens August von Wittelsbach. Der die Schlösser in Brühl, Bonn und weiteren Orten bauen ließ, die ich schon an der passenden Stelle vorgestellt habe. Hier stehen Sachen nebeneinander, die in völlig verschiedenen Welten ihren Platz gehabt hatten, die auch noch Jahrtausende trennen. Es gehört zwar zum Museumskonzept, doch meins ist es sicherlich nicht!
Das Rheinland und die Welt ist ein Bereich, der sich mit dem Handel, damit verbundenen Reisen und dem Alltag widmet. Dort werden die Wege gezeigt, auf denen die Waren transportiert wurden, wie gefährlich das ganze Unterfangen mitunter sein konnte und wo sich deren Hinterlassenschaften nachweisen lassen, in der engen begrenzten Welt Europas.
Mit den Jahrhunderten sah man die Landschaft auch als eine Kulisse, die sich künstlerisch darstellen lässt. Hier in Werken zwischen der Renaissance bis zu Romantik, wo der Rhein mit einem verklärten Blick angesehen wurde. Dabei kann man die Düsseldorfer Malerschule nicht außer Acht lassen, die zahlreiche Künstler hervorgebracht hatte.
Was gehört dazu um (Über)leben? Da fällt einem spontan das Essen und Wasser ein, doch hier wird es viel weiter gefasst. Man zeigt auch, dass Luxus keine moderne Errungenschaft ist, sondern schon seit Urzeiten danach gestrebt wurde. Was man als solches betrachtet, ist von der zeit abhängig, in der man lebt(e). Zwischen einer Brunnenkostruktion, Glasringnen aus der Antike bis zu Metallherstellung ist vieles dabei, das man sich hier anschauen kann.
Der Mensch hat schon vor ewigen Zeiten seine Umwelt nach seinen Wünschen / Vorstellungen gestaltet, der Weg zwischen der „Urlandschaft“ bis heute ist in vielen Werken verewigt, die man je nach Zeit und Künstler mit anderen Mitteln wider gegeben hatte. Dabei wird auch auf das römische Erbe (vor allem das in Xanten) eingegangen, aber auch i die Welt der „Technologie, die das Leben einfacher gemacht hatte.
Wie man sieht, ist für jeden etwas passendes dabei!
Leider habe ich mich zu sehr über das Personal geärgert, dass ich es zu meinem Favorit ausküren könnte, doch darüber möchte ich nichts schreiben!
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