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Landkreis Helmstedt Kreis- und Universitätsmuseum / Juleum

Collegienplatz 1
38350 Helmstedt Zum Kartenausschnitt Routenplaner
öffnet um 15:00 Uhr
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Landkreis Helmstedt Kreis- und Universitätsmuseum / Juleum 05351 5 23 97 23 Helmstedt Collegienplatz 1 38350 5 5 1

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Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr, 15:00 - 17:00 Uhr
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Unzumutbar? 14.08.2016Ein golocal Nutzer

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„Vor mehr als zweihundert Jahren kam mit der "Franzosenzeit" das Ende für die Helmstedter Universität: die Hochschule lag im Herzogtum Braunschweig. Das wurde nun dem neu gegründeten Königreich Westfalen einverleibt. Napoleon Bonaparte machte seinen Bruder Gerome zum König des neuen Staates, in dem es fünf Universitäten gab. Zu viele: Der neue Regent ließ zwei Universitäten schließen – eine davon war neben Rinteln die Helmstedter Universität. Vorangegangen waren über 230 Jahre wechselvolle Universitätsgeschichte. Eben genau mit dieser befasst sich das Kreis- und Universitätsmuseum in Helmstedt. Das Museum befindet sich im „Juleum“ – dem einstigen Hauptgebäude der Universität. Es ist nach dem Universitätsgründer, dem welfischen Herzog Julius benannt, der 1576 die protestantische Hochschule gründete. Das vierstöckige Bauwerk wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet und gehört mit seinen großen Turm und den prächtigen Giebeln zu den schönsten Gebäuden der Stadt. Die Ausstellungsräume befinden sich im Untergeschoß des Juleums. Dem Zuschauer werden zunächst die vier Fakultäten näher gebracht, denn in Helmstedt wurden neben protestantischer Theologie auch Jura, Medizin und Philosophie gelehrt. Auf Schautafeln erfahren die Besuchern die wichtigesten Informationen über die bedeutsamsten Gelehrten: wie etwa über den Philosophen Gottlob Ernst Schulze – einem Gegner Immanuel Kants. Nach der Schließung der Helmstedter Universität 1810 wechselte er an die Universität Göttingen. Schulze war Lehrer Artur Schopenhauers. Hervorzuheben ist der Ausstellungsteil der medizinischen Fakultät. Hier ist eine Reiseapotheke aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt. Auf einer Schautafel wird aus einem alten medizinischen Lehrbuch gezeigt, wie im 17. Jahrhundert eine Armamputation vorgenommen wurde. Auch wenn auf einer großen Schautafel eine Illustration aus einem Lehrbuch gezeigt wird, lässt sich erahnen, mit wieviel Schmerz und Leiden so ein schwerer Eingriff in dieser Zeit verbunden war. In dem Kreis- und Universitätsmuseum werden auch sehr eigentümliche Persönlichkeiten erwähnt, wie der in Helmstedt berühmte Professor Bereis: Er gab ein riesiges Pensum an Vorlesungen, denn er hatte sieben Lehrstühle inne. Zudem war er für seine vielfältigen Sammelleidenschaften bekannt. Bereis lehrte ein halbes Jahrhundert lang in Helmstedt, doch wegen seines immensen Arbeitspensums hat der schrullige Professor während seiner Laufbahn kaum etwas publiziert. Doch war er seiner Zeit voraus: Er machte seine chemischen Kenntnisse in der Textilindustrie (Stoffe färben) zu Geld und verdiente ein beträchtliches Vermögen. Der andere Teil der Ausstellung gibt einen kleinen Einblick vom Alltag des Studentenlebens in Helmstedt. Im Museum ist eine Studentenbude nachgestellt. Ein karger Tisch und Stuhl, ein kleines Schränkchen. Und Degen und Vorderlader-Pistole: Viele Studenten waren bewaffnet. In dem Zimmer sind auch Fensterscheiben aus einem alten Helmstedter Haus eingebaut, in dem einige Studiosi ihre Namen eingeritzt haben und so der Nachwelt erhalten blieben. Ungewöhnliche Graffitis aus über 100 Jahren sind erkennbar (1693-1799). sind ebenfalls auf alten Balken aus dem Universitätskarzer mit erhalten geblieben. Auf dem ehemaligen Campusgelände wurden auch Ausgrabungen durchgeführt. Aus gefunden Scherben konnten einige Teile des Mensageschirrs rekonstruiert werden. Aber auch Alltagsgegenstände wie Schnallen, Münzen und Kämme sind ausgestellt. Ein Höhepunkt ist eine ausgestellte Gedenktafel für einen verstorbenen Studenten: Sie trägt das Bild des im 17. Jahrhundert verstorbenen jungen Mannes. Nach einem Auslandaufenthalt infizierte er sich mit einem Fieber und erholte sich nicht mehr. Vollkommen geschwächt verstarb er im Alter von nur 24 Jahren in Helmstedt. Er wurde in der hiesigen St.-Stephani-Kirche beigesetzt. Dort in der Kirche war die Gedenktafel ursprünglich angebracht. Die Abteilung des Kreis- und Universitätsmuseums Helmstedt, die sich mit der Universitätsgeschichte befasst ist sehr gut. Viele besondere Exponate verließen Helmstedt nach der Auflösung der Universität. Große Teile gingen etwa nach Marburg. Helmstedt wurde im 19. Jahrhundert sehr durch den Braunkohleabbau geprägt. Das wird hier auch behandelt. Ein Modell des Tagebaus, alte Schädel von urzeitlichen Auerochsen und Elchen. Dem Leben der Frauen im 18. und 19. Jahrhundert in der Region wird auch ein kurzer Abschnitt gewidmet. Kurz zur Infrastruktur des Museums: Das Museum kostet keinen Eintritt. Die Toiletten sind sehr gepflegt. Beim Pförtner können allerhand gute Publikationen zur Regionalgeschichte gekauft werden. Das Angebot ist ziemlich gut, leider sind nicht alle Titel ausgestellt, aber nachfragen hilft immer. Das Personal ist sehr freundlich und kompetent. Fazit: Das Helmstedter Kreis- und Universitätsmuseum ist ein sehr gelungenes Museum, das diese Zeit kurzweilig und leicht verständlich vermittelt. Ein Tipp: am besten das Museum besuchen, wenn eine Führung über das ehemalige Universitätsgelände stattfindet. Termine findet ihr im Internet. ...”weniger


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