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„I loved this store and actually came back twice during our visit to Munich. They have so many high end items with a diverse array of goods ...”
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„Bei Manufactum Brot & Butter wird auch eine besondere Brotkultur gepflegt. Manufactum ist vielen vermutlich wegen des besonderen ...”
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„Ich bin seit Jahrzehnten ein Fan des Manufactum-Katalogs. Nicht in erster Linie der angebotenen Produkte
wegen; die waren und sind auch heute noch zwar gut, aber auch sehr hochpreisig. Nein, mich faszinieren seit jeher die von guten Texterinnen und Textern zu jedem Produkt erzählten Geschichten.
Da wird zum Beispiel nicht einfach kurz und knapp eine Badewanne aus Kupfer zum Verkauf angeboten. Die Produktbeschreibung klärt den geschätzten Leser darüber auf, dass diese Wannen nach uralter Handwerkstradition nicht mit Hilfe von Maschinen, sondern ausschließlich durch Hammerschläge geübter Menschen in Form gebracht werden.
Geschichten dieser Art liebe ich. Bei jedem Katalogartikel beginnt in meinem Kopf deshalb ein alter, den Älteren unter uns aus weit entfernten Schulzeiten noch bekannter Schwarzweißfilmprojektor zu rattern, der mystische Szenen an die Leinwand meiner Phantasie wirft: eine aus Pommern vertriebene, feengleiche Jungfrau dengelt nur vom Vollmond beleuchtet im Schweiße ihres Angesichts mit einem von der Urururgroßmuter geerbten und auf der Flucht in der Unterwäsche versteckten Hammer aus einem Stück Kupferblech eine wunderschöne Wärmflasche. Und das mit einer Technik, deren Geheimnis ihr die Mutter auf dem Totenbett mit ihrem letzten Atemzug ins Ohr gehaucht hat. Den beim Dengeln in Strömen fließenden Schweiß fängt meine Kopfkinoprotagonistin mit einem selbstverständlich auch bei Vollmond von Hand gewobenen Leinentuch auf, um aus den getrockneten Salzkristallen teures Fleur de Sel zu gewinnen. Alle Erzeugnisse meiner pommerschen Jungfrau können dann selbstverständlich bei Manufactum für gutes Geld erworben werden.
Ich gebe zu, dass man bei Manufactum die phantasieanregenden Kataloggeschichten in den letzten Jahren deutlich "entschwülstet" hat. Seit der Übernahme der Anteile durch eine große Versandhausunternehmensgruppe ist der Katalog halt auch nur noch eine Art Otto-Katalog, der auf die Bedürfnisse besserverdienender Nostalgiker, gutmenschelnder Nachhaltigkeitsjünger und sonstiger Romantiker zielt. Seitdem sich nahezu jeder Fabriknudelnaufwärmer "Pastamanufaktur" und fast jeder Obst-, Milch und Sahneeinfrierer "Eismanufaktur" nennt, ist der Manufakturbegriff verwässert und entzaubert.
Gleichwohl hat der "gute alte" Manufactum-Katalog nach wie vor einen festen Bibliotheksplatz in meiner Toi... - pardon - Stuhlgangmanufaktur. Mein aktueller Katalog-"Favorit" ist ein Küchen-Handquirl, der aus Werkstätten von Angehörigen der Amish People in den USA stammt, die bekanntlich nichts benutzen, was von Verbrennungs- oder Elektromotoren angetrieben wird und die deshalb auch bis heute konsequent mit dem Pferdefuhrwerk zur Gebetsstunde fahren. Der Handquirl kostet stolze 99 Euro, passt aber sicher gut als Deko an die Wand einer hypermodernen, stylischen Küche und kann notfalls auch mal eingesetzt werden, wenn die elektrische Küchenmaschine ihren Geist aufgibt und der Nutzer nicht zu doof zum Bedienen ist.
Und wegen der schönen Erinnerungen an die Sagen und Mythen um gute und alte Sachen aus vergangenen Zeiten werde ich auch jedes Mal magisch angezogen, wenn mein Weg zufällig an einem Manufactum-Warenhaus vorbeiführt.
In München liegt das Manufactum-Warenhaus sehr schön und fußgängergünstig in der Innenstadt - neben "dem Dallmayr" und mit Aussicht auf den kleinen Park am Kurt-Eisner-Platz.
Meistens kaufe ich dort nichts oder nur eine Kleinigkeit, die mir beim Beäugen und Betasten spontan gefällt.
Beim Personal erlebt man - wie beim Einzelhandel üblich - Licht und Schatten. Von arroganten Snobs, die man besser nichts fragt, weil unwissende Kundschaft ja eher stört, bis hin zu beflissenen, wuseligen, bodenständigen und fast allwissenden Angestellten ist alles vertreten. Ich benötige aber meistens keine Beratung, denn die Artikel sind mir ja aus der Lektüre der Katalogbeschreibungen gut bekannt.
Brot und Käse habe ich auch das eine oder andere Mal in der Feinkostabteilung eingekauft. Seitdem man mir einmal einen sündhaft teuren Edelschimmelkäse in die Tüte gepackt hat, der seine guten Zeiten seit Wochen hinter sich hatte und nur noch nach Ammoniak oder ähnlichem roch, mache ich aber eher einen Bogen um die Theke, denn ich habe das leider erst zuhause beim Auspacken bemerkt. Und für eine Reklamation war mir der Weg mit dem Pferdefuhrwerk zu lang und zu beschwerlich ;-)
...”
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