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„Ein Kleinod habe ich , nicht weit von meiner Heimat, entdeckt.
Bedingt durch die momentane Krisenzeit,
in der man nicht unbedingt in den, trotz allen vollen Geschäften in der Stadt einkaufen möchte, sondern sich weiter aufs Land begibt, findet man interessante Plätze im Orten, die man zwar kennt, sich aber noch nie richtig damit befasst hat.
Das historische Lienzingen ist seit 1975 in die Stadt Mühlacker eingemeindet worden. Etwa 15 km von Pforzheim entfernt.
Hier habe ich beim Besuch eines kleinen Tante Emma Ladens einen Rundgang durch das alte Dorf gefunden, den ich gerne gemacht haben. Hier stehen Wohnhäuser in Fachwerkbauweise ab dem 15.Jdt, teilweise sehr schön renoviert, teilweise auch mit leeren Fensterhöhlen, alle mit einem Täfelchen versehen, das über die Geschichte des Hauses und sein Alter berichtet.
Und mittendrin die Kirche, von einer hohen Mauer umgeben. Das wollte ich mir näher anschauen, was sich da hinter der Mauer versteckt.
Nur, ich fand keinen Eingang, habe die Gassen um die Kirche umrundet, irgendwo muss es doch hinein gehen.
Schließlich fragte ich eine Frau, die gerade ihre Fenster putzte. Diese lachte und meinte, da müsse ich über die Zugbrücke gehen, anders geht das nicht. Sie zeigte mir einen kleinen Durchgang zwischen den hohen Fachwerkhäusern, der zu einer kleinen Brücke führt. Darunter befindet sich ein Graben.
Endlich im Kirchhof angekommen, und ich war ganz begeistert. Vom Baustil eher einfach, aber umringt mit einer hohen Mauer, in der sich Räume mit verschiedenen alten Türen befanden.
So was habe ich noch nie gesehen.
Zu Hause habe ich mich über Wikipedia informiert.
Erbaut im 11. Jhdt vom Kloster Sinsheim. Sie sollte eine Wehrkirche werden, deshalb wurde nach 1300 nach und nach eine Mauer rund um die Kirche errichtet. In die Mauer wurden sogenannte Gaden gebaut, das sind Räume in denen Im Mittelalter Obst und Getreide gelagert wurde.
Auch heute werden sie noch als kühle Keller von der Gemeinde benutzt.
Im Innenbereich befand sich auch bis 1500 der Friedhof.
Im Jahr 1692 wurde die Anlage durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört, und wurde danach lange vernachlässigt. Überliefert sei, dass wohl spielende Kinder dort immer wieder Totenschädel ihrem Pfarrer auf den Tisch legten.
Im 18.Jhdt erfolgte der teilweise Wiederaufbau der Kirche, wobei im Inneren uralte Fresken entdeckt wurden.
Momentan ist die Kirche geschlossen, auch das Café nebenan, hier wird der Schlüssel aufbewahrt.
Habe aber erfahren, dass in den Wintermonaten keine Gottesdienste stattfinden, da es im Inneren eiskalt sei.
Aber auch von außen ein Hingucker, Kirche samt Umgebung sehenswert. Wer mal in der Nähe ist, sollte unbedingt vorbei kommen.
Man fühlt sich ins Mittelalter zurück versetzt.
...”weniger