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„Die Stadt Herford ist reich an historischen Kirchen und diese, wenn ich ehrlich sein soll, ist eine,
die man bewußt ansteuern muss, wenn man sie besuchen möchte. Im Gegensatz zu den, die im Zusammenhang mit dem Stiftsbezirk und der Altstadt stehen, erscheint diese eher „unscheinbar“. Wenn ich mich recht entsinne ist es die St. Johannes-Baptist-Kirche, die einzige katholische dort in der Innenstadt. Erst wenn man den Innenhof betritt, in dem sie steht, wird es (indirekt) ersichtlich, worum es sich handelt. Zwischen den Bäumen kann man den dazugehörigen Turm recht spät erahnen.
Das äußere läßt nicht vermuten, was einen im Inneren erwartet. Bei der Errichtung 1715/16 war es eine Kommende (ist nicht mit einem Orden gleich zu setzen, auch wenn beide vergleichbare Strukturen über lange Zeit aufgezeigt hatten) dennoch gleichzeitig im „Gelübde und Gehorsam“ dem Bischof (nicht zu evangelischem Hochstift in Herford gehörig aber wo???? - konnte ich nicht herausfinden!) unterstellt. In dem Fall handelte es sich um den Malteserorden.
St. Johannes-Baptist wurde als eine Hallenkirche errichtet. Die Einrichtung drinnen spiegelt die beiden Bauphasen wieder: zuerst wenn man sich die weißen Wände anschaut, kann man ein wenig enttäuscht sein. Doch das worauf es ankommt, ist als Fresko auf der Decke zu finden. Wenn ich ehrlich sein soll, die dargestellten Heiligen wurden dort nicht genau benannt, sodass es höchstens von mir Spekulationen genannt werden könnten, die ich lieber außen vor lasse. Dieser Teil wird von dem Baustil des Barock bestimmt.
Wie bei der (noch nicht vollständig vorgestelltem) Stiftsbezirk brachte das frühe 19. Jahrhundert eine wende mit sich. Beide haben ihre Eigenständigkeit aufgrund der Verweltlichung eingebüßt. Einige Jahrzehnte später (1890/91) durch den Zuzug von Facharbeitern aus dem katholischen Osten, ist eine Erweiterung notwendig gewesen. Das kann man noch heute noch deutlich an der Architektur erkennen. Das liegt daran, dass die beiden Teile unterschiedliche Deckenhöhen besitzen. Das aber nur im Inneren, denn vom Hof aus wirkt es einheitlich.
Der „neuere“ Bereich kann von einigen als kitschig bezeichnet werden. Hier sind die verwendeten Farben wesentlich kräftiger. Zum einen gibt es die Bleiglasfenster mit Szenen aus dem Leben Jesu, doch noch mehr „bling-bling“ ist bei dem Apostelalter „vorhanden“. Doch zum Glück wurde bei der sonstigen Gestaltung auf solche „Tönche“ in den vergleichbaren Farben verzichtet! Das erwähnte Thema wird aber bei den Gemälde / Altar aufgegriffen.
Der Kontrast zwischen dem Barock auf der einen und dem Neogotik auf der anderen Seite ist schon ein wenig „gewöhnungsbedürftig“ aber es besitzt seinen Charme. Was man sich auf dem Rückweg anschauen sollte, ist die Orgelempore mit den vielen Putten, dem Wappen des einstigen Ordens und den anderen Elementen. Das älteste Objekt ist aber ein Epitaph, der aus dem späten 17. Jahrhundert stammt.
Ein Hinweis zum Schluss: das Foto das als erstes von „Dominik83“ hochgeladen wurde, zeigt nicht die St. Johannes-Baptist-Kirche, die am Rande der Altstadt zu finden ist, sondern die Evangelisch-Lutherische Münsterkirche, die im Anfangs erwähnten ehem. Stiftsbezirk zu besichtigen ist.
Mir hat die kleine aber sehr schöne Kirche, die sich von einer Kapelle dazu entwickelt hatte, sehr gut gefallen. Meine Empfehlung ist an der Stelle selbstverständlich. Durch die vorher erwähnten „Brüche“ ist es dennoch fast perfekt. So erscheinen mir 4 Sterne an der Stelle angemessen!
...”weniger