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„Auf der Suche nach einem Steaklokal in Bamberg (befanden uns auf der Durchreise) stießen wir im Internet
auf Steak one. Dieses kleine, von außen eher unauffällige, aber wirklich charmante Restaurant befindet sich in einer kleinen Seitenstraße unweit des Bamberger Bahnhofes. Sehr gemütlich und gepflegt (in welchem Lokal hat man heute noch Stoffservietten), eine freundliche Bedienung und ein junger, sehr ambitionierter Koch. Die Speisekarte ist eher klein, aber fein, was uns lieber ist als ein dickes Buch mit allem Möglichen. Überraschend war ein kleiner Gruß aus der Küche, verschiedene Dips mit frisch geröstetem rustikalen Baguette, als Vorspeise wählten wir zwei unterschiedliche Suppen, beide waren sehr lecker und NICHT aus der Tüte, die Hauptgerichte, Steak und Thunfisch, waren frisch und auf den Punkt gegrillt, die Salate ebenfalls frisch und knackig. Preis-Leistung stimmen hier ebenso wie die angenehme Atmosphäre.
Schade, daß wir nicht näher wohnen, wir würden bestimmt öfter kommen.
Absolut empfehlenswert!
...”weniger
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„Das war ja eine Begrüßung! Ohne Reservierung steuerten wir das neue kleine Steakhouse an, das an einer
etwas versteckten, aber für gutes Essen bekannten Stelle eröffnet hat. Er hätte schon Platz für uns zwei, meinte der freundliche junge Mann zur Begrüßung, allerdings wäre es zeitlich gerade etwas knapp, mit dem Hauptgericht müssten wir mit einer halben Stunde Wartezeit rechnen, ob wir das denn wollten? Diese Ehrlichkeit hat schon mal begeistert, und wir wollten gern. Wie oft haben wir uns auf einen entspannten Abend gefreut, dann wurde trotz gegenteiligen Wunsches auf Tempo serviert und nach eineinhalb Stunden war das Dessert gelöffelt. Da kam uns diese "Drohung" gerade recht, und wir waren neugierig, was der Abend noch bringen würde.
Zunächst brachte der Abend (ach nein, es war der Kellner ;-) uns die Speisekarten. Auf einem originellen Holzbrettchen klemmten etliche Zettel mit Speisen und Getränken. Die Vorspeisen waren vielseitig; obwohl es vielleicht nur fünf oder sechs waren, hatte man doch den Eindruck, dass für jeden was dabei ist. Die Auswahl fiel dann auch nicht schwer: Ziegenkäse-Duett warm und kalt einerseits, Gazpacho andrerseits. Beides war ausgezeichnet, der Ziegenkäse von feinen Saucen und einer knackigen kleinen Salatgarnitur begleitet, das Gazpacho ausgesprochen frisch und fruchtig mit der Schärfe, die einfach dazugehört. Etwas Brot hätte gut dazugepasst, war vielleicht vergessen worden, wir hatten aber keine Lust zu quengeln und wollten uns auch den schönen Hunger nicht vor der Zeit verderben. Obwohl es sich gelohnt hätte, dazu später mehr.
Die angedrohte Wartezeit verging wie im Flug, perfekt mittendrin kam auch ein kleines Brettchen mit etwas Brot und Aioli zum Trost, wie aufmerksame Gastronomen das halt so machen. Damit der Leser die Wartezeit mitfühlen kann, ein kleiner Exkurs auf die Hauptspeisenkarte:
Steaks.
Nicht überraschend, aber einfallsreich. Die vier Sorten Filetsteak, Rib Eye, Rumpsteak und (ich glaube) Porterhouse gibt es in Größen von 160, 180 und 220g. Dazu kann man drei Varianten von Krusten bestellen oder das Steak wahlweise für einen Euro auf Buchenholz vor dem Braten heißräuchern lassen. Als Beilage kommt automatisch Farmersalat/Cole Slaw und Kräuterbutter, wahlweise diverse Arten Kartoffeln, Mais, Bohnen oder Grillgemüse. Wer kein Fleisch möchte (ist im Steakhouse sowieso eher falsch) kann auch aus Thunfisch- oder Lachssteak wählen, dazu gibt es noch ein bis zwei aktuelle Gerichte auf der Tafel.Ach ja, und eine ganze Seite Salate.
Und dann kamen sie, die Steaks: einmal mit Kruste, einmal geräuchert - man ist ja neugierig - und ich kann nur sagen: perfekt! Der Gargrad ideal getroffen, das Fleisch butterzart, die Räucherung gerade so, dass man es schmeckt, aber es nicht penetrant wird, und die Kruste (auf dem anderen Steak) gab noch eine knusprige Geschmacksnuance dazu. Auch die Details stimmten: die Kräuterbutter nicht aus der Tube, sondern selbst gemacht mit frischen Kräutern, ein leckeres Aioli, das Grillgemüse knackig und würzig: so schön kann essen sein :-)
Da blieb nichts liegen, aber Platz für ein kleines Dessert war trotzdem. Allein schon, um auszuprobieren, was "Quark-Petit fours" sind. Das sind kleine Würfel, die unheimlich üppig aussehen. Genau die Sorte, die beim Servieren den Impuls auslöst: ogttogott, jetzt bloß nicht so was schweres, schokoladiges. Aber: die tun nur so! Dabei sind sie ganz leicht, trotzdem fruchtig und schokoladig, je nach Sorte, begleitet von einem zarten Mangosorbet und einem Fruchtpüree. Auch für einen Nachtischfan wie mich eine Neuentdeckung der leckeren Sorte. Die Dame des Hauses hat eine kleine Käseplatte gewählt, und die war auch perfekt: nämlich wirklich klein und dafür dann auch nicht teuer, aber mit wunderbar kombinierten (überwiegend Rohmilch-) Käsesorten belegt, dazu eine guter Zwiebel- und ein noch besserer Feigen-Senf-Dip. Begleitet wurde die Käseplatte von einigen winzigen Scheiben warmem Nussbrot, das herrlich war. Es war nur zu wenig, aber auf die Bitte um Nachschlag wurde uns (obwohl es schon spät war) noch ein neues, frisches gebacken. Das haben wir nicht gewollt. Aber genossen :-)))
Wer dieser Bewertung bis hierhin gefolgt ist, hat jetzt hoffentlich Hunger, kann aber bestimmt nachfühlen, dass wir kulinarisch einen ausgezeichneten Abend genossen haben. Was fehlt noch dazu? Die Getränke: auf der Bierseite verlässt man sich auf die Weiherer-Biere vom Kundmüller aus Viereth, die wirklich pfiffig sind: ich hatte ein unfiltriertes Pils, auch das klassisch fränkische Lagerbier, ein Rauchbier und noch ein paar (auch Bio-) Sorten gibts. Die Weinkarte ist äußerst übersichtlich - sie haben einfach alles weggelassen, was nicht zum Steak passt. Was passt, zum Beispiel, ist ein Tempranillo, und der war ausgezeichnet in Geschmack und Temperatur.
Und was ist noch wichtig? Der Service. Der war auch prima - genau zwischen aufmerksam und diskret, dabei persönlich und sympathisch. Hier kann sich jemand gut auf die Gäste einstellen. Es spielt natürlich auch eine Rolle, dass der ganze Laden von den beiden Inhabern allein geschmissen wird. Es gibt wenig Angestellte, die sich so engagieren wie ein Inhaber, der neu aufgemacht hat und mit ganzem Herzen dabei ist. Das kommt absolut rüber und trägt viel zum angenehmen Abend bei. Auch der Koch schaute einmal am Tisch vorbei, und das nicht nur, um Komplimente abzufischen, sondern mit ehrlichem Interesse und sehr auskunftsbereit, wo es gewünscht war.
Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein? Mag sein, aber ich finde immer, wenn etwas wirklich überzeugend ist, muss man das auch schreiben, und als Gast macht es Spaß, wenn man eine so engagierte Leistung nicht nur mit (für das Gebotene absolut angemessenem) schnödem Mammut belohnt, sondern auch mit etwas Einsatz an den Tasten. Daumen hoch für das neue Gastronomie-Angebot und viel Glück, dass die Routine möglichst spät einkehrt und die beiden Jungs kreativ bleiben.
...”weniger
