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„Es liegt schon ein Weilchen her, als wir die niederrheinische Stadt Kleve mit seinem herrlichen historischen
Gartenanlagen besucht haben, doch drücken nicht gilt, hole ich es jetzt nach, denn so ein Juwel soll nicht unerwähnt bleiben!
Heute merkt man erst auf einen genauen Blick hin, dass die Stadt seit der Zeit, da die Anlagen erschaffen wurden, an Bedeutung erheblich eingebüßt hat. Zwischen dem ehemaligen Herzogtum des 17. Jahrhunderts, einer preußischen Provinzverwaltung bis heute sind viele Jahrhunderte vergangen… Doch auch noch heute kann man sich seiner Schönheit erfreuen.
Die Parkanlage liegt etwas außerhalb des Zentrums, wenn man, wie wir zu Fuss unterwegs hierhin gelangen möchte, dauert der Weg zwischen dem Klever Bahnhof und dem Museum (Kurhaus Kleve), in deren Nähe es liegt, ca. 30 min. Parkplätze sind nur wenige vorhanden.
Wenn man sich das Werk anschaut, so verwundert es nicht, dass der Amphitheater und die Statue der Pallas Athene als beliebte Fotomotive bzw. Kulisse, erst recht bei den Brautpaaren, dient und gern genommen wird.
Wenn man über das absolutistische 17. Jahrhundert nachdenkt, heißt es jedes Mal, dass der französische Hof tonangebend in Sachen Mode, Gestaltungsformen, nicht nur bei den Palästen, sondern auch bei der Erscheinungsform der Gärten Vorbild gewesen ist, doch hier verhält es sich anders herum!
Die Inspirationsquelle für die Berliner – und Versailler Barockgärten liegen hier, heute unweit der Niederländischen Grenze, deren Mitglied, der brandenburgische Statthalter im Herzogtum Kleve, Johann Moritz von Nassau-Siegen dies beim Gartenarchitekten Jakob van Campen in Auftrag gab.
Johann Moritz schwebte ein Landschaftskonzept vor, dass zugleich repräsentativen Zwecken, als auch der Jagdleidenschaft dienen sollte. Es sollte, wie es nach 1650 gehörte, ein Zusammenhängendes Gebiet sein, wo auch die Natur (zwar dem Menschen unterworfen) ihre gezähmte Seite zum Vorschein bringen sollte.
In dem Zusammenhang war nur das teuerste und exotischste, das mindeste, was hier zur Geltung kommen sollte! Es ist schon erstaunlich, dass sich etliche von den extra importierten Bäumen aus Übersee, insgesamt 150 (ob Arten oder Pflanzen konnte ich nicht herausfinden) wurden hier angesiedelt. Einige haben bis heute bestand! Nach ca. 350 nicht immer selbstverständlich.
Den besten Blick darauf hat man von mir bereits erwähntem Amphitheater. Er liegt etwas oberhalb des Straßenniveaus. Dieser kleine Tempel wird von einer durchbrochenen Hecke „begleitet, wo man sich an warmen Tagen in deren schattigem Laubdach unterstellen, bzw. Lustwandeln kann. Dort gibt es einige Parkbänke, doch bei unserem Besuch waren sie alles andere, als sauber, das nur am Rande erwähnt.
Von dort oben hat man einen wunderbaren Überblick, einerseits zu den Skulpturen aber auch zu dem angelegten Kanal im Hintergrund. Dort haben uns die bepflanzten Inselchen besonders fasziniert, denn außer dem Wasserlauf war nichts zu sehen und doch waren die Hecken, die sich darauf befanden, nach allen Regeln der barocken Gartenkunst gestutzt. Da kann man meinen, dass die Illusion zur Wirklichkeit geworden ist oder ist es anders herum :-)
Das ist an der Stelle das richtige Stichwort, denn durch die massiven Angriffe der alliierten Truppen, da es ein stark umkämpftes Gebiet gewesen ist, wurde die ursprüngliche historische Anlage zerstört, sodass diese eine Rekonstruktion aus den 1960-er Jahren ist.
Im Rahmen der sog. „Euregio“ Initiative zwischen Deutschland (besser gesagt NRW) und den benachbarten Beneluxstaaten wurde ein Radwanderweg, der den Namen des Auftraggebers „Moritz von Nassau“ trägt, erschlossen, zu dem auch dieser Park dazu gehört.
Wenn man sich wundern sollte, warum an der Straße eine moderne Plastik eines Mannes in moderner Kleidung zu sehen ist, das hat den folgenden Hintergrund: es ist der "Eiserne Mann", errichtet 2004 anläßlich des 400. Geburtstags von Johann Moritz. Dort stand bereits eine vergleichbare Plastik ab 1653 , die schon 1794 zerstört wurde, das ist der Ersatz dafür.
Oberhalb des erwähnten Hains erstreckt sich ebenfalls ein Wanderweg, doch die zeit war zu knapp, dass wir auch das an einem Tag schaffen konnten. Einer der Highlights dort ist das Obelisk, das man schon von weiten sehen kann. Mal schauen, was die Zukunft so mit sich bringt.
Wenn man schon da sein sollte, lohnt sich auch ein Blick in den waldartigen Park, wo an einer Brücke zum einen das Wappen von Moritz von Nassau zu finden ist, als auch das der Stadt Kleve.
Es ist ein besonderes Vergnügen sich selbst mit einem Ausblick zu überraschen, denn es war das erste, doch sicherlich nicht das letzte mal, dass wir uns das angeschaut haben. Deshalb möchte ich es auch, da es kein blinder Fleck hier mehr ist, mit voller Zustimmung auch empfehlen!
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