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„Das ist schon eine interessante und auch ein bisschen schillernde Figur, dieser Andreas Meyer, der 1957
den Merlin Verlag gründete und alsbald wegen vermeintlicher „Verbreitung unzüchtiger Schriften“ mit der Obrigkeit in Konflikt kam. Es ging um Jean Genets Roman „Notre-Dame-des-Fleurs“, und dessen „hoher künstlerischer Wert“ führte zu einem glatten Freispruch.
Dann gab es eine dreibändige Prachtausgabe der Schriften des Marquis de Sade, verschämt als „Studienausgabe“ im Bereich der Wissenschaft versteckt, aber tatsächlich eine bibliophile Zierde häuslicher Giftschränke (in meinem liberalen Elternhaus stand sie offen im Regal und weckte damit wenig Neugier).
Vieles Weitere erschien, was Eltern gewöhnlich nicht ihren Kindern zu lesen geben, und es gab und gibt viele Chancen für junge Autoren. Bis heute blieb es erklärter Anspruch des Verlegers und seines Verlages, sich nicht der political correctness zu beugen.
Eine Besonderheit und eine bewunderungswürdige persönliche Leistung war die Hinwendung zur Kunst und zu Künstlern wie Horst Janssen, Janosch und denen der „Werkstatt Rixdorfer Drucke“. Andreas Meyer hatte nicht den Wohlstand, den er mit seinem Lebensstil glauben machte. Aber er gab und half und bekam sehr viel zurück. Graphikeditionen wurden ein wesentliches Standbein des Verlages und lebenslange Freundschaften sind entstanden.
Auch heute ist die Präsenz des Seniors spürbar. Der Verlag wird aber inzwischen von seiner rührigen Tochter geführt. Es lohnt sich, die Homepage zu besuchen, sich dort über das Verlagsprogramm zu informieren und in weiteren Details der Verlagsgeschichte zu schmökern.
...”weniger
Das sagt das Web über "MERLIN VERLAG Andreas Meyer Verlags GmbH & Co KG"